175 Jahre Güterverkehr auf Deutschen Eisenbahnen

72_088Güterzuglokomotiven einst und jetzt: Der ADLER im Vordergrund beförderte die erste Fracht auf deutschen Eisenbahnen, 218 und 232 sind heute u.a. auch im Güterverkehr im Einsatz. Foto: (in Nürnberg) Dierk Lawrenz

[11. Juli 2011] Heute vor 175 Jahren, am 11. Juli 1836, wurde die erste Fracht auf der Eisenbahn verschickt.

Der Bierbrauer Lederer erhielt die Genehmigung, zwei Fässer Bier per Bahn von Fürth nach Nürnberg an den Wirt des Gasthauses "Zur Eisenbahn" zu senden. Hierfür war ein Betrag von 6 Kreuzern zu zahlen. Außerdem wurde der Empfänger verpflichtet, die Fässer am Zug selbst abzuholen.

Was anfangs so aussah wie eine geduldete Last, entpuppte sich alsbald als eine der Hauptstützen des Eisenbahnwesens. Die Deutsche Reichsbahn, bis zum zweiten Weltkrieg das größte Verkehrsunternehmen der Welt, beförderte 1933 nicht weniger als 308 284 000 Tonnen Güter. Die so genannten Verfrachter brauchten sich auch nicht mehr zu verpflichten, ihr Frachtgut sofort am Bahnhof selbst abzuholen. Der bahnamtliche Spediteur stellte dem Empfägner umgehend die Sendung zu. Auch nach Orten, die nicht unmittelbar an der Strecke lagen, beförderte die Reichsbahn Frachtgut durch eigene Kraftwagen. Wenn es gewünscht war, brachte die Reichsbahn mit einem Spezialfahrzeug, dem fahrbaren Anschlußgleis, den ganzen Güterwagen ins Haus!

Der Eisenbahn-Güterverkehr erzielte im vergangenen Jahr hohe Wachstumsraten: Das Verkehrsaufkommen lag 2010 mit 355 Millionen Tonnen um 13,9%, die tonnenkilometrische Leistung mit 107,2 Milliarden Tonnenkilometern um 11,9% über dem Wert des Jahres 2009.