Berlin: Die Eisenbahnsammlung im Deutschen Technikmuseum

xIMG 7449V 200 018 (rechts) und V 180 075 im Bw-Gelände des Museums.

Das Deutsche Technikmuseum in Berlin (DTMB) wurde vor 30 Jahren zunächst unter dem Namen Museum für Verkehr und Technik eröffnet, 1996 erfolgte die Umbenennung auf den heutigen Namen. Das DTMB sieht sich als Nachfolger der über einhundert technischen Sammlungen, die es in den vergangenen Jahrhunderten in Berlin gegeben hat.

xxIMG 8382Die 1A1n2-Lokomotive BEUTH stammt von Borsig.

Besonders zu nennen sind die Raritäten aus dem ehemaligen Verkehrs- und Baumuseum im ehem. Hamburger Bahnhof, die heute zum großen Teil in der Trebbiner Strasse 9 zu sehen sind. 

 x140 024Die dreiachsige Schlepptenderlok „680“ der Graz-Köflacher Bahn wurde von der StEG im Jahre 1860 unter der Fabriknummer 513 gebaut.

Schwerpunkte der heutigen Ausstellungen sind vor allem der Wasserstraßen- und Schienenverkehr in und um Berlin sowie in Deutschland, aber auch die Bier-, Schmuckproduktion und Energiegewinnung.
Das Museum liegt in der Nähe des Landwehrkanals auf einem ehemaligen Gewerbe- und Bahngelände, auf dem sich ein Bahnbetriebswerk mit zwei Ringlokschuppen und die Verwaltungsgebäude der Markt- und Kühlhallengesellschaft befinden, neben dem ehemaligen Berliner Postbahnhof unweit des U-Bahnhofs Gleisdreieck. Dieses historische Gebäudeensemble ist zugleich das wertvollste Objekt des Museums.

xxIMG 8390Die 1An2t-Dampflokomotive „Hannover 1907“ der preußischen Bauart T0 entstand 1883 bei Henschel unter der Fabriknummer 1602. Sie stammt aus der Sammlung des Baumuseums.

x140 034Die 17 008, eine preußische S 10, entstand 1911 unter der Fabriknummer 4760 bei Schwartzkopff. Sie wurde für die Ausstellung im Baumuseum halbseitig aufgeschnitten, um die Funktionsweise einer Dampflok demonstrieren zu können. Zahlreiche Schilder auf dem Führerstand, an der Lok und am Triebwerk erklären die einzelnen Bauteile.

Am 21. März 2001 wurde ein zusätzlicher Neubau übergeben, die offizielle Einweihung erfolgte am 14. Dezember 2003. Der für den Neubau charakteristische Rosinenbomber vom Typ Douglas C-47 B Skytrain wurde am 8. Mai 1999 angebracht.Nach Abschluss der ersten Ausbauphasen verfügt das Haus seit 2005 über 25.000 m² Ausstellungsfläche.

xIMG 8402Die Lok 1 des Gaswerks Mariendorf entstand 1901 bei der Berliner Maschinenbau AG (vorm. L.Schwartzkopff) unter der Fabriknummer 3019.
Die Eisenbahn-Abteilung des Museums wurde bereits 1987/1988 als erster Bereich im endgültigen Zustand ausgebaut und weitgehend eingerichtet. Standort der Eisenbahn-Abteilung ist die auf dem Museumsgelände gelegene historische Lokschuppenanlage des ehemaligen Betriebswerks Anhalter Bahnhof von 1874, in der insgesamt 40 Schienenfahrzeuge im Original zu sehen sind. Dazu kommt eine Fülle von Modellen und kleineren Objekten. Einige Exponate wurden auch im verfallenen Zustand belassen, um die Gebrauchsspuren und den Verschleiß zu verdeutlichen.

xIMG 8395Der Führerstand der preußischen S3-Schnellzuglokomotive diente schon im Baumuseum als Anschauungsobjekt der induktiven Zugsicherung.

Die Ausstellung ist chronologisch in 33 Stationen der Eisenbahngeschichte gegliedert. Historisch bedeutsamen Jahreszahlen folgend führt die Ausstellung von den Anfängen der Eisenbahn bis zum heutigen Tag. Der erste Lokschuppen enthält diese Stationen von 1800 bis 1914, der zweite Lokschuppen zeigt die Stationen von 1918 bis 1980.
Im historischen Lokschuppen befindet sich außerdem eine Modelleisenbahn, die die Gleisanlagen und Gebäude des Anhalter Personenbahnhofs, Güterbahnhofs und des Bahnbetriebswerks sowie einige umliegende Gebäude im Zustand von 1938 im Maßstab 1:87 zeigt. Interessant ist dabei insbesondere der Vergleich zwischen dem Modell und dem heutigen Zustand des Originals.

xx70 126Zu den eindrucksvollen Modellen der DTMB-Sammlung gehört die Weichselbrücke Dirschau.

Ein unberührt belassener Abschnitt von drei Gleisen im Zugang zur Eisenbahnausstellung im ersten Lokschuppen erinnert daran, dass das Gelände 30 Jahre lang brach lag. Hier wachsen die sonst im Mittelmeerraum übliche Steinweichsel und der aus Sibirien stammende Staudenknöterich hat sich ebenso verbreitet wie die beiden Heilkräuter Nachtkerze und Frauenmantel.

xIMG 8476Zu den Klassikern gehört die 01 1082 aus dem Jahr 1940 (BMAG 11338). 

xxIMG 8419Als Vertreter der in großen Stückzahlen gebauten „Brigadelokomotiven“ kam diese Borsig-Lokomotive zum Technikmuseum. Die 600-mm-Lokomotive war nach dem Krieg auf Waldbahnen in Polen als Tx 203 im Einsatz.

xxIMG 7405Als Beispiel erfolgreicher Exportlokomotiven dient die Garratt-Lokomotive von der Hanomag aus dem Jahr 1928. Die Dampflok für 610 mm Spurweite stammt von den Südafrikanischen Eisenbahnen.

x140 054Die ehemalige 91 936, eine preußische T9.3, wurde 1903 unter der Fabriknummer 1592 von Hohenzollern gebaut. Sie kam zur PKP nach Polen und wurde von dort für das Museum erworben. Sie ist mit ihren polnischen Schildern im Museum ausgestellt.

xxxIMG 8483Die kleine Rangierlok Kö 4642, eine „Kö II“, wurde 1935 von Jung unter der Fabriknummer 5671 gebaut. Sie kam von der ÖBB zum Technikmuseum.

xxIMG 8457Der „Retter der Nebenbahnen“ darf in der Sammlung nicht fehlen. Der 795 465 entstand 1954 bei der MAN unter der Fabriknummer 140963.

x50 066Als Versuchsträger für die moderne Eisenbahntechnik unserer Tage diente die Henschel-Drehstromlokomotive 202 003 (Fabriknummer 31404 aus dem Jahr 1973).

 xIMG 7434Auch die V 180 075 aus dem Jahre 1965 durfte 2011 ins Freie. Hier ist sie auf der Drehscheibe zu sehen.

xxx20130318 125010Der Leiter der Abteilung Schienenverkehr im Deutschen Technikmuseum, Dr. Alfred Gottwaldt, begleitet Sie durch den neuen EK-Film. Hier eine Aufnahme von den Dreharbeiten an der V 200 018.

Diese Bildauswahl gibt nur einen kleinen Ausschnitt der großartigen Sammlung wieder, die wir Ihnen mit unserer DVD-Neuerscheinung ausführlich vorstellen. 

8311

Begleiten Sie uns durch die Geschichte des Museums, sehen Sie das Gelände vor dem Wieder­auf­bau, die Eröff­nun­gen der Lokschup­pen, beson­dere Gäste im Freigelände und Exponate auf Tour. Enstanden ist ein 58 Minuten langer Film über die heute wohl größte Schienen­verkehrssamm­lung in Deutsch­land.

Sehen Sie hier einige Ausschnitte aus dem Film: 

Technik-Museum Berlin

Die neue DVD „Eisenbahn im Deutschen Technikmuseum in Berlin“ mit einer Lauflänge von ca. 58 Minuten ist unter der Artikelnummer 8311 im EKshop.de und in der Museums-Buchhandlung zum Preis von nur € 19,80 erhältlich.

Fotos: Dierk Lawrenz, Felix Thürmer