Weser-Ems: Baustellenplanung droht Nordwesten abzuhängen

xIMG_8631Eine Doppeleinheit der Baureihe 648 verlässt den Hauptbahnhof Wilhelmshaven nach Esens. Nach Oldenburg besteht seit nahezu einem Jahr Schienenersatzverkehr.

[22. Juli 2012] Entgegen den Zusicherungen, dass der Schienenverkehr für die Bürger in Friesland wieder uneingeschränkt verfügbar ist, steht jetzt fest, dass der größte Schienenersatzverkehr in der Geschichte der deutschen Eisenbahn mit dem Fahrplanwechsel nicht zu Ende geht.

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In Wilhelmshaven verkehrt derzeit pro Stunde nur ein Zugpaar von und nach Esens.

[22. Juli 2012] Entgegen den Zusicherungen, dass der Schienenverkehr für die Bürger in Friesland wieder uneingeschränkt verfügbar ist, steht jetzt fest, dass der größte Schienenersatzverkehr in der Geschichte der deutschen Eisenbahn mit dem Fahrplanwechsel nicht zu Ende geht.

Seit dem 1. August 2011 und voraussichtlich bis Dezember d.J. ist die Strecke Rastede – Sande im Rahmen des Streckenausbaus zum JadeWeserPort voll gesperrt.

Auch in den Jahren 2013, 2014 und darüber hinaus wird es auf der Schiene zu Beeinträchtigungen für die Fahrgäste kommen. Die Fahrplanentwürfe der DB Netz AG, die das Schienennetz betreibt, liegen jetzt für das Jahr 2013 vor. Kurzfristig können Pendler und Fahrgäste aufatmen. Aber schon Ende Februar 2013 geht es weiter mit den Bauarbeiten und es bleibt schwierig und kompliziert. Zum Beispiel wird an drei Abenden pro Woche die Strecke Rastede – Sande erneut gesperrt, statt Züge fahren Busse.

In drei Phasen kommt es zu Fahrzeitverlängerungen und zeitweisen Streckensperrungen. „Glücklicherweise sind viele Pendler hiervon nicht oder nur zeitweise betroffen und 80 Prozent der Züge fahren wieder“, heißt es bei der NordWestBahn, „dennoch sind wir mit der Baustellenplanung ausgesprochen unzufrieden.“ Die NordWestBahn hat Sorge, dass der Nordwesten mit seinen Tourismusregionen vom Binnenland bis zu den Inseln eisenbahntechnisch abgekuppelt wird, „denn wir sind ein wichtiger Partner des Tourismus in der Region.“ Gerade für den touristischen Verkehr ist schmerzhaft, dass es zusätzlich noch zu Vollsperrungen an elf Wochenenden kommt, auch in den Ferien.

Zuletzt hatte DB Netz zugesagt, dass der Verkehr zumindest im Jahr 2014 ohne Einschränkungen laufen werde. Doch auch hier liegen mittlerweile neue Informationen vor.

Die NordWestBahn hofft und erwartet daher für ihre Fahrgäste und die Menschen in der Region deutliche Unterstützung aus Hannover, damit die massiven Einschränkungen noch vermieden werden können und die Erreichbarkeit von Friesland und des Nordwestens erhalten bleibt.

Quelle: NordWestBahn GmbH

Fotos: Dierk Lawrenz