Bahngipfel Schleswig-Holstein: Deutsche Bahn und Land Schleswig-Holstein bauen Bahnnetz weiter aus
[19. Februar 2012(DB)] Mit Investitionen von rund 430 Millionen Euro bis 2015 wird die Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit der Bahn-Infrastruktur in Schleswig-Holstein weiter verbessert.
Ministerpräsident Peter Harry Carstensen und der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG, Dr. Rüdiger Grube, verständigten sich beim zweiten Bahngipfel in Kiel auf die Eckpunkte zur Entwicklung des schleswig-holsteinischen Eisenbahnnetzes in den kommenden Jahren.
An dem Treffen nahmen neben hochrangigen Vertretern der Deutschen Bahn die Verkehrsstaatssekretärin Dr. Tamara Zieschang und der Geschäftsführer der für die Organisation des Nahverkehrs zuständigen landesweiten Verkehrsservicegesellschaft, Bernhard Wewers, teil. Sie würdigten die gemeinsamen Anstrengungen von Land und Deutscher Bahn.
Ministerpräsident Peter Harry Carstensen betonte die Bedeutung einer guten Infrastruktur der Bahn für Schleswig-Holstein: „Ich bin erfreut darüber, dass der beim Spitzentreffen 2010 angestoßene Ausbau des Eisenbahnknotens Kiel mittlerweile durchgeplant wird und die Voraussetzungen für viele Angebotsverbesserungen im Nahverkehr der Zukunft geschaffen werden. Keine Stunde wird künftig die Fahrt zwischen Förde und Trave dauern. Damit präsentiert sich die Eisenbahn inzwischen als echte Alternative zu Auto und Lkw.“
Dr. Rüdiger Grube: „Wir bieten unseren Kunden auf nahezu allen Strecken in Schleswig-Holstein moderne Züge und zuverlässige Taktverkehre. Den erreichten Standard wollen wir durch gemeinsame Anstrengungen weiter ausbauen, auch mit Blick auf den wachsenden Güterverkehr, insbesondere den Seehafenhinterlandverkehr.“
Dr. Tamara Zieschang: „Der Ausschreibungswettbewerb auf Nahverkehrsstrecken hat Kosteneinsparungen bewirkt, die wir in viele Angebotsverbesserungen reinvestiert haben und weiter reinvestieren wollen.“
Die Modernisierung und der stufenfreie Ausbau der schleswig-holsteinischen Bahnstationen werden weitergeführt. Dazu wurde eine Planungsvereinbarung zwischen dem Land und der DB unterzeichnet. Sie verlängert die auslaufende Regelung aus dem Jahr 2006. Davon werden unter anderem die Bahnhöfe in Reinfeld, Ratzeburg, Mölln und Pinneberg profitieren. Darüber hinaus erhalten viele Bahnhöfe verbesserte Fahrgastinformationsanlagen, und außerdem ist beispielsweise der Neubau der Stationen Lübeck-Hochschulstadtteil und Kronshagen geplant.
Das Land und die Deutsche Bahn bekennen sich zu den anstehenden Großprojekten mit den entsprechenden Planungsschritten. Für die Schienenhinterlandanbindung zur Festen Fehmarnbeltquerung mit dem Ausbau der Strecke Lübeck–Fehmarn wird das Raumordnungsverfahren vorbereitet. Dieses Projekt werden Bahn und Land mit einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit begleiten.
Die zweite Ausbaustufe der Strecke Kiel–Lübeck wird bis 2016 vollendet. Der Regional-Express zwischen Förde und Trave wird dann erstmals mit einer Fahrtzeit von unter einer Stunde unterwegs sein und damit eine konkurrenzfähige Alternative zum Pkw bieten.
Für die geplante neue S-Bahn-Verbindung „S4“ zwischen Bad Oldesloe, Ahrensburg und Hamburg wurde die Vorentwurfsplanung beauftragt. Sie wird voraussichtlich Ende dieses Jahres abgeschlossen sein. Anschließend wollen DB und Land in Abstimmung mit dem Bund die weiteren Schritte, wie Entwurfsplanung und Finanzierung, zur Realisierung in Angriff nehmen.
Dr. Grube begrüßte die gute und enge Zusammenarbeit mit dem Land: „Ein exzellentes Beispiel hierfür ist die gute Abstimmung zwischen Bahn und Land im Zuge der geplanten Erneuerung der Schleiquerung bei Lindaunis.“
Quelle: Deutsche Bahn AG