Eine neue Eisenbahnbrücke über die Süderelbe in Hamburg
03.02.2011 (HPA/Lz): Die 290 Meter lange Kattwyk-Brücke über der Süderelbe ist eine Hubbrücke mit zwei 70 m hohen Endportalen. Sie verbindet Moorburg mit der Elbinsel Wilhelmsburg. Am 21. März 1973 wurde die kombinierte Brücke für Eisenbahn- und Straßenverkehr eingeweiht. Doch eine neue Brücke soll diesen Kombinationszustand ändern …
Mit einer Hubhöhe von 46 m handelt es sich bei der momentanen Brücke um die größte Hubbrücke der Welt. Für den Eisenbahnverkehr führt ein in die Straßenfahrbahn eingelassenes Gleis über die Brücke. Während einer Zugfahrt wird der Straßenverkehr durch Schrankenanlagen gesperrt. Die Sperrzeiten für eine Zugfahrt dauern ca. 10 Minuten, für eine Schiffspassage bei angehobenem Mittelteil dauert die Unterbrechung bis zu 20 Minuten.
Aufgrund des gestiegenen Verkehrsaufkommens wird die Hamburg Port Authority (HPA) eine zweite Kattwyk-Eisenbahnbrücke über die Süderelbe bauen. Diese wird nördlich der bestehenden Brücke entstehen und den Schienenverkehr aufnehmen. Die jetzt vorhandene Hubbrücke wird aber als reine Straßenbrücke bestehen bleiben.
Die Vorplanungen der HPA sind abgeschlossen, in den nächsten Wochen beginnt das Planfeststellungsverfahren. Bis 2017 soll die neue Kattwykbrücke dem Verkehr übergeben werden. Der Schienenanschluss wird beiderseits des Stroms auf die neue Bahnbrücke ausgerichtet. Zusätzlich erhält die Bahnbrücke einen 3 Meter breiten Fuß- und Radweg. Nach der Inbetriebnahme der neuen Brücke wird der dann getrennt verlaufende Straßen- und Bahnverkehr mit den Brückenöffnungszeiten optimiert, so dass dann nur noch drei Stunden täglich mit Behinderungen zu rechnen ist. Heute ist die Kattwykbrücke aufgrund des Bahn- und Schiffsverkehrs durchschnittlich zehn Stunden täglich gesperrt.
HPA-Geschäftsführer Jens Meier freut sich über das neue Projekt: „Die neue Kattwyk-Bahnbrücke ist Teil unserer Anstrengungen, die Verkehrsinfrastruktur im Hafen zu verbessern. Unser Ziel ist trotz steigender Verkehrsmengen auf der vorhandenen Infrastruktur bei geringer Störanfälligkeit ein leistungsfähiges Netz zu schaffen. Dies gelingt uns an dieser Stelle, da wir zukünftig Bahn- und Straßenführung trennen.“
Der Neubau wurde notwendig, da die vorhandene Hubbrücke nicht auf die heutigen Belastungen ausgelegt war. Ursprünglich als reine Bahnbrücke geplant, wurde sie in den vergangenen Jahrzehnten sowohl als Straßen- als auch als Bahnbrücke genutzt. Ohne ein Ersatzbauwerk würde sich ihre Lebensdauer aufgrund der heutigen Verkehrsbelastung erheblich verkürzen. Als reine Straßenbrücke kann sie dagegen noch lange halten. Jeden Tag passieren rund 9000 Kraftfahrzeuge und rund 50 Güterzüge die Elbverbindung.
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