Die leichte Schnellzuglok der DRG: Mit der 03 unterwegs

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29.01.2011 (Lz): Als die deutschen Ländereisenbahnen sich am 1. April 1920 zu den Reichseisenbahnen zusammenschlossen, bot der Lokomotivpark ein äußerst buntes Bild. Ein großer Teil dieser Lokomotiven war veraltet und genügte den steigenden Anforderungen in keiner Weise mehr. Fast die Hälfte der im endgültigen Umzeichnungsplan von 1925 aufgeführten Schnellzuglokomotiven war zweifach gekuppelt. Ein Viertel der Loks waren Naßdampfmaschinen und von einer Normung waren sämtliche Loks weit entfernt. Ein freizügiger Austausch dieser Maschinen war damit nicht möglich. 

203 296 erreicht mit einem Eilzug aus Bremen den Bahnhof Buchholz (Kreis Harburg). Aufnahme (nicht im Buch enthalten): Peter Pekny/Slg. Lawrenz

Die Deutsche Reichsbahn war aus wirtschaftlichen Gründen daher gezwungen, die bestehende Vielfältigkeit zu vermindern, da fast jede Lok ihre eigenen Ersatzteile benötigte - ein Nachteil, der sich im und nach dem ersten Weltkrieg besonders bemerkbar gemacht hatte. Ergänzend zu dem neu ins Leben gerufenen Deutschen Normenausschuss (DNA) entschlossen sich alsbald 22 Lokfabriken, das Vereinheitlichungsbüro (VB) zu gründen. 

Das VB erarbeitete eine Typenreihe von Schnellzuglokomotiven mit der Achsfolge 2’C1’, von denen Mitte 1923 jeweils zehn Maschinen in Zweizylinderausführung (Baureihe 01) und Vierzylinder-Verbundbauart (Baureihe 02) bestellt wurden. Neben diesen beiden Baureihen wurde auch eine „leichte“ Schnellzuglok gefordert, die auf den noch nicht für einen Achsdruck von 20 t ausgelegten Strecken eingesetzt werden konnte. Die als „leichte“ Schwester der Baureihe 01 konzipierte Baureihe 03 wurde schließlich ab 1930 erstmals von Borsig und dann von verschiedenen Fabriken bis 1937 in einer Gesamtstückzahl von 298 Lokomotiven geliefert. 

Die mit einem Triebraddurchmesser von 2 Metern versehenen und 1.980 PS (1.467 kW) starken Pazifik-Lokomotiven waren 23,90 m lang und erreichten eine maximale Geschwindigkeit von 130 km/h. Obwohl anschließend noch 55 Maschinen der Baureihe 01.10 und 59 Lokomotiven der 03.10 geliefert wurden, blieb die Baureihe 03 doch die meist gebaute deutsche Schnellzuglok mit mehr als zwei gekuppelten Radsätzen.

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03 223 vom Bw Osnabrück Hbf bespannt hier den F 1 „Hanseat“, aufgenommen von Carl Bellingrodt am 18. Mai 1952 an einer Blockstelle im Wiehengebirge bei Osnabrück.

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Um die Mittagszeit am 21. Juli 1956 durchfährt 03 013 mit dem D 135 den Kreuzungsbahnhof Hindenburgdamm in Richtung Westerland/Sylt. Foto: Walter Hollnagel/Slg. Gerd Neumann

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03 2243 des Bw Leipzig West dampft mit dem Lr 567 (ab Berlin-Schöneweide als D 567 nach Reichenbach/Vogtland) über die Spreebrücken beim S-Bahnhof Treptower Park. Foto: Robin Garn

Unser Tipp zum Weiterlesen:

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Innerhalb unserer Buchreihe „Eisenbahn-Bildarchiv“ hat EK-Autor Horst Troche dieser formschönen Maschine ein weiteres Denkmal gesetzt. Der Titel „Mit der 03 unterwegs - Zwischen Alpen und Nordsee“ berichtet auf 96 Seiten im Format 235 x 165 mm über die Entwicklung dieser Lok und stellt in ca. 100 hochwertigen Schwarzweiß-Aufnahmen diese Baureihe in ihren Einsatzgebieten vor. Der unter der Bestellnummer 383 erscheinende Band ist für nur € 19,80 im ekshop.de erhältlich sowie unter der ISBN 978-3-88255-383-3 im guten Buchhandel.

Im Spiegel der Presse

Auf www.db58.de ist seit Oktober 2010 zu lesen: Das eher unge­wöhn­liche Quer­format 235 x 165 dieser EK-​​Reihe ist optimal für die Wie­der­gabe der his­to­ri­schen Schwarz­weiß­bilder: eine Seite, ein Bild, eine Bild­le­gende. Diese Größe reizt die Schärfe der Vor­lagen optimal aus. Und das lohnt sich für den Betrachter – jedes Bild wirkt für sich!