HSB: Dampflok 99 7222 wieder in Wernigerode
Sie ist zurück in Wernigerode: Am heutigen Morgen rollte die Dampflokomotive 99 7222 (99 222) der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) vom Straßentieflader über die Verladerampe an der Fahrzeugwerkstatt wieder auf heimische Gleise. Die 86 Jahre alte Veteranin war in den zurückliegenden Monaten einer gründlichen Reparatur sowie Untersuchung im thüringischen Dampflokwerk Meiningen (DLW) unterzogen worden.
Beliebt ist sie bei den Harzer Eisenbahnern, Eisenbahnfreunden und Fahrgästen gleichermaßen. Und sie gehört darüber hinaus zu den ältesten einsatzfähigen Dampflokomotiven Deutschlands, die 99 7222 der HSB. Gebaut wurde die Lokomotive mit dem bulligen Erscheinungsbild im Jahre 1931 bei der Berliner Firma Schwartzkopff als „99 222“ im Auftrag der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft.
Gemeinsam mit den baugleichen „99 221“ und „99 223“ war sie als „Einheitslok‘“ für die Meterspurstrecken in Thüringen vorgesehen. Während es ihre beiden Schwestern kriegsbedingt nach Norwegen verschlug und sie dort später verschrottet wurden, gelangte die Lokomotive „99 222“ im Sommer 1966 als letztes Exemplar ihrer Art in den Harz. Obwohl die ersten Einsätze hier erst im April 1967 erfolgten, stand die über 700 PS starke Maschine bereits zu Beginn der 1950er Jahre technisch wie äußerlich Pate für die Entwicklung der siebzehn von 1954 bis 1956 gebauten „Brockenloks“. Dies brachte ihr bis heute auch den liebevollen Spitznamen „Mama“ bei den Harzer Eisenbahnern ein.
Im August des vergangenen Jahres wurde nun nach langer Einsatzzeit und trotz bester Pflege ein schwerer Schaden an einem tragenden Teil des originalen, aus dem Jahre 1931 stammenden Fahrzeugrahmens der Lokomotive festgestellt. Schnell war klar, dass dieser zurzeit noch nicht in der heimischen Werkstatt in Wernigerode behoben werden konnte. Bereits Anfang September folgte daher die Überführung ins DLW in Meiningen, wo sich die dortigen Fachleute gemeinsam mit den Spezialisten der HSB der Behebung des Schadens sowie der Reparatur weiterer festgestellter Mängel annahmen. Aufgrund des umfangreichen Reparaturausmaßes und der Tatsache, dass sich die Maschine bereits im zerlegten Zustand befand, ließ die HSB aus wirtschaftlichen Gründen auch gleich die nach § 32 der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung für Schmalspurbahnen (ESBO) vorgeschriebene Untersuchung im DLW durchführen. Nach termingerechtem Abschluss der Arbeiten verließ die 99 7222 am gestrigen Abend das Dampflokwerk und wurde über Nacht auf dem Straßenwege zurück nach Wernigerode überführt. Hier fand am heutigen Morgen die Entladung und Rückkehr auf Harzer Gleise statt. Frisch untersucht und lackiert steht die „Mama“ nun für die kommenden Jahre wieder einsatzfähig zur Verfügung.
Quelle: HSB
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