50 Jahre 18 201 – die schnellste betriebsfähige Dampflok der Welt feiert Geburtstag
[31. Mai 2011] Heute vor 50 Jahren, am 31. Mai 1961, verließ die neue Reko-Schnellzuglokomotive 18 201 der Deutschen Reichsbahn erstmals den Anheizschuppen des RAW Meiningen.
Sie war dort im Ausbesserungswerk aus Teilen der Schnellfahrtenderlok 61 002, die in der Vorkriegszeit mit dem Henschel-Wegmann-Zug unterwegs war, der Hochdrucklokomotive H 45 024, dem Schlepptender der 44 468 sowie dem Neubaukessel 39E der Baureihe 41 entstanden.
Mit einer Höchstgeschwindigkeit von mehr als 180 km/h ist die 18 201 mit ihren 2,30 m hohen Treibrädern die schnellste betriebsfähige Dampflok der Welt. Der Bau dieser Lokomotive wurde von der VES-M Halle angeregt, die dringend eine schnell fahrende Lokomotive benötigte, deren Höchstgeschwindigkeit mehr als 160 km/h betragen sollte. Die Waggonindustrie der DDR hatte regelmäßig Reisezugwagen in den Export zu liefern, deren Probefahrten aber zuvor bei der DR durchzuführen waren.
Zu den weiteren technischen Ausstattungen der formschönen Lok gehörten eine Riggenbach-Gegendruckbremse und ein Giesl-Flachejektor. Die Maschine wurde im Frontbereich und über den Kesselaufbauten verkleidet. Der Umbau wurde wesentlich von Max Baumberg beeinflusst, dem als Leiter der VES-M in Halle der Bau der Lok unterstand.
Am 29.06.1967 erhielt 18 201 in Meiningen eine Ölhauptfeuerung und wurde anschließend beim Bw Halle-G stationiert. Am 11. Oktober 1972 konnte die 18 201 bei einer Testfahrt mit dem Gleismesswagen von Delitzsch nach Berlin zwischen Gräfenhainichen und Pratau einen neuen Rekord erzielen. Dort erreichte sie eine Spitzengeschwindigkeit von 182,5 km/h.
Waren keine Versuchsfahrten bestellt, konnte die 18 201 bis weit in die siebziger Jahre hinein auch vor Schnellzügen gesehen werden.
Heute ist die 18 201 bei der Dampf-Plus GmbH im Einsatz, weitere Informationen gibt es hier: