Eingeschränkter Zugverkehr im Hauptbahnhof Mainz in den nächsten Wochen

41995162Der Hauptbahnhof in Mainz. Foto: Dierk Lawrenz

Neues Betriebsprogramm bis Ende August • Maßnahmen zum Einsatz zusätzlicher Fahrdienstleiter in Mainz auf den Weg gebracht

[9. August 2013] Das Stellwerk am Hauptbahnhof Mainz kann auch in den nächsten Wochen personell nur eingeschränkt besetzt werden. Aufgrund weiterer Krankmeldungen in der noch andauernden Urlaubszeit muss das Betriebsprogramm weiter angepasst werden.

Von Montag, 12. August, durchgehend bis Freitag, 16. August, 20 Uhr, sowie von Montag, 19. August bis Freitag, 23. August, jeweils von 6 bis 20 Uhr, und von Montag, 26. August bis Freitag, 30. August, ebenfalls von 6 bis 20 Uhr, kommt es zu folgenden Änderungen beim Zugverkehr über den Hauptbahnhof Mainz:

Der Halbstundentakt auf der Strecke Mainz–Alzey, der als RE und RB gefahren wird, wird durch einen Stundentakt als RB mit Halt an allen Stationen ersetzt. Die Regionalzüge auf der Strecke Mainz–Worms fahren nur im Stundentakt. Die RB Mainz–Bad Kreuznach fällt zwischen Gau Algesheim und Mainz aus. In Gau Algesheim besteht Anschluss auf die MittelRheinBahn (Koblenz–Bingen–Mainz). Die RE-Linie 2 Koblenz–Mainz–Frankfurt und RE 3 Saarbrücken–Frankfurt fährt unverändert (je Linie zweistündlich, zwischen 6 und 9 Uhr sowie zwischen 16 und 19 Uhr im Stundentakt). Die MittelRheinBahn Koblenz–Bingen–Mainz fährt nur im Stundentakt, die Verstärkerzüge fallen aus. RB 75 Aschaffenburg–Wiesbaden fährt wie gewohnt im Stundentakt mit zusätzlichem Halt in Mainz-Gustavsburg für Umstieg auf die S8.

Die S8 Richtung Hanau fährt zur Minute 32 wie gewohnt ab Mainz Hbf. Die Abfahrten zur Minute 02 fahren nicht über Mainz Hbf sondern mit Ersatzhalt ab Mainz-Kastel. Die S8 Richtung Wiesbaden mit Abfahrt zur Minute 27 fährt wie gewohnt ab Mainz Hbf. Die Abfahrten zur Minute 57 fahren nicht über Mainz Hbf sondern mit Ersatzhalt ab Mainz-Kastel.

Die Intercity-Linie Hamburg–Stuttgart und Gegenrichtung und die Linie Ruhrgebiet–Stuttgart und Gegenrichtung fahren ohne Einschränkungen. Die IC-Linie Hamburg–Passau und Gegenrichtung und ICE-Linie 91 Dortmund–Wien und Gegenrichtung werden ab Koblenz umgeleitet über die rechte Rheinseite und halten statt im Mainz Hbf in Mainz-Bischofsheim, bzw. bei ICE 1-Zügen in Frankfurt-Flughafen, wo Anschlussaufnahme besteht. ICE-Linie Wiesbaden–Dresden fährt ca. 15 Minuten später in Wiesbaden ab und hält statt Mainz Hbf in Mainz-Bischofsheim. Die Züge werden durch die RB 75 erreicht. In Gegenrichtung wird vom Flughafen ohne Halt in Mainz Hbf bis Wiesbaden gefahren, dort kann mit der S-Bahn der Mainzer Hbf erreicht werden. Der Fernverkehr zwischen 0 und 6 Uhr fährt ohne Einschränkungen. Der Schienengüterverkehr wird über die rechte Rheinstrecke umgeleitet.

In den Reisezentren der DB oder bei den Mitarbeitern der DB Information können zuggebundene Fahrkarten für Züge von und nach Mainz Hbf, die dort nicht halten, für eine alternative Reiseverbindung gültig geschrieben werden. Bereits gekaufte Tickets gelten auch für eventuell notwendige Umwege. Wenn Reisende von der Fahrt von und nach Mainz Hbf zurücktreten möchten, weil ihr Zug dort nicht hält, werden Tickets und Reservierungen auf Wunsch in den DB Reisezentren oder online kostenfrei erstattet.

Reisende, die z.B. aufgrund verpasster Anschlüsse ihren Zielbahnhof mit mindestens 60 Minuten Verspätung erreichen, haben Anspruch auf Entschädigung im Rahmen der Fahrgastrechte.

Frank Sennhenn, Vorstandsvorsitzender der DB Netz AG: „Für die entstehenden Unannehmlichkeiten möchte ich mich bei unseren Kunden entschuldigen. Wir tun alles, um die Einschränkungen in Mainz so gering wie möglich zu halten. Seit drei Jahren stellen wir bei der Bahn massiv Personal ein, jedes Jahr über 10.000 Mitarbeiter, darunter auch deutlich mehr Fahrdienstleiter als früher. Dies wird uns auch für Mainz für die nahe Zukunft eine Entspannung bringen.“

Die DB Netz AG hat für das Stellwerk Mainz neben den Kulanzregelungen ein Maßnahmenpaket mit drei Punkten zur schnellstmöglichen Stabilisierung vor Ort geschnürt.

  1. Die Fahrdienstleiter umliegender Stellwerke werden kurzfristig mit den technischen und örtlichen Besonderheiten des Stellwerks Mainz vertraut gemacht.
  2. Fahrdienstleiter, die zurzeit in anderen Bereichen tätig sind, sollen für das Stellwerk Mainz rekrutiert und ausgebildet werden.
  3. Die mittel- und langfristig angelegte Rekrutierungs- und Ausbildungsstrategie des Unternehmens wird weiter konsequent vorangetrieben.

DB Netz AG hat sich mit einem Portfolio gezielter Maßnahmen auf die demografische Entwicklung im Berufsbild Fahrdienstleiter eingestellt. Aktuell beschäftigt der Bahn-Infrastrukturbetreiber rund 12.000 Mitarbeiter in diesem Tätigkeitsfeld. Damit ist der Eisenbahnbetrieb auf Deutschlands Schiene gewährleistet. Um darüber hinaus zusätzliche Puffer – etwa zur Kompensation von Personalabgängen – aufzubauen, hat die DB Netz AG in diesem Jahr die Zahl der einzustellenden Fahrdienstleiter zusätzlich um 340 auf insgesamt 600 erhöht. 2012 wurden bereits rund 300 neue Mitarbeiter in diesem Berufsfeld eingestellt sowie über 110 Auszubildende in den Fahrdienstleiterberuf übernommen. Weitere 164 Fahrdienstleiter haben in diesem Jahr ihren Berufsabschluss erhalten, 20 weitere sollen aller Voraussicht nach folgen. Unabhängig davon sind Fahrdienstleiter, etwa bei krankheitsbedingtem Ausfall wie aktuell in Mainz, nicht unmittelbar zu ersetzen, da die Mitarbeiter für die jeweilige Stellwerkstechnik ausgebildet und auf die örtlichen Besonderheiten eingearbeitet werden müssen.

„Das Berufsbild des Fahrdienstleiters ist sehr bahnspezifisch und gibt es vergleichbar so nicht in anderen Unternehmen. Mit Blick auch auf die angespannte Lage am Arbeitsmarkt geht die DB Netz AG bei der Rekrutierung neuer Fahrdienstleiter bewusst neue Wege. Beispielsweise mit den Ausbildungs-Camps, bei denen insbesondere Auszubildende für das Berufsbild des Fahrdienstleiters gewonnen werden sollen. Insgesamt sind wir mit den seit Jahren steigenden Einstellungs- und Ausbildungszahlen gut unterwegs“, so Ute Plambeck, Personalvorstand der DB Netz AG. „Selbstverständlich nutzen wir auch alle Möglichkeiten unseres internen Konzernarbeitsmarktes und übernehmen zunehmend Mitarbeiter aus anderen Bereichen.“

Nachdem die Camps 2012 erfolgreich in Frankfurt gestartet wurden, ist für Oktober 2013 die nächste Veranstaltung dieser Art geplant. Ergänzend gibt es seit rund zwei Jahren eine Kooperation mit der Bundeswehr, um auch von dort unter anderem neue Fahrdienstleiter zu rekrutieren.

Insgesamt sind bei der DB Netz AG derzeit rund 36.000 Mitarbeiter beschäftigt und über 2.000 Menschen in der Ausbildung. Im vergangenen Jahr wurden bundesweit rund 1.000 neue Mitarbeiter sowie fast 800 Nachwuchskräfte (mehr als 700 Azubis und rund 80 Dual Studierende) eingestellt. Im laufenden Jahr wird der Bahn-Infrastrukturbetreiber deutlich über 1.000 neue Mitarbeiter sowie fast 900 Nachwuchskräfte (mehr als 800 Azubis und 74 Dual Studierende) einstellen. Die Planungen für die kommenden Jahre sehen ebenfalls diese Größenordnungen vor, Tendenz steigend.

Für Hessen und Rheinland-Pfalz sollen 2013 über 100 Auszubildende (103 inkl. 10 Duale Studenten) eingestellt werden. 2012 waren es rund 90 Auszubildende (inkl. 10 Duale Studenten).

Quelle: Deutsche Bahn AG

(Änderungen bleiben vorbehalten!)