127 Jahre „Eisenbahndirection“ Altona
24.01.2011: Heute vor 127 Jahren wurde in Altona die „Königlich preußische Eisenbahndirection zu Altona“ gegründet. Der Sitz der Direktion war zunächst im Bahnhof Altona. Zum 1. März 1884 übernahm die neue ED den Betrieb und die Verwaltung der Altona-Kieler Eisenbahn-Gesellschaft, ein Jahr später folgte die Schleswigsche Bahn und zum 1. Juli 1890 die Schleswig-Holsteinische Marschbahn-Gesellschaft mit der Reparaturwerkstätte Glückstadt.
Am 1. Oktober 1885 war die Verwaltung in das neue Direktionsgebäude in der Museumstraße gegenüber des späteren Hauptbahnhofes Altona (Eröffnung am 30. August 1898) eingezogen. Das ehemalige Direktionsgebäude wird auch heute noch von verschiedenen DB-Unternehmen als Büro genutzt.
1895 wurde die Verwaltungsstruktur der Königl. Preußischen Staatseisenbahn-Verwaltung (KPEV) neu geordnet, was auch Auswirkungen in Hamburg hatte. Die Direktion nannte sich nun „Königliche Eisenbahndirektion zu Altona“.
1899 wurde die Unterelbebahn Harburg—Cuxhaven in den Bestand der Direktion integriert, zum 1. Juli 1903 gehörte die Kiel-Eckernförde-Flensburger Eisenbahn-Gesellschaft zur KPEV.
Wichtigstes Ereignis der ersten Jahre des 20. Jahrhundert war die Eröffnung des neuen Zentralbahnhofes Hamburg Hbf.
Damit einhergehend erfolgte eine Neuordnung des Schienenverkehrs in Hamburg, dessen auffälligstes Merkmal die Trennung von Personen- und Güterverkehr war, für die nun getrennte Anlagen vorgehalten wurden.
1920 erfolgte eine erneute Umbenennung der Direktion, die nun als „Eisenbahndirektion Altona“ firmierte. Bereits zwei Jahre später wurde sie in die Deutsche Reichsbahn übernommen und hieß nun „Reichsbahndirektion Altona“.
1925 gründete man eine geschäftsführende Direktion für das Werkstättenwesen. Zur RBD Altona gehörten die Eisenbahn-Ausbesserungswerke Neumünster, Wittenberge sowie die Nebenwerkstätten Glückstadt und Harburg.
Zum 1.6.1927 wurde der 12 km lange Damm zwischen dem Festland und der Insel Sylt eröffnet, der nach dem Reichspräsident Hindenburg bis heute Hindenburgdamm genannt wird.
1938 wurde das Groß-Hamburg-Gesetz vollzogen. Zum Fahrplanwechsel am 15. Mai 1938 versah man daher zahlreiche Stationen mit neuen Namen. Beispielhaft sei hier die Umbenennung des Bahnhofes „Harburg-Wilhelmsburg Hbf“ in Hamburg-Harburg und „Harburg-Wilhelmsburg Nord“ in Hamburg-Wilhelmsburg.
Im Kriegsjahr 1941 erfolgte zum 1. April eine neue Gliederung. Die RBD Hamburg verfügte nun über die Maschinenämter Altona, Flensburg, kiel, Hamburg, Hamburg-Harburg und Wittenberge. Ebenso gehörte zur RBD Hamburg das Reichs-Verkehrsamt Hamburg.
Nach Kriegsende wurde die RBD Hamburg der Reichsbahngeneraldirektion der britischen Besatzungsmacht in Bielefeld unterstellt. Zum 1. September 1945 mussten die Hamburger die auf dem Gebiet der sowjetischen Besatzungsmacht liegenden Teilen mit dem Maschinenamt Wittenberge und den Bahnbetriebswerken Hagenow-Land und Wittenberge an die neu geschaffene RBD Wittenberge abgeben.
1952 dann der Neubeginn als „Bundesbahndirektion Hamburg“, wobei die Aufgaben der BD in den fünfziger Jahren geprägt waren durch die Schließung zahlreicher Bahnhöfe, Bahnbetriebswerke, Außenstellen, Werksabteilungen und Werke.
Ein markantes Ereignis für Hamburg war die Große Flut Mitte Februar 1962, bei denen zahlreiche Eisenbahnanlagen in Wilhelmsburg, Harburg und im Hamburger Hafen unterspült waren.
In den sechziger Jahren setzte sich die Rationalisierung der Eisenbahnanlagen in der Direktion Hamburg fort. Allerdings wurde in Hamburg-Harburg 1969 auch ein Neubauamt wieder eingerichtet, um den Bau des Rangierbahnhofes Maschen vor den Toren der Stadt zu organisieren und abzuwickeln, der ab 1977 den Großteil der Güterzugbildung und -verteilung übernahm.
Ende September 1972 war die BD Hamburg dampffrei. Die letzten Schnellzugloks wurden auf der Marschbahn abgelöst und durch Dieselloks ersetzt.
Zu den großen Ereignissen in den siebziger Jahren gehörte die Schneekatastrophe von Dezember 1978 bis Februar 1979, die zu zahlreichen Zugausfällen und Streckensperrungen führte.
Zum 9. Januar 1994 wurde die BD Hamburg im Zuge der Bahnreform aufgelöst und in neu geschaffene Regionalbereiche aufgeteilt.
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(Text, alle Aufnahmen und Karte: Sammlung Dierk Lawrenz)