DB Museum: „Wir holen unsere Schätze ans Licht“

Neues Schaudepot in Nürnberg eröffnet

xDSC00531aGewichtigstes und interessantes Exponat im neuen Schaudepot ist sicherlich der Nachbau des Dampfwagens von Nicholas Cugnot. Der Nachbau entstand Anfang der 1930er im Zusammenhang mit dem avantgardistischen Eisenbahnfilm „Das Stahltier“ von Willy Zielke.

[6. März 2012 (DB, MM)] Das DB Museum Nürnberg ist seit 29. Februar 2012 um eine Attraktion reicher: Mit der Eröffnung des neuen Schaudepots auf dem Freigelände werden erstmals Exponate gezeigt, die bisher im Magazin des Museums lagerten.

xDSC00522aRussalka Nikolov, Direktorin des DB Museums, begrüßte in stilvoller Umgebung die Gäste der Eröffnungsfeier.

Russalka Nikolov, Direktorin des DB Museums: „Viele unserer Schätze mussten ihr Dasein bisher im Magazin fristen – jetzt holen wir sie ans Licht. Ich bin sicher, dass sie die Besucher begeistern werden.“

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Den Höhepunkt des neuen Schaudepots bildet der Nachbau des „Fardier au Vapeur“, eines Dampfwagens des französischen Artillerieoffiziers Nicholas Cugnot aus dem Jahr 1769. Das erste selbstangetriebene Fahrzeug der Welt ist nach sechs Jahren Aufenthalt in einem Museum in Tampa, Florida, nach Nürnberg zurückgekehrt.

xDSC00549aDr. Rainer Mertens, Leiter Sammlungen und Ausstellungen des DB Museums, erläuterte fachkundig die Exponate, hier am Lenkrad des Cugnot’schen Dampfwagens.

Zu weiteren Ausstellungsstücken gehören beispielsweise die originale kupferne Feuerbüchse des 1935 nachgebauten Adlers und der 2.500 PS starke Motor einer Diesellok. Gezeigt wird auch der so genannte „Dorpmüller-Gleismesser“, ein fahrbares Gleismessgerät, mit dem Abweichungen in der Höhenlage des Gleises sowie der Spurweite aufgezeichnet werden konnten.

xDSC00536aDas Modell der Steuerung einer Zweizylinder-Verbund-Dampflokomotive wurde zur Zeiten der „Königlich Bayrischen Staatsbahnen“ von der kgl. Zentralwerkstätte Nürnberg gebaut und diente der Aus- und Fortbildung von Dampflokführern.

xDSC00556aBlick in das Schaudepot. Nach Aussage von Dr. Rainer Mertens kann das neue Schaudepot nur die „Spitze der Spitze des Eisbergs“ zeigen. Noch vieles Interessantes von und über die Eisenbahn lagert in den Depots, aber der Anfang, diese Schätze der Öffentlichkeit zu zeigen, sei gemacht.

Kurios muten eine Motordraisine sowie eine handbediente Feuerspritze der Königlichen Eisenbahndirektion Köln an. Prächtige Bahnhofsuhren und Stellwerke aus dem vorletzten Jahrhundert runden die Schau ab, die dauerhaft in einem ehemaligen Güterschuppen gezeigt wird.

xDSC00534aAuch die Hebelbank eines mechanischen Stellwerks fand den Weg ins Schaudepot.

Der nächste Schritt wird Ende April der Spatenstich zur Neugestaltung des Freigeländes sein. Ab September 2012 werden die Besucher dort selbst Hand anlegen können und die Signale der neuen Signalausstellung eigenhändig bedienen. Das Museumsstellwerk wird funktionsfähig hergerichtet. Mit dem Bau eines „Zeitgleises“ wird anschaulich die Geschichte des Eisenbahnoberbaus erzählt.

Quelle: Deutsche Bahn AG, Matthias Maier. Fotos: Matthias Maier.