Hamburg: Eine neue S-Bahnstation „Elbbrücke“?
[13. August 2012 mit Update] Zum Fahrplanwechsel im Dezember diesen Jahres soll die neue U-Bahnlinie U4 von Billstedt über Jungfernstieg bis zur neuen Station „Überseequartier“ in der Hamburger HafenCity in Betrieb gehen.
Auf dieser Strecke sollen die ebenfalls neuen Triebwagen der Baureihe DT 5 zum Einsatz kommen. Der vorläufige Endpunkt der U4, die Station „HafenCity Universität“ wird zunächst betrieblich genutzt und später freigegeben.
Parallel zur Inbetriebnahme läuft derzeit das Planfeststellungsverfahren zur Verlängerung der U4 bis zur Norderelbbrücke. Eine Weiterführung von dort über die Elbe, so wie es schon beim Bau der 471 Meter langen Freihafen-Elbbrücke für eine U-Bahn zum Stadtteil Steinwärder vorgesehen war, lässt sich auch 100 Jahre später aus Kostengründen nicht realisieren.
Die Wirtschaftsbehörde der Stadt Hamburg hat nun die Deutsche Bahn mit den Planung einer S-Bahnstation „Elbbrücke“ beauftragt, die einen Anschluss zu einer U-Bahnstation gleichen Namens erhalten soll. Diese wird ihren Endpunkt im Bereich der Zeibrückenstrasse an der Freihafen-Elbbrücke finden, während die S-Bahn eine Haltemöglichkeit zwischen ihren Brücken über den Oberhafen und die Norderelbe finden muss. Da zwischen beiden zukünftigen Stationen vier Fernbahngleise vorhanden sind, die entweder über- oder unterquert werden müssen, ist die Realisierung eines solchen Bauvorhabens recht anspruchsvoll. Um eine wirkliche Akzeptanz zu schaffen, gilt es zudem, die Wege und die Umsteigezeit zwischen beiden Verkehrsmitteln kurz zu halten. Man darf gespannt sein.
Die Station „Elbbrücke“ ist indes nicht neu. Im Zuge der Neuordnung des Schienenverkehrs in Hamburg, die mit der Eröffnung des Hamburger Hauptbahnhofes und dem Bau einer direkten Schienenverbindung über die Oberhafenbrücke und die „Pfeilerbahn“ in Richtung Elbbrücke einherging, wurden im Sommer 1908 auch die Haltepunkte „Oberhafen“ und „Elbbrücke“ in Betrieb genommen.
Die mit Mittelbahnsteigen ausgestatteten Stationen ermöglichten über den Haltepunkt „Oberhafen“ einen Zugang zum Hannoverschen Bahnhof, der weiterhin für Sonderverkehre genutzt wurde, und zum Hauptgüterbahnhof. Der Haltepunkt „Elbbrücke“ diente in erster Linie den Hafenarbeitern, die von hier ihre Arbeitsplätze am Oberhafen, im Baakenhafen, am Kirchenpauerkai und in weiteren Hafenteilen erreichen konnten. „Oberhafen“ und „Elbbrücke“ bestanden bis zum Ende des zweiten Weltkrieges. Aufgrund der großen Beschädigungen im Hafen und einer Neuausrichtung der Verkehrsströme verzichtete man auf eine Wiedereröffnung. Als Blockstellen bestanden beiden Stationen jedoch weiterhin. Diese wurden erst mit der Inbetriebnahme des Zentralstellwerks „Hzf“ im Jahre 1977 außer Betrieb genommen.
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