Desiro RUS: Jungfernfahrt mit Passagieren

xIMG_7068Der DESIRO RUS war im vergangenen Jahr auf der InnoTrans in Berlin zu sehen. Foto: Dierk Lawrenz

[27. Januar 2013] Der Regionaltriebzug vom Typ Desiro RUS wurde am vergangenen Mittwoch in Russland auf seine erste Fahrt mit Passagieren an Bord geschickt.

xsoicrl201304-03_300dpiVon links nach rechts: Rolf Epstein, Leiter Siemens Locomotives and Components in Russland; Dietrich Möller, CEO Siemens Russland; Gennadi Verchovich, Leiter Personenverkehr der RZD; Valentin Gapanovich, Vizepräsident der Russischen Eisenbahnen (RZD); Jochen Eickholt, CEO Siemens Rail Systems; Dimitry Matsenov, Leiter Siemens Rail Systems in Russland; and Viktor Stepow, Leiter der Oktober-Eisenbahn, einer regionalen Eisenbahn der RZD. Foto: Siemens

Den Startknopf drückten Valentin Gapanovich, Vizepräsident der Russischen Eisenbahnen (RZD); Dmitri Pegow, Generaldirektor Hochgeschwindigkeitsverkehr RZD; Alexander Drosdenko, Gouverneur der Region Sankt Petersburg, und Jochen Eickholt, CEO der Siemens-Division Rail Systems. Vom Moskauer Bahnhof in Sankt Petersburg fuhr der Zug, der in Russland „Lastotschka“ (kleine Schwalbe) genannt wird, über Tschudowo nach Weliki Nowgorod.

Künftig wird der Zug täglich während des Winterfahrplans auf dieser Route sowie auf der Strecke Sankt Petersburg – Tschudowo – Bologoje unterwegs sein. Ende des Jahres ist außerdem der Start des Passagierbetriebs in Sotschi und Kasan geplant.

„Der Lastotschka-Zug ist ein innovatives Projekt im Bereich des Personenverkehrs. Er wurde für den Betrieb im russischen Klima entworfen und um unsere Technologiestandards und besonderen Anforderungen bezüglich Sicherheit und Umweltschutz zu erfüllen. Er erfüllt die Bedürfnisse des anspruchsvollsten Passagiers“, sagte Valentin Gapanovich während der Zeremonie.

„Als RZD und Siemens im April 2011 im Siemens-Werk in Deutschland die Produktion der Lastotschka-Serie starteten, da planten wir die Inbetriebnahme der neuen Regionalzüge für den Herbst 2013. Das war aus unserer Sicht seinerzeit schon ein ehrgeiziger Plan. Aber wir haben es geschafft, die ersten Züge früher auszuliefern und die Test- und Zulassungsphase erheblich früher abzuschließen. Wir können daher schon jetzt, im Januar 2013, mit dem realem Fahrgastbetrieb beginnen. Ich bin sicher, dass Lastotschka auch während des Einsatzes in Sotschi allen Herausforderungen gewachsen sein wird“, sagte Jochen Eickholt.

Die erste Tranche von insgesamt 38 Lastotschkas wird seit April 2011 im Siemens- Werk in Krefeld gefertigt. Bisher wurden 18 Züge nach Russland geliefert. Mitte 2013 wird mit der Fertigung der zweiten Tranche von 16 Zügen im Werk von Ural Locomotives, einem Joint Venture von Siemens und der Sinara Group, in Ekaterinenburg begonnen werden. Die Zulassung hatte der Zug Mitte Dezember 2012 von der russischen Zulassungsbehörde „Register zur Zertifizierung im föderalen Eisenbahnverkehr (RS FzhT)“ erhalten. Vorausgegangen waren zahlreiche Prüfungsfahrten sowie umfangreiche Tests im Klima-Wind-Kanal des Rail Tec Arsenal (RTA) in Wien, Österreich.

Während im RTA noch die Versuche mit künstlichem Wind, Eis, Regen und Schnee stattfanden, wird nun das Verhalten der Zugsysteme unter realen Winterbedingungen beobachtet. Interessant ist dabei, wie verschiedene Schneearten und Temperaturen die Funktion der Systeme beeinflussen. Statt Luftbefeuchtern auf dem Boden und Heizmatten auf den Sitzen, die Passagiere nur simulieren, sitzen nuntatsächlich Passagiere im Zug. Die hieraus gewonnenen Erfahrungen stellen sicher, dass alle 38 Züge in Sotschi zuverlässig allen Anforderungen im Rahmen der Spiele gerecht werden können.

Die technischen Daten des DESIRO RUS sind hier zu finden.

Quelle: Siemens Rail Systems