Roll-Out der ersten E-Lok für Amtrak

Die Amtrak Cities Sprinter basieren auf dem Eurosprinter und Vectron von Siemens

AmtrakDer AMTRAK Cities Sprinter aus dem Hause Siemens. (Durch einen Klick auf das Bild erhalten Sie eine größere Ansicht!). Foto: Siemens AG

[19. Mai 2013] Die erste elektrische Lokomotive vom Typ "Amtrak Cities Sprinter" für den Kunden Amtrak hat die Werkhallen verlassen. Der amerikanische Bahnbetreiber hatte im Oktober 2010 insgesamt 70 E-Loks im Wert von 338 Millionen Euro (466 Millionen US-Dollar) bei Siemens bestellt.

Damit verkaufte Siemens erstmals Lokomotiven auf dem wichtigen amerikanischen Markt. Die ersten drei Fahrzeuge werden im Sommer einem Praxistest unterzogen, um dann ihren regulären Betrieb im Herbst aufzunehmen. Die letzten Lokomotiven werden ab Ende 2015 an Amtrak übergeben.

Die Cities Sprinter (ACS-64) sind Teil einer umfangreichen Flotten-Erneuerung in den kommenden 14 Jahren, die Amtrak im Personenverkehr auf dem sogenannten Northeast Corridor (NEC) startet. Diese Verbindung zwischen Boston und Washington zählt zu den verkehrsreichsten Fernverkehrslinien in den USA. Die neuen Lokomotiven ersetzen E-Loks, die zwischen 20 und 30 Jahren im Einsatz waren und tragen so zur Modernisierung und zur Erweiterung des Bestands von Amtrak bei.

"Die neuen Amtrak-Lokomotiven werden einen Beitrag dazu leisten, die wirtschaftliche Zukunft des Nordostens des Landes voranzutreiben, einen zuverlässigeren und effizienteren Service für Bahnreisende zu bieten und die Renaissance der Bahnindustrie in Amerika zu unterstützen", sagte Amtrak-Vorsitzender und CEO Joseph Boardman. "Unternehmen und Arbeiter aus dem ganzen Land tragen dazu bei, die Lokomotiven-Flotte der amerikanischen Eisenbahn zu modernisieren, denn gebaut wird diese an der Westküste, mit Zulieferern aus allen Teilen des Landes."

"Immer mehr Amerikaner lassen ihr Auto stehen und entscheiden sich stattdessen für die komfortablerer Reise mit Zügen, U-Bahnen und Straßenbahnen.  Wir sind stolz auf unsere Innovationen für Passagiere und Pendler", sagte Michael Cahill, Vorsitzender der Siemens-Division Rail Sytems in den USA.  "Von der Straßenbahn bis hin zu regionalen Bahnstrecken des Personenverkehrs - Transportlösungen von Siemens, wie die Amtrak-Loks der nächsten Generation, erhöhen die Sicherheit, steigern die Effizienz und Performance, und werden in den USA gefertigt.

"Die Amtrak Cities Sprinter basieren auf dem Eurosprinter und Vectron von Siemens. Sie sind für die drei Speisespannungen 25 kV, 12,5 kV und 12 kV ausgerüstet und erreichen eine Leistung von bis zu 6,4 MW. Im Vergleich zu den Vorgängermodellen erreichen sie damit eine wesentlich höhere Leistung. Im Betrieb mit bis zu 18 Wagen pro Zug und einer Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h ist so eine schnellere Taktung möglich. Amtrak kann damit deutlich mehr Passagiere auf der gleichen Strecke befördern. Zusätzlich sind die Lokomotiven mit einer 100 % redundanten Zugenergieversorgung mit 1000 kW Leistung ausgerüstet.

Das Design der neuen Lokomotiven ermöglicht eine einfachere Wartung. Der Einsatz eines regenerativen Bremssystems, das Energie wieder in das Stromnetz einspeist,f ührt zur Steigerung der Energieeffizienz. Die Cities Sprinter erfüllen auch die neuesten Sicherheitsanforderungen und Crash-Normen der Federal Railroad Administration (FRA).

Die Amtrak Cities Sprinter Loks werden sowohl im NEC auf der Route Washington -  NewYork -  Boston mit Geschwindigkeiten von bis zu 200 km/h als auch im Keystone Corridor von Philadelphia nach Harrisburg, Pannsylvania, mit Geschwindigkeiten von bis zu 180 km/h eingesetzt.

Die Amtrak-Loks werden überwiegend im Siemens-Werk in Sacramento, Kalifornien, gebaut, wobei Teile von verschiedenen Standorten in Norwood, Ohio, Alpharetta, Georgia, Richland, Mississipi, sowie von fast 70 Lieferanten aus mehr als 60 Städten und 23 Bundesstaaten in die Lokomotiven verbaut werden. Die ersten drei Lokomotiven werden in diesem Sommer einem umfassenden Testprogramm unterzogen, zwei davon in einer Einrichtung des U.S. Verkehrsministeriums in Pueblo, Colorado, und eine auf dem NEC.

Quelle: Siemens AG