Dömitzer Eisenbahn-Elbbrücke bei den Tagen der Industriekultur präsentiert

1Der Brückenkopf der Dömitzer Eienbahnbrücke ist wieder offen und begehbar.
Alle Aufnahmen (20.8.2011): Dierk Lawrenz

[21. August 2011] An diesem Wochenende veranstaltete die Kulturbehörde Hamburg für die „Metropolregion Hamburg“ die „tage der industriekultur. am wasser“. 81 Anlagen und Objekte, darunter z.B. der Außenhafen Lüneburg, Kräne, Fähren, Schiffe, Brücken, Schleusen, Werften, Wassermühlen, Museen und vieles mehr hatten zu einem Besuch eingeladen, sonniges Wetter machte diese Entscheidung vielfach leicht. 

2Blick vom Brückenkopf auf die Stahlkonstruktion in Richtung Dömitz.

Unter den vielen Objekten dieser besonderen Aktion befand sich auch die ehemalige Dömitzer Eisenbahnbrücke. Im Verlauf der damaligen Schienenverbindung von Wittenberge über Dömitz, Dannenberg, Lüneburg, Buchholz und Bremervörde nach Bremerhaven war die Elbbrücke in der Nähe der stärksten Landfestung Mecklenburgs  in Dömitz von 1870 bis 1873 gebaut worden. Am 20. April 1945 wurde sie von den Alliierten zerstört und durch die deutsch-deutsche Grenze getrennt. Ein Wiederaufbau bzw. eine anderweitige Verwendung unterblieb und die Brücke wurde zum eindrucksvollen Symbol der deutschen Teilung.

6Luftaufnahme der heutigen Brücke.

Die nach dem Entwurf des Architekten Häseler von der Firma Hakort erbaute Brücke war 1050 m lang und hat als historische Besonderheit Stahlfachwerkträger der Bauart Schwedler aufzuweisen. An der Elbe selbst war ein Element als Drehbrücke ausgeführt, um den Schiffsverkehr auf dem Fluß nicht zu beeinträchtigen. Zudem ist auf der Dannenberger Seite noch der als Wehrturm ausgebildete Brückenkopf vorhanden, der zu der Veranstaltung an diesem Wochenende sich in einem guten Zustand präsentierte und erstmals in Höhe des ehemaligen Gleises wieder betreten werden konnte. 

5Blick auf die Dömitzer Eisenbahnbrücke. Im Hintergrund ist der Kirchturm von Dömitz zu sehen.

Nachdem Ende der siebziger Jahre die drei großen Flussbrücken auf der abgebrochen und Ende der achtziger Jahre auch auf dem Nordufer die Brückenreste von der Volksarmee gesprengt wurden, blieben nur die 16 knapp 34 Meter langen Vorlandbrücken erhalten.

4Die Westseite der Dömitzer Brücke.

Die unter Denkmalschutz gestellte Brücke wurde 2009 von der DB in einer Auktion meistbietend zum Verkauf angeboten und im April 2010 von einem niederländischen Immobilienunternehmen ersteigert. Die Brücke soll als Kulturdenkmal erhalten bleiben, ein Nutzungskonzept ist in Vorbereitung.

7Die Ostseite der ehem. Eisenbahnbrücke.