HSB: Dampflok 99 7222 wieder in Wernigerode

99222Die ersten Meter auf Harzer Gleisen nach der Rückkehr: „Mama“ 99 7222 (rechts) wird von der „Brockenlok“ 99 7247 in die Wernigeröder Fahrzeugwerkstatt gezogen. Foto: Dirk Bahnsen/HSB

Sie ist zurück in Wernigerode: Am heutigen Morgen rollte die Dampflokomotive 99 7222 (99 222) der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) vom Straßentieflader über die Verladerampe an der Fahrzeugwerkstatt wieder auf heimische Gleise. Die 86 Jahre alte Veteranin war in den zurückliegenden Monaten einer gründlichen Reparatur sowie Untersuchung im thüringischen Dampflokwerk Meiningen (DLW) unterzogen worden.

x500FullSizeRender 9Die 99 222 wurde im Jahr 1931 bei Schwartzkopff gebaut. Foto: Dierk Lawrenz

Beliebt ist sie bei den Harzer Eisenbahnern, Eisenbahnfreunden und Fahrgästen gleichermaßen. Und sie gehört darüber hinaus zu den ältesten einsatzfähigen Dampflokomotiven Deutschlands, die 99 7222 der HSB. Gebaut wurde die Lokomotive mit dem bulligen Erscheinungsbild im Jahre 1931 bei der Berliner Firma Schwartzkopff als „99 222“ im Auftrag der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft.

x MG 6040Das Fabrikschild der 99 222. Foto: Dierk Lawrenz

Gemeinsam mit den baugleichen „99 221“ und „99 223“ war sie als „Einheitslok‘“ für die Meterspurstrecken in Thüringen vorgesehen. Während es ihre beiden Schwestern kriegsbedingt nach Norwegen verschlug und sie dort später verschrottet wurden, gelangte die Lokomotive „99 222“ im Sommer 1966 als letztes Exemplar ihrer Art in den Harz. Obwohl die ersten Einsätze hier erst im April 1967 erfolgten, stand die über 700 PS starke Maschine bereits zu Beginn der 1950er Jahre technisch wie äußerlich Pate für die Entwicklung der siebzehn von 1954 bis 1956 gebauten „Brockenloks“. Dies brachte ihr bis heute auch den liebevollen Spitznamen „Mama“ bei den Harzer Eisenbahnern ein.

x350FullSizeRender 699 222 steht auf dem Brocken zur Rückfahrt nach Wernigerode bereit. Foto: Dierk Lawrenz

Im August des vergangenen Jahres wurde nun nach langer Einsatzzeit und trotz bester Pflege ein schwerer Schaden an einem tragenden Teil des originalen, aus dem Jahre 1931 stammenden Fahrzeugrahmens der Lokomotive festgestellt. Schnell war klar, dass dieser zurzeit noch nicht in der heimischen Werkstatt in Wernigerode behoben werden konnte. Bereits Anfang September folgte daher die Überführung ins DLW in Meiningen, wo sich die dortigen Fachleute gemeinsam mit den Spezialisten der HSB der Behebung des Schadens sowie der Reparatur weiterer festgestellter Mängel annahmen. Aufgrund des umfangreichen Reparaturausmaßes und der Tatsache, dass sich die Maschine bereits im zerlegten Zustand befand, ließ die HSB aus wirtschaftlichen Gründen auch gleich die nach § 32 der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung für Schmalspurbahnen (ESBO) vorgeschriebene Untersuchung im DLW durchführen. Nach termingerechtem Abschluss der Arbeiten verließ die 99 7222 am gestrigen Abend das Dampflokwerk und wurde über Nacht auf dem Straßenwege zurück nach Wernigerode überführt. Hier fand am heutigen Morgen die Entladung und Rückkehr auf Harzer Gleise statt. Frisch untersucht und lackiert steht die „Mama“ nun für die kommenden Jahre wieder einsatzfähig zur Verfügung.

Quelle: HSB


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