Mehr Züge zwischen Küste und Harz

xxIMG_5958Im Heidekreuz setzt die erixx GmbH die LINT-Triebwagen der LNVG ein. Fotos: Dierk Lawrenz

[16. November 2012] Reisende in Niedersachsen können zum Fahrplanwechsel im Dezember zwischen mehr Nahverkehrszügen wählen. Die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG) hat das Verkehrsangebot zwischen Harz und Küste noch einmal merklich ausgeweitet.

Im Vergleich zu anderen Bundesländern, wie zum Beispiel Brandenburg oder Mecklenburg-Vorpommern, wo das Fahrplanangebot zurückgefahren wird, will man in Niedersachsen mehr Züge aufs Gleis setzen.

„Wir wollen bessere Fahrpläne insbesondere dort anbieten, wo wir zusätzliche Fahrgäste gewinnen können“, erläutert Hans- Joachim Menn, Sprecher der Geschäftsführung der LNVG, am Donnerstag in Hannover die Beweggründe. Als 100prozentige Landestochter ist die LNVG für die Bestellung und Finanzierung des Nahverkehrs auf der Schiene verantwortlich und gibt dafür jährlich knapp 300 Millionen Euro aus.

freitag_3Treffen von metronom-Zügen in Tostedt.

Im Unterelberaum wie auch südlich Hamburgs wird das Angebot in den metronom-Netzen abends spürbar ausgeweitet. Richtung Cuxhaven gibt es zusätzliche ME-Züge ab Hamburg Hbf um 22:06 (Sa+So) bzw. 23:06 (Mo-Fr). Die Pendants von Cuxhaven nach Hamburg starten 20:10 (Sa+So) bzw. 21:10 (Mo-Fr) und füllen bisherige Taktlücken. Darüber hinaus wird Mo-Fr ein zusätzlicher ME-Verstärkerzug von Hamburg-Harburg (ab 17:42) nach Stade (an 18:17) eingesetzt. Und der letzte Zug nach Hannover wird künftig 21:59 Uhr statt 20:57 Uhr Hamburg Hbf verlassen und die Landeshauptstadt täglich kurz nach Mitternacht erreichen.

Auch Fahrgäste nach Lauenbrück, Scheeßel und Rotenburg können das Nachtleben in der Hansestadt eine Stunde länger genießen. Der letzte Zug fährt jetzt täglich erst um 0:38 ab Hamburg Hbf, und in den Wochenend-Nächten verkehrt er sogar mit allen Zwischenhalten weiter bis nach Bremen. Dadurch kann in der Nacht Sa/So auf die Fahrt 0:15 ab Hamburg Hbf nach Bremen verzichtet werden. Dieser Zug fährt ab Dezember am So-Morgen 5:08 als Express nach Bremen „und wird bei Nachtschwärmern viel Zuspruch finden“, prognostizieren die Verkehrsexperten in der LNVG.

Auch in der Gegenrichtung wird das Angebot für Bahnkunden ausgeweitet: die tägliche Abfahrt in Bremen kurz nach Mitternacht nach Rotenburg wird in den Wochenend-Nächten mit Halt an allen Stationen bis nach Hamburg verlängert. Außerdem gibt es in diesen Nächten eine neue Spätverbindung von Bremen (ab 1:15) bis nach Rotenburg. Die Verlängerung des bisher in Tostedt endenden Verstärkers Hamburg Hbf ab 18:20 nach Rotenburg mit Halt auch in Lauenbrück und Scheeßel rundet die Angebotsausweitungen im Hanse-Netz ab.

x_MG_3298Ein erixx-Triebwagen auf der Heidebahn zwischen Handeloh und Büsenbachtal auf dem Weg nach Buchholz/Nordh.

Über Verbesserungen können sich auch Fahrgäste im Heidekreuz freuen. Die bisher in Bennemühlen endenden bzw. beginnenden Züge in der Mittagszeit fahren zukünftig alle bis bzw. ab Hannover Hbf, wodurch der Umstieg auf die S4 entfällt. Und auch Pendler zwischen Soltau und Bremen profitieren von zusätzlichen Zügen. Durch die neuen erixx-Abfahrten in Bremen um 15:46 an Fr bzw. 17:46 an Mo-Do entsteht in der Hauptverkehrszeit ab dem Fahrplanwechsel auch am Nachmittag ein stündliches Fahrtenangebot.

Regio-S-Bahn-BremenAuf der Regio-S-Bahn Bremen verkehren Elektrotriebwagen der Baureihe 440.

Im Netz der Regio-S-Bahn Bremen/Niedersachsen werden am frühen Fr-Nachmittag zusätzliche Züge zwischen Bremen und Bremen-Vegesack angeboten. Samstags können Fahrgäste nun früher mit der NWB ab Vegesack den Bremer Hauptbahnhof erreichen (5:05). Die abendlichen Durchbindungen von und nach Bad Zwischenahn auf der Strecke Oldenburg – Bremen werden in ein einheitliches Taktgefüge überführt. Morgens besteht nun bereits ab 5:45 die erste Fahrmöglichkeit ab Bad Zwischenahn nach Oldenburg. Außerdem können Fahrgäste an den Wochenenden in den zusätzlichen Spätzug ab Bremen Hbf um 1:15 nach Oldenburg einsteigen.

72892945Auch die NordWestBahn setzt LINT-Triebwagen der Baureihe 648 ein. Hier sind zwei Triebwagen im Hauptbahnhof Wilhelmshaven zu sehen.

Im Weser-Ems-Netz fährt die NWB die Spätverbindung Oldenburg – Cloppenburg (ab 23:59) nun auch freitags. Morgendliche Verbindungen zwischen Osnabrück und Lohne bzw. Bremen und Vechta sowie Fahrten abends von Lohne nach Bremen bzw. Vechta nach Osnabrück erweitern das Angebot.

Für Pendler steht im Teutoburger-Wald-Netz Mo-Fr eine zusätzliche Frühverbindung zwischen Rheine (ab 5:25) und Bad Bentheim (an 5:40) bei der WestfalenBahn zur Verfügung. Zwischen Leer und Groningen wird das grenzüberschreitende Angebot bei Arriva deutlich ausgeweitet. Besonders für Kunden des Einkaufs- und Freizeitverkehrs verdoppelt sich das Angebot Mo-Sa auf einen Stundentakt. Ab Leer bestehen stündliche Abfahrten zwischen 09:27 und 22:27, in der Gegenrichtung kommen die Züge zwischen 08:32 und 21:32 ebenfalls stündlich an. Am Sonntagabend wird ein Zugpaar ergänzt (Abfahrt Leer 20:27, Ankunft 19:32).

Im Weser-Elbe-Raum wird auf die Zunahme der Fahrgastzahlen am Nachmittag zwischen Buxtehude und Harsefeld reagiert. Die EVB setzt zusätzliche Verstärkerfahrten ab Buxtehude um 15:30 am Fr sowie Mo-Fr um 16:30, 17:30 und 18:30 ein. Zusätzlich von Mo-Fr verkehren die Züge ab Bremervörde um 14:38 nach Bremerhaven Hbf und in der Gegenrichtung um 14:36. Auf den von DB Regio bedienten RE-Linien gibt es in Bremerhaven Hbf vor der Weiterfahrt nach Bremerhaven-Lehe bis auf wenige Einzellagen keine Standzeit mehr.

Der letzte RE von Bremen Hbf nach Osnabrück Hbf wird auf 23:12 verschoben. Damit erhalten Reisende, die aus Hamburg um 23:04 in Bremen Hbf eintreffen, einen neuen Anschluss Richtung Osnabrück. Der abgeschlossene zweigleisige Ausbau der Strecke Hildesheim–Braunschweig verkürzt die Fahrzeiten um bis zu 13 Minuten bei einem gleichzeitig geringeren Risiko für Verspätungen. Die Züge von DB-Regio verkehren mit neuen Taktzeiten und stellen jetzt in Braunschweig passgenaue Anschlüsse Richtung Wolfsburg her. Auch die S-Bahn Hannover erfreut sich wachsender Beliebtheit bei den Fahrgästen. Deshalb wird mit zusätzlichen Zügen das Angebot weiter verdichtet. So etwa am frühen Samstag Abend auf der Deisterstrecke Hannover–Weetzen–Haste und auf der S5 zwischen Hannover und Hameln. Darüber hinaus wird zwischen Hannover Hbf und H.-Flughafen, Hannover Hbf und Bennemühlen sowie auf der S3 Hannover–Lehrte–Hildesheim der Fahrplan mit einzelnen neuen Fahrten ergänzt.

xIMG_7705Am 9.Dezember 2012 ist Fahrplanwechsel, auch für den Zugverkehr in Niedersachsen. Hier wartet ein erixx-Triebwagen in Handeloh auf die Zugkreuzung.

Quelle: LNVG