DB setzt auf Standort Hessen

frankfurt1Der Hauptbahnhof in Frankfurt/M. Alle Fotos: Deutsche Bahn AG

[ 9. September 2011 (DB)] Zwei Jahre nach dem ersten Bahngipfel Hessen konnten Bahn und Land eine erfolgreiche Bilanz ziehen. Dies äußerten übereinstimmend der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier, Wirtschafts- und Verkehrsminister Dieter Posch und der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn, Dr. Rüdiger Grube, im Anschluss an den diesjährigen Bahngipfel Hessen.

frankfurt2Die Bahnsteighalle Frankfurt/M. Hbf

Mit den Bahngipfeln soll die Zusammenarbeit in dem für den Bahnverkehr besonders wichtigen Verkehrsknotenpunkt im Herzen Deutschlands intensiviert werden. „Der Bahngipfel ist das sichtbare Zeichen, dass Land und Bahn weiterhin eng zusammenarbeiten wollen“, so Dr. Grube.

Der Standort Frankfurt am Main wird für die Deutsche Bahn immer wichtiger. Seit 2009 hat der DB-Konzernvorstand neben Berlin einen zweiten Führungsstandort im Frankfurter Bankenviertel. Im kommenden Jahr wird die ehemalige Dresdner Bank-Zentrale im Silberturm zur neuen Zentrale für DB Systel, dem IT-Dienstleister der DB.

2013 wird die Zentrale von DB Schenker, der Logistiksparte der DB AG, an Frankfurts neuen Bürostandort Gateway Gardens verlegt. 450 Arbeitsplätze werden so im ersten Schritt in Hessen neu angesiedelt. DB Schenker betreibt in Hessen bereits seinen zentralen LKW-Hub in Friedewald und den Luftverkehrs-Hub am Frankfurter Flughafen.

Auch die Zentralen des Personenverkehrs, DB Regio und DB Fernverkehr, sowie DB Netz haben Ihren Sitz in Frankfurt. Derzeit ist die DB mit fast 24.000 Mitarbeitern und über 1.200 Auszubildenden der zweitgrößte Arbeitgeber und einer der größten Ausbildungsbetriebe in Hessen. Das Land Hessen begrüßte die langfristigen Pläne und das Bekenntnis der DB zum Standort Frankfurt am Main.Um seine Verbundenheit mit der Region noch weiter zu vertiefen, unterstützt die DB außerdem das vom Land Hessen initiierte Leuchtturm-Projekt „House of Logistics and Mobility“ (HOLM) für den Hochschulbereich mit jährlich rund 50.000 Euro und arbeitet in den entsprechenden Gremien mit, um ihr Expertenwissen für die wissenschaftliche Arbeit des HOLM einzusetzen.

frankfurt3Die Straßenseite des Hauptbahnhofes in Frankfurt/M.

Der im DB-Konzern für Transport und Logistik zuständige Vorstand Dr. Karl-Friedrich Rausch wurde zum Vorsitzenden des HOLM-Beirates gewählt. Bereits seit Jahren leistet die DB in Hessen einen wesentlichen Beitrag für Forschung und Lehre rund um den Bereich Mobilität und Logistik, zum Beispiel in Darmstadt mit einer Stiftungsprofessur.

Dr. Grube betonte, dass sich die Bahn ihrer Verantwortung in Hessen bewusst sei. „Hessen ist aufgrund seiner zentralen Lage eine entscheidende Drehscheibe für den nationalen und internationalen Eisenbahnverkehr und die Logistik.“

Frankfurt am Main ist der wichtigste Knotenpunkt im deutschen Fernverkehrsnetz. Alle Ballungsräume Deutschlands und europäische Metropolen wie Paris, Wien, Brüssel, Amsterdam und Basel sind direkt per ICE an Hessen angebunden.

28442034ICE und IC im Frankfurter Hbf.   Foto: Dierk Lawrenz

In den kommenden Jahren sollen Direktverbindungen von Frankfurt nach Marseille und London folgen. Neben den neuen Relationen im internationalen Fernverkehr wird die DB auch massiv in die Qualität ihres Nahverkehres in Hessen investieren. 2,8 Millionen Euro werden bis 2014 für zusätzliches Sicherheitspersonal ausgegeben. 90.000 Stunden zusätzlicher Bestreifung von Nahverkehrszügen der DB werden das Sicherheitsgefühl bei den Reisenden erhöhen. Im gleichen Zeitraum fließen 1,2 Millionen Euro in die Graffitiprävention. Zusammen genommen sind dies Aufgaben für 24 neue Mitarbeiter.

Auch in die Sauberkeit der DB-Nahverkehrszüge werden in dem Fünfjahreszeitraum 3,7 Millionen Euro zusätzlich investiert, sodass die Züge bei Bedarf während oder nach der Fahrt bis zu dreimal täglich gereinigt werden können und die Reinigung besser durchgeführt werden kann. Komfortmängeln durch kleinere Schäden in den Fahrzeugen wird zukünftig im Regionalverkehr – wie derzeit auch schon bei der S-Bahn – durch mobile Instandhaltungsteams begegnet, wofür 16 Mitarbeiter extra eingestellt werden. Insgesamt wird DB Regio Hessen 15 Millionen Euro in die Verbesserung der Qualität im Nahverkehr investieren.

Dr. Grube kündigte 2,8 Milliarden Euro Gesamtinvestitionen in die Eisenbahninfrastruktur in Hessen in den Jahren bis 2015 an. Zahlreiche Infrastrukturprojekte in Hessen wurden bereits umgesetzt, für weitere konnten die Weichen gestellt werden. So bietet die kürzlich abgeschlossene Rahmenvereinbarung die Möglichkeit, in den kommenden acht Jahren für die Modernisierung und den stufenfreien Umbau von 93 Bahnhöfen in Hessen insgesamt 258 Millionen Euro zu investieren. Damit wird die Investitionsstrategie der Bahn in Hessen kontinuierlich fortgesetzt. Allein seit dem Bahngipfel vor zwei Jahren wurden an 231 Stationen insgesamt 363 Maßnahmen für 26 Millionen Euro umgesetzt.

Bis 2013 werden in die Sanierung des Hallendaches Wiesbaden 35,7 Millionen Euro investiert.

WiesbadenDer Hauptbahnhof in Wiesbaen.

Somit reiht sich der Hauptbahnhof der Landeshauptstadt in die Reihe der großen Hallendachsanierungen in Hessen ein (Frankfurt Hbf, 2003-2006, 117 Millionen Euro; Darmstadt Hbf, 2005-2009, 30 Millionen Euro).

DarmstadtDer Hauptbahnhof in Darmstadt.

Auch in Gießen (20 Millionen Euro), Stadtallendorf (4,4 Millionen Euro), Bad Nauheim (drei Millionen Euro) wurde in die Bahnhöfe investiert. Im Bau oder in Planung sind Frankfurt-Rödelheim (zwölf Millionen Euro), Marburg (neun Millionen Euro), Bebra (acht Millionen Euro), Wetzlar (zehn Millionen Euro) und Hünfeld (neun Millionen Euro).

Mit Mitteln des Konjunkturpakets des Bundes werden an 170 Stationen dynamische Schriftanzeiger für die Kundeninformation bei Verspätungen installiert und die Empfangsgebäude in Limburg (Lahn) und Friedberg energetisch saniert.

Die Modernisierung der Vogelsbergbahn für 24 Millionen Euro aus dem Konjunkturprogramm des Bundes ermöglicht dem Rhein-Main-Verkehrsverbund, seine geplante Ausweitung des Fahrplanangebotes auf dieser Strecke umzusetzen. Mit einer weiteren Investition von 41 Millionen Euro in das neue Elektronische Stellwerk (ESTW) „Nördliche Bergstraße“ wird die Leistungsfähigkeit der Main-Neckar-Bahn gesichert.

Quelle: Deutsche Bahn AG

* * * * *

Unser Tipp zum Weiterlesen:

767594272616Ferdinand von Rüden

Verkehrsknoten Frankfurt am Main 

Seit Beginn des Eisenbahnzeitalters in Frankfurt (M) im Jahr 1839 ist Hessens größte Stadt ein bedeutender Verkehrsknoten im Schienenverkehr Deutschlands. Heute laufen allein 18 Eisenbahnstrecken auf die Mainmetropole zu und es bleibt wohl kaum einem Reisenden verborgen, welch imposante Kulisse der Frankfurter Hauptbahnhof mit seiner filigranen, fünfschiffigen Hallenkonstruktion bietet. Er gilt als eines der architektonischen Wahrzeichen der Stadt. Die seit jeher außergewöhnlich weitläufigen Dimensionen der Gleisanlagen weisen ihn zugleich auch als eine Hauptverkehrsdrehscheibe im europäischen Schienennetz aus.

Einen vergleichbaren Status genießt der Flughafen Frankfurt als innerdeutsches und interkontinentales Drehkreuz. Auch im Netz der Fernstraßen kommt der bedeutenden Finanz- und Messestadt eine weitreichende überregionale Rolle zu, wofür das „Frankfurter Kreuz“ als Synonym für die bis heute anhaltenden Autobahnausbauten steht. Unser langjähriger Autor Ferdinand von Rüden dokumentiert im EK-Buch „Verkehrsknoten Frankfurt“ in bewährter Form mit hervorragenden und vielen bisher unveröffentlichen Aufnahmen die spannende und vielfältige Verkehrsentwicklung in seiner Geburtsstadt. 
112 Seiten, ca. 220 Abbildungen

Das Buch erscheint 2012 und kann unter der Bestellnr. 246 im ekshop.de und im guten Buchhandel vorbestellt werden.