Reaktivierung Strecke Korbach–Frankenberg

Wichtiger Lückenschluss zwischen dem Sauerland und dem Rhein-Main-Gebiet – Land Hessen trägt 80 Prozent der Kosten

xIMG_7495Der Bahnhof Frankenberg im Jahr 2012.

[15. Februar 2013] Mit einem ersten Vegetationsrückschnitt haben heute im Bahnhof Korbach die Maßnahmen zur Reaktivierung der Bahnstrecke Korbach–Frankenberg begonnen.

xIMG_7496Der markante Uhrenturm auf dem Bahnhof Frankenberg hätte (wie auch das Bahnhofsgebäude selbst) eine Sanierung verdient.

Daran nahmen der Hessische Minister für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung, Florian Rentsch, der Landrat des Landkreises Waldeck-Frankenberg, Dr. Reinhard Kubat, die Geschäftsführer des Nordhessischen Verkehrsverbundes (NVV), Wolfgang Dippel und Klaus-Peter Güttler, der Konzernbevollmächtigte der DB für das Land Hessen, Dr. Klaus Vornhusen, sowie Vertreter der Region Waldeck-Frankenberg teil. An den Investitionskosten in Höhe von rund 17 Millionen Euro beteiligt sich neben dem Landkreis Waldeck-Frankenberg das Land Hessen mit 80 Prozent.

„Diese Strecke ist wichtig für die Anbindung der Region ans Rhein-Main-Gebiet und für die Erreichbarkeit der touristischen Ziele am Edersee und in Willingen aus allen Himmelsrichtungen“, so Minister Rentsch. Wenn Ende 2014 die Züge der Kurhessenbahn im Auftrag des Nordhessischen Verkehrsverbundes und mit Hilfe eines besonderen Betriebskostenzuschusses des Landkreises Waldeck-Frankenberg von Brilon-Stadt über Korbach und Frankenberg nach Marburg und zurück rollen, können Bahnreisende wieder ohne große Umwege über Marburg ins Rhein-Main-Gebiet fahren und umgekehrt mehr Menschen aus den Metropolregionen Rhein-Main und Rhein-Ruhr mit öffentlichen Verkehrsmitteln die attraktiven nordhessischen Touristikregionen erreichen.

Für die Wiederbelebung der Strecke Korbach–Frankenberg müssen unter anderem zwei mehr als 100 Jahre alte Tunnel und verschiedene Brücken und Stützmauern saniert und notwendige Bahnübergänge mit technischen Sicherungen neu gebaut werden. Neben der Nachrüstung der Signalanlagen ist auch die Ausstattung mit analogem Streckenfunk vorgesehen.

xIMG_7499Die Strecke Marburg – Frankenberg wird derzeit mit Triebwagen der Baureihe 628 der Kurhessenbahn bedient. Fotos: Dierk Lawrenz

Nach Fertigstellung wird die Strecke von der Kurhessenbahn im Zwei-Stunden-Takt bedient werden. Werktags sind neun Züge in jeder Richtung vorgesehen, an Wochenenden acht. Und so freut sich auch Dr. Klaus Vornhusen, dass die Kurhessenbahn mit der neuen Strecke neue Verbindungen von Rhein-Main und Oberhessen zum Naturpark Kellerwald und ins Upland schaffen kann: „Das wird die Regionen Hessens einander wieder ein Stück näher bringen“.

Die sogenannte Untere Edertalbahn führt von Korbach entlang der Orte Thalitter, Herzhausen (am Edersee), Schmittlotheim, Ederbringhausen und Viermünden nach Frankenberg. Die Fahrzeit der Züge beträgt auf der reaktivierten 30 Kilometer langen Strecke insgesamt 38 Minuten.

Quelle: Deutsche Bahn AG