Appenzell tanzt Tango

2013-01-23 tango appenzellerbahnen jpg 580x290 crop q95Foto: Stadler Rail

[23. Januar 2014] Stadler Rail hat die Ausschreibung der Appenzeller Bahnen AB für 7 Tango-Stadtbahn-Züge gewonnen.

Die Züge werden auf der neuen Durchmesserlinie Trogen – St. Gallen – Appenzell zum Einsatz kommen. Der Auftrag inkl. Ersatzteilpaket hat ein Volumen von gegen CHF 60 Mio.. Mit dem Entscheid für den Tango setzen die AB auf ein in den Regionen Basel und Genf bestens bewährtes Fahrzeug. Das Interieur wird den längeren Strecken und dem hohen touristischen Potential der AB entsprechend komfortabel ausgestattet. Die Produktion erfolgt im Stadler-Werk in Altenrhein SG.

Die neuen Züge erlauben der AB, mit der Inbetriebnahme der neuen Durchmesserlinie im Herbst 2017 auf beiden Ästen denselben Fahrzeugtyp einzusetzen. Bisher verkehren auf dem Ostast St. Gallen – Trogen tramähnliche Züge, während auf dem Westast St. Gallen – Appenzell Zahnradzüge notwendig sind. Die neue Linie wird den einzigen Zahnradabschnitt beseitigen. Der Tango vereint alle Vorteile von Vollbahnzügen und Trams.

Hoher Reisekomfort
Dieser Stadtbahnzug weist dank vollwertiger, luftgefederter Drehgestelle einen hohen Fahrkomfort auf. Gleichzeitig verfügt er über alle notwendigen Eigenschaften für einen effizienten und sicheren Betrieb eines Trams im innerstädtischen Bereich. Für den Linienabschnitt Richtung Trogen ist neu, dass es auch eine 1. Klasse geben wird. Dies stellt für den Abschnitt nach Trogen eine deutliche Aufwertung dar. Die Züge haben 133 Sitzplätze in der 2. Klasse und 12 Sitzplätze in der 1. Klasse.

Der Tango weist einen sehr hohen Niederfluranteil auf. Nur bei den vier Motordrehgestellen am Ende der Halbzüge befinden sich leicht erhöhte Bereiche. Alle vier Türen pro Seite befinden sich im Niederflurteil, was ein hindernisfreies Reisen für jedermann ermöglicht. Das ist für Reisende mit schwerem Gepäck, Rollstuhlfahrer oder Mütter mit Kinderwagen ein grosser Fortschritt.

Bewährte Technik
Die AB setzen mit dem Tango auf bewährte Technik aus der Ostschweiz. Dieses Fahrzeug steht seit fünf Jahren bei der Basellandtransport BLT (38 Züge) und den Genfer Verkehrsbetrieben TPG (32 Züge) sehr erfolgreich im Einsatz. Es ist sowohl bei den Fahrgästen wie auch bei den Betreibern äusserst beliebt. Zumindest teilweise ist die Situation in Basel vergleichbar mit der AB: Die BLT-Trams verkehren auf dem Abschnitt Barfüsserplatz – Schifflände mitten durch das Zentrum der Stadt, auf den dichtest befahrenen Gleisen der Schweiz. Dieselben Fahrzeuge verkehren indes auch auf sehr langen Überlandstrecken durch die Kantone Baselland und Solothurn sowie kurze Abschnitte in Frankreich.

Beim Crashkonzept kommt eine moderne Lösung zum Einsatz, die sich bei der BLT bereits im Ernstfall bewährt hat. Die entsprechende Gestaltung der Front minimiert die Unfallfolgen und verhindert grössere Schäden. Das Fahrzeug verfügt über diverse weitere moderne Elemente wie beispielsweise Klapptritte zur Spaltüberbrückung beim Einstieg, eine vollständige Klimatisierung, moderne Fahrgastinformation oder grosszügige Multifunktionsabteile.

Quelle: Stadler Rail