Dieselnetz Köln: DB bestellt 56 Triebwagen bei Alstom

xCORADIA_Lint_54_Dieselnetz_KilnDer LINT 54 verfügt bei einer Fahrzeuglänge von 54 m und einer Kapazität von 170 Sitzplätzen über vier Einstiege pro Seite. Mit drei Powerpacks hat das Fahrzeug eine Leistung von 1 MW und eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h.
Abbildung: Alstom Transport

[2. Juli 2011(DB)] Die Deutsche Bahn AG (DB) und Alstom AG haben in der zweiten Junihälfte einen Vertrag über die Bestellung von 56 Coradia Lint-Regionalzüge im Wert von rund 325 Millionen Euro geschlossen.

Die Züge sollen ab Dezember 2013 auf den überwiegend nicht elektrifizierten Strecken in der Region Köln und in der Eifel, dem sogenannten Kölner Dieselnetz, fahren. Die Region Köln/Bonn gehört zu den großen Ballungsräumen Deutschlands. Der Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR), der Zweckverband Schienenpersonenverkehr Rheinland-Pfalz Nord (SPNV-Nord) sowie der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) haben die DB Regio Rheinland GmbH, eine Tochter der DB Regio AG, beauftragt, den Verkehr auf den Nahverkehrsstrecken zu betreiben und das Angebot auszuweiten.

Die DB Regio Rheinland GmbH hat die Verkehre im Rahmen eines Wettbewerbverfahrens gewonnen. Mit den 56 neuen Coradia Lint-Zügen wird die DB Regio Rheinland GmbH rund 7,2 Millionen Zugkilometer im Jahr erbringen. Das neue Angebot umfasst auch eine signifikante Erhöhung des Sitzplatzangebots auf diesen Strecken. Zurzeit nutzen täglich 65.000 Pendler die Züge der DB im Dieselnetz Köln. Aufgabenträger und DB erwarten, dass sich mit dem neuen Angebot die Anzahl an Fahrgästen weiter erhöhen wird.

„Auch mit dieser Investitionsmaßnahme setzen wir die Modernisierung unserer Fahrzeugflotte konsequent fort. Wir machen das Unternehmen stark für eine nachhaltige Zukunft. Davon profitieren das System Bahn und insbesondere unsere Kunden.“, erklärte Dr. Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender der DB AG.

„Mit dem Kölner Dieselnetz setzen wir unsere langjährige und erfolgreiche Partnerschaft mit der DB bei Regionalzügen fort und freuen uns, dazu beizutragen, das Angebot für die Reisenden im Großraum Köln weiter zu verbessern. Unsere Coradia Lint-Züge basieren auf einer erweiterten und voll entwickelten Plattform, die derzeit den Maßstab setzt hinsichtlich Qualität und Kosteneffizienz.” sagte Dr. Martin Lange, für den Sektor Transport zuständiges Vorstandsmitglied der Alstom Deutschland AG.

Deutliche Verbesserungen für die Kunden und die Umwelt

Die Coradia Lint-Züge sind zwei- und dreiteilige Dieseltriebzüge. Alstom entwickelt und fertigt die Züge an seinem Standort Salzgitter. Um den Anforderungen eines schnellen Regionalverkehrs zu entsprechen, zeichnen sich die Züge durch hohe Beschleunigung aus und haben eine Höchstgeschwindigkeit von 140 Stundenkilometern. Die neuen Fahrzeuge verfügen mit 180 (Lint 54) und 300 Sitzplätzen (Lint 81) über große Sitzplatzkapazitäten. Ausfahrbare Schiebetritte erleichtern das Ein- und Aussteigen an unterschiedlichen Bahnsteighöhen. Für mobilitätseingeschränkte Reisende verfügen die Fahrzeuge über zwei Rollstuhlplätze, ein behindertengerechtes WC, eine Behindertensprechstelle und eine Überfahrhilfe zur Überwindung des Spaltes zwischen Zug und Bahnsteigkante.

xCORADIA_Lint_81_Dieselnetz_KilnMit einer Länge von 81 m bietet der LINT 81 etwa 270 Sitzplätze und pro Seite sechs Einstiege. Das dreiteilige Fahrzeug hat eine Leistung von 4x390 kW und eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h. Abbildung: Alstom Transport

Zur Steigerung der Sicherheit der Fahrgäste sind die Züge jeweils mit Überwachungskameras ausgestattet. Die neu eingesetzten Fahrzeuge erfüllen die strenge Abgasnorm Stage IIIb und entlasten die Umwelt nicht nur im Vergleich zum Pkw sondern auch im Vergleich zu den bisher eingesetzten Fahrzeugen. Erstmals werden DB-Dieseltriebzüge mit einer SCR-(Selective Catalytic-Reduktion)-Abgasreinigung ausgerüstet. Damit werden die Stickoxide so weit als technisch möglich reduziert und nach Angaben des Herstellers die Partikel im Vergleich zu aktuellen Fahrzeugen um zirka 90 Prozent vermindert. Durch innermotorische Maßnahmen und ein innovatives Motormanagement erwartet die DB darüber hinaus eine Dieselkraftstoffeinsparung und damit einhergehend eine Verringerung des CO2 Ausstoßes von rund zehn Prozent.

Um die passive Fahrgastsicherheit zu erhöhen, enthalten die Züge die neuesten Crash-Elemente. Alstom hat eine Reihe an Maßnahmen gemäß der Europäischen Norm zur Kollisionssicherheit von Schienenfahrzeugen (EN 15227) umgesetzt.

Hergestellt aus intensiv geprüften und in der Praxis bewährten Bauteilen, ist Alstoms Coradia Lint-Flotte ein bemerkenswerter Verkaufserfolg. Seit der Inbetriebnahme der ersten Fahrzeuge im Jahr 2000 hat Alstom fast 600 Triebzüge sowohl an öffentliche als auch private Betreiber in Deutschland, den Niederlanden und Dänemark verkauft. Mittlerweile hat die Baureihe ihren Wert auf über 400 Millionen Kilometern im Einsatz unter Beweis gestellt.