Köln: 100 Jahre Hohenzollernbrücke – Bauarbeiten an Ostern

Hohenzollernbrcke_1Die Hohenzollernbrücke in Köln. Hinten links ist der Dom zu sehen, rechts davon der Hauptbahnhof. Foto: Deutsche Bahn AG

16. April 2011 (DB/Lz): Vor 100 Jahren, im Jahre 1911, wurde in Köln die Hohenzollernbrücke dem Betrieb übergeben, die den linksrheinischen Hauptbahnhof mit dem rechtsrheinischen Bahnhof Köln-Deutz in Höhe des Rheinstromkilometers 688,5 miteinander verbindet.

Hohenzollernbrcke_2Die Hohenzollernbrücke vor 100 Jahren. Damals waren noch die mächtigen Brückenportale vorhanden.

Ihren Namen verdankt sie den Reiterstandbildern der Kaiser und Könige aus dem Hause Hohenzollern (auf der rechtsrheinischen Seite König Friedrich Wilhelm IV von Preußen und Kaiser Wilhelm I sowie auf der linksrheinischen Seite die Kaiser Friedrich III und Wilhelm II). 

Hohenzollernbrcke_3Die Hohenzollernbrücke in ihrem Originalzustand.

Das 1907 bis 1911 errichtete Bauwerk bestand ursprünglich aus zwei Eisenbahn- und einer Straßenbrücke. Nach Zerstörung im zweiten Weltkrieg erfolgte nach 1945 der Wiederaufbau der beiden Eisenbahnbrücken, die 1989 um eine weitere S-Bahn-Brücke ergänzt wurde. ergänzt wurden. Als Ersatz für die aufgegebene Straßenbrücke errichtete man an den äußeren Brücken Geh- und Radwege.

Die Hohenzollernbrücke ist 413 m lang, der Mittelbogen hat eine Höhe von 30m, die Seitenbogen sind 21 m hoch. 

Hohenzollernbrcke4Blick auf die Hohenzollernbrücke, links im Bild der Kölner Dom.

Die Hohenzollernbrücke mit dem benachbarten Hauptbahnhof ist einer der wichtigsten Knotenpunkte im deutschen sowie im europäischen Eisenbahnnetz und gehört zu den am stärksten befahrenen Eisenbahnbrücken Europas. Trotz ihres stattlichen Alters ist die Hohenzollernbrücke mit der modernsten Eisenbahntechnik ausgerüstet. Regelmäßig werden Schwellen, Schienen, Weichen und die Sicherheitseinrichtungen kontrolliert und auf den neuesten Stand gebracht. So können täglich um die 1.500 Züge sicher über die Brücke rollen.

Hohenzollernbrcke5Die Hohenzollernbrücke in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts.

Rundes Ersatzkonzept über Ostern

Am Osterwochenende vom 22. bis 25. April werden die Weichen der S-Bahn-Gleise an der Hohenzollernbrücke erneuert. Der direkte Weg zwischen dem Kölner Hauptbahnhof und Köln Messe/Deutz über die Hohenzollernbrücke ist daher für die S-Bahnen und einige Nahverkehrszüge gesperrt.

„Um unsere Kunden an ihr Ziel zu bringen, haben wir ein umfangreiches Ersatzkonzept zusammengestellt“, sagt Peter Alsbach, Geschäftsführer der DB Regio NRW GmbH. „Die Fahrgäste müssen zwar zusätzlich umsteigen, aber sie gelangen in diesen Tagen auch ohne die Hohenzollernbrücke über den Rhein.“ An den Stationen Köln-Buchforst, Köln-Nippes und Köln Hansaring, die an den Ostertagen nicht angefahren werden, stellt die DB Regio NRW GmbH Busse und Taxi-Shuttle bereit. „Da die Bauarbeiten über Ostern stattfinden, wird der Berufsverkehr nicht gestört“, so Alsbach. „Wer einen Osterausflug mit der Bahn plant, sollte berücksichtigen, dass seine Reise durch das zusätzliche Umsteigen ein wenig länger dauern kann.“

Die Fahrplanänderungen der betroffenen Linien sind in einer Kundenbroschüre zusammengefasst, die in den S-Bahnen bzw. am Service-Point in Köln Hbf und bei den DB-Verkaufsstellen ausliegt. Alle Informationen sind auch im Internet abrufbar unter www.bahn.de/bauarbeiten.

Weichenerneuerungen am Mai-Wochenende

Auch an den Fernverkehrsgleisen werden die Weichen erneuert. Dies geschieht am Wochenende vom 7. bis 8. Mai und betrifft Fernverkehrszüge sowie viele RE- und RB-Linien. Auch hier stehen jedem Reisenden je nach Strecke alternative Reisewege zur Verfügung.

„Welche Möglichkeiten der Weiterfahrt es gibt, erfahren die Reisenden über Ansagen im Zug und am jeweiligen Bahnsteig sowie Aushänge im Bahnhof. Selbstverständlich informieren auch unsere Kundenbetreuer und das Service-Personal darüber, wie jeder Fahrgast zu seinem Zielort gelangt“, erklärt Alsbach.

„Die Hohenzollernbrücke sowie der Hauptbahnhof und der Bahnhof Köln Messe/Deutz sind für die Leistungsfähigkeit des Bahnknotens Köln von höchster Bedeutung. Daher begrüßen wir, dass in die Instandhaltung des Schienennetzes investiert wird. Durch das entwickelte Ersatzkonzept werden die Unannehmlichkeiten für unsere Kunden so gering wie möglich ausfallen. Trotzdem bitten wir die Fahrgäste um Verständnis für diese notwenige Modernisierungsmaßnahme“, sagt Dr. Norbert Reinkober, Geschäftsführer der Nahverkehr Rheinland GmbH (NVR). „Der Ausbau des Kölner Knotens hat für eine funktionierende Schieneninfrastruktur absolute Priorität. Aus diesem Grund wird derzeit eine Gesamtuntersuchung mit der DB Netz erstellt, deren Ergebnisse im nächsten Monat vorliegen werden. So wissen wir detailliert, wo der Knoten Köln weiter optimiert werden muss“, so Reinkober.

Historische Abbildungen: EK

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Friedhelm Ernst

Verkehrsknoten Köln 

Köln ist unbestritten ein Verkehrsknoten von herausragender Bedeutung. Bereits im Altertum trafen sich hier die Transportwege. Von Anfang an diente der Rhein als Lebensader, trugen Straßen und Schienen maßgeblich zur Entwicklung der Stadt und ihres Umlandes bei. Darüberhinaus gewinnt in jüngerer Zeit der Luftverkehr zunehmend an Bedeutung.

Der bekannte Verkehrsexperte und Fachautor Friedhelm Ernst zeigt in seiner jüngsten Publikation die wichtigsten Tatbestände und Entwicklungslinien, namentlich im Bereich des Schienenverkehrs, auf. Dabei wird bewusst der Schwerpunkt auf die bewegten zwanziger bis vierziger Jahre des 20. Jahrhunderts, vor allem aber die heute kaum noch vorstellbaren Wiederaufbauleistungen nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1956, gelegt. In Köln schuf Nicolaus August Otto den ersten funktionsfähigen Verbrennungsmotor, Eugen Langen die einzigartige Wuppertaler Schwebebahn. Von hier aus setzte die Eisenbahn Ende des 19. Jahrhunderts ihre ersten D-Zugwagen ein. Die Stadt selbst baute und betrieb ein beispielhaftes Netz elektrischer Vorortbahnen. Zwischen Köln und Bonn fuhr mit der „Rheinuferbahn“ die erste elektrische Hauptbahn in Deutschland. 1953 entstand hier der Omnibusbahnhof als Vorbild für viele Städte. Und bis heute gilt die vielbefahrene Hohenzollernbrücke als Bindeglied des deutschen und europäischen Eisenbahnnetzes.

Als gebürtiger Kölner erlebte der Autor jahrzehntelang des verkehrsreiche Geschehen in seiner Heimatstadt und beschreibt dieses, ergänzt um zahlreiche Fotos namhafter Bildautoren.
Format: 300 x 210 mm 144 Seiten mit ca. 300 Abbildungen.

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