Holcim setzt in Lägerdorf verstärkt auf den Verkehrsweg Schiene

08. März 2010. Keine Insel mit zwei Bergen, aber rund 10 Bahnkilometer zwischen dem Werk Lägerdorf und Itzehoe mit drei Bahnhöfen und diversen Gleisen - das ist das Arbeitsumfeld von Kai Jensen, der seit 20 Jahren für Holcim arbeitet und in Personalunion als Lokführer, Rangierleiter und stellvertretender Eisenbahnbetriebsleiter arbeitet. Jetzt gibt es für Ihn noch mehr Arbeit: Das Zementwerk Lägerdorf der Holcim (Deutschland) AG setzt seit 2009 verstärkt auf den Verkehrsweg Schiene und hat jetzt mit einer zusätzlichen Rangierlok Verstärkung erhalten. "Mit der zweiten Lok sichern wir die hohe Verfügbarkeit unserer eigenen Rangierkapazitäten", erklärt Heiko Metzger, Eisenbahnbetriebsleiter für das Schienennetz von Lägerdorf bis Itzehoe. Bislang war die zweite Lok in Lägerdorf nur sporadisch im Einsatz. Aufgrund des stark angestiegenen Bahnverkehrs wurde die Lok im Ausbesserungswerk Bleckede bei Lüneburg für den neuen Einsatz vorbereitet.Die Krupp-Diesellok (Baujahr 1962, 230 PS, Deutz V12 Motor) hatte kürzlich ihre eisenbahnamtliche Hauptuntersuchung im Werk Bleckede der Osthannoverschen Eisenbahn AG erfolgreich bestanden. Mit "Lok-TÜV" und einer neuen Holcim-Lackierung ging es heute am 25. Februar per Tieflader und Begleitfahrzeug über die Autobahnen und durch den Elbtunnel zurück nach Lägerdorf ins Holcim-Werk. Auf dem Gelände fand gegen Mittag dann die Entladung und Eingleisung am alten Pförtnerhaus statt. "Gleich zwei Kräne waren nötig, um den 28 Tonnen-Koloss mit einem "Tandem-Hub" vom Tieflader auf das Gleis 4 zu setzen", erklärt Eigentümer Kai Jensen."Wir nutzen seit 2009 vermehrt den Verkehrsweg Schiene. Beispielsweise hat das Rohrummantelungswerk der Firma Eupec für die geplante Ostseepipeline Nord Stream im April 2009 auf der Insel Rügen den Betrieb aufgenommen. Das europäisch-russische Konsortium Nord Stream AG will im Frühjahr 2010 mit dem Bau der über 1.200 Kilometer langen Erdgastrasse vom russischen Wyborg nach Lubmin bei Greifswald beginnen. Im Mukraner Eupec Werk werden etwa zwei Drittel der für den ersten Leitungsstrang benötigten rund 100.000 Rohre mit einem Betonmantel versehen und so für die Verlegung vorbereitet. Holcim Deutschland übernimmt bei diesem Großprojekt die Zementversorgung für den Spezialbeton. So beliefern wir vom Werk Lägerdorf aus per Zug das Rohrummantelungswerk auf der Insel Rügen. Dieses Großprojekt liefert einen wichtigen Beitrag zur Grundauslastung im Zementwerk und trägt damit auch zur Sicherung der lokalen Arbeitsplätze bei", erläutert Werksleiter Morten Holpert."Eine individuelle Kundenlösung für die Logistik sorgt bei dem Projekt Nord Stream für eine hohe Versorgungssicherheit per Bahn und damit für eine synchrone Taktung mit den Produktionsbedürfnissen. Im Rahmen dieses Projektes wurden im Werk Lägerdorf strategisch wichtige Ausbauarbeiten für den Bahnverkehr vorgenommen, u.a. durch die Errichtung einer Zement-Bahnverladung. Dies eröffnet uns für die Zukunft weitere Möglichkeiten, um Kunden individueller und wirtschaftlicher über den Schienenweg zu versorgen. Wir haben hier eine rollende Zement-Pipeline geschaffen, die zugleich merklich die Umwelt entlastet: Bei 2.800 Tonnen wöchentlicher Liefermenge per Schiene werden allein 101 LKW-Fahrten bzw. rund 50.000 Straßenkilometer pro Woche eingespart", berichtet Christian Schuldt, Leiter Logistik der Holcim Deutschland Gruppe. 

Die Holcim (Deutschland) AG ist Norddeutschlands führender Baustoffhersteller mit Sitz in Hamburg. Unser Ursprung war vor fast 150 Jahren die Zementherstellung; heute bilden die starken und eigenständigen Produktsparten Bindemittel, Kies und Beton die Kernbereiche der Unternehmensgruppe. Dem Auftraggeber werden zudem komplette Baustoff-Lösungen und ergänzende Serviceleistungen angeboten. Dabei wird über Spartengrenzen hinaus gedacht, um den Kunden aktiv Leistungen anzubieten, die für sie einen deutlichen Mehrwert darstellen.