„enno“ heißt der neue Nahverkehr zwischen Wolfsburg, Gifhorn und Hannover und zwischen Wolfsburg, Braunschweig und Hildesheim
Am 13. Dezember 2015 heißt es zwischen Wolfsburg, Gifhorn und Hannover sowie zwischen Wolfsburg, Braunschweig und Hildesheim endlich: „enno kommt“. Um genau 06:14 fährt an dem Tag der erste enno-Zug von Wolfsburg nach Hannover.
Fotos: enno Dem ersten Zug werden viele weitere folgen – insgesamt umfasst die neue enno-Flotte 20 Fahrzeuge vom Typ Coradia Continental des Herstellers Alstom.
„Damit wird das Bahnfahren in der Region noch attraktiver“ sagt Hennig Brandes, Verbandsdirektor des Zweckverbandes Großraum Braunschweig (ZGB), einem der Aufgabenträger. „Die neuen ennos bringen alles mit, was sich Pendler und Freizeitreisende wünschen: Fabrikneu sind die Züge – und sehr schick. Edles grau, akzentuiert mit leuchtendem purpur und weiß abgesetzten Türbereichen. So wird enno ab Dezember auch das Bild in der Region mit prägen.“
Dass die Züge stromgetrieben und damit praktisch emissionsfrei sind, ist schon fast selbstverständlich. Und mit 160 km/h Höchstgeschwindigkeit verkürzt sich die Fahrzeit auf einigen Strecken deutlich und man benötigt zum Beispiel zwischen Braunschweig und Wolfsburg nur 19 Minuten.
Wirklich Spaß machen die neuen Züge von innen: der ZGB, die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) und die Region Hannover als Auftraggeber und die private Eisenbahngesellschaft metronom als Betreiber haben enno gefüllt mit Service und Komfort. So können die Fahrgäste ab Dezember über das bordeigene W-LAN Netz während der Fahrt kostenlos im Internet surfen. Ein Reservierungssystem verspricht jedem Pendler seinen Lieblingsplatz. Die aktuelle Verkehrslage, Anschlussverbindungen und eventuelle Verspätungen erfährt der Fahrgast in Echtzeit über ein modernes Infosystem mit TFT Monitoren.
Auch der persönliche Service wird bei enno groß geschrieben. Künftig wird jeder Zug mit einem Fahrgastbetreuer besetzt sein, welcher beim Ein- und Ausstieg hilft, Auskünfte geben kann und alle Fragen beantwortet. Ergänzend dazu eröffnet am 14.Dezember das enno Servicecenter in Gifhorn direkt am Bahnhof, in der Nordhoffstr. 4, Gifhorn.
In den Abendstunden und an den Wochenenden ganztags werden die enno Züge von einem eigenen Sicherheitsdienst begleitet. Dahinter steckt ein umfangreiches Sicherheitskonzept des Betreibers, welches allein reisenden, älteren oder zurückhaltenden Fahrgästen noch mehr Sicherheit während der Fahrt bieten soll. Ein wichtiger Aspekt dabei ist das Alkoholkonsumverbot, welches bei enno ab dem 13.Dezember gilt. Nach übereinstimmenden Angaben des ZGB und des Betreibers wünschen sich mehr als 85% der Fahrgäste ein solches Verbot – im enno wird es konsequent umgesetzt.
Das Angebot an Sitzplätzen und die Geräumigkeit in den Zügen wurde deutlich erweitert, zu bestimmten Zeiten verdoppelt sich die Sitzplatzkapazität. Die neuen Sitzplätze sind bequem, haben ausreichend Beinfreiheit – und an vielen Plätzen sind Steckdosen vorhanden.
Ergänzt wird das neue „Raumwunder“ durch einen großen Fahrradbereich für bis zu 15 Fahrräder pro Zug. Auch hier gibt es Steckdosen – zum kostenlosen Aufladen eines E-Bikes.
Kinderwagen, Rollstühle oder sperriges Gepäck können mit Hilfe einer eigenen Rampe in den Zug gefahren werden. In diesem Bereich befindet sich auch das komfortable, barrierefreie WC jedes Zuges. An den außen angebrachten, großen Piktogrammen, können die Fahrgäste gleich erkennen, in welchen Bereich des Zuge sie einsteigen möchten.
Auch außerhalb der Züge will enno Zeichen setzen. So können sich Fahrgäste künftig live auf der website, auf Twitter, auf Facebook und auf einer eigenen App über die Pünktlichkeit der Züge informieren. Störungen oder Verspätungen werden direkt aus der Leitstelle an die Fahrgäste weitergegeben – in Echtzeit. „Für Ausreden haben wir keine Zeit. Wir sagen unseren Fahrgästen offen und ehrlich, wenn es mal später wird. Und den tatsächlichen Grund dafür natürlich auch.“ verspricht der neue Betreiber.
Um das neue Angebot in der Region bekannt zu machen, wurden in den vergangenen Wochen Menschen gesucht, die als Vor-, Zweit- oder Nachnamen „Enno“ tragen. Selbst Haustiere können mitmachen. Unter dem Motto „Hallo enno“ wurden in der Region Fahndungsplakate aufgehängt, Kontaktanzeigen geschaltet und Flyer in Form von Glasuntersetzern verteilt. Unter allen Teilnehmern, die sich mit einem Bild von sich selbst unter www.hallo-enno.de bis 30.November melden, verlost der Betreiber Jahresfahrkarten für den enno.
Apropos Fahrkarten: an den Preisen für die Fahrkarten ändert sich durch die neuen enno Züge nichts. Nach wie vor sind u.a. die Fahrkarten des VRB, GVH bzw. Niedersachsentarif in den bisherigen Bereichen gültig, teilt der ZGB mit.
Um am 13.Dezember mit den neuen Zügen möglichst reibungslos starten zu können, fährt enno ab 16.November probeweise zwischen Göttingen und Hannover. Der neue Betreiber metronom ersetzt einige seiner bekannten Doppelstockzüge durch die neuen enno Fahrzeuge auf einer seiner Strecken in Niedersachsen.
Jeweils Montag bis Freitag von Hannover ab 20:36 Uhr, Göttingen an 21:47 Uhr (Fahrt 82843) und von Göttingen ab 22:09 Uhr, Hannover an 23:26 Uhr (Fahrt 82848) werden die neuen Züge dann im „Echtbetrieb“ eingesetzt und getestet.
Auf das W-LAN Angebot und die Echtzeitdaten im Zug müssen die Fahrgäste hier allerdings noch verzichten. Dies wird erst zum Betriebsstart in Wolfsburg aktiviert.
Weitere Infos unter www.der-enno.de
Foto: enno
Quelle: enno