Der Fischversandbahnhof in Cuxhaven

fischversandbahnhofDer Fischversandbahnhof in Cuxhaven im Jahre 2007. Foto: Dierk Lawrenz

08.03.2011: Heute vor 76 Jahren erhielt Cuxhaven seinen zweiten Fischversandbahnhof. Dieser entstand ab 1933 im Rahmen des Reichs-Arbeitsdienstes und staatlicher Erwerbslosenprojekte an der Neufelder Straße unter der Federführung der Wilhelm Behrens oHG.

Der erste, bereits 1908 errichtete Fischversandbahnhof war im Laufe der Jahre bereits vergrößert worden, so dass zuletzt bis zu 40 Waggons gleichzeitig abgefertigt werden konnten. Eine nochmalige Erweiterung war an diesem Standort aber nicht mehr möglich, so dass man sich nach jahrelanger Zurückstellung schließlich doch für einen Neubau am anderen Ort entschied. Diese neue Anlage verfügte nun über fünf doppelgleisige Laderampen, an denen nun über 100 Eisenbahnwagons täglich mit Fischprodukten beladen werden konnten. Der alte Bahnhof wurde noch im selben Jahr (1935) zu einer Heringssalzerei umgebaut. Seine Blütezeit erlebte der Fischversandbahnhof in den fünfziger Jahren, als die Cuxhavener Fischindustrie einen starken Aufschwung nahm. Täglich wurden vier reine Fisch-Züge abgefertigt. Kurze Zeit später geriet die Fischindutrie aber in die Krise. Damit einhergehend sanken die Produktionszahlen und ein Teil des Aufkommens wurde mit dem LKW abgefahren.

1976 wurden die Abteilungen Güterverkehr und Fischversand der DB zusammengefasst und in den Fischversandbahnhof verlegt. Bis in die neunziger Jahre wurden immer noch ein bis zwei Fischzüge pro Tag abgefertigt. Mit Eröffnung des neuen Mehrzweckterminals am Amerikahafen stellte man den Betrieb im Fischversandbahnhof ein. Das Hauptgebäude nebst Verwaltungsanbau steht heute unter Denkmalschutz.