Die 199 105-8 ist eine Neubaulokomotive von Schöma.

[17. August 2013] Bereits seit Mai 2012 fährt eine der modernsten deutschen 600-mm-Schmalspurlokomotiven auf den rund 7,5 Km langen Gleisen der Berliner Parkeisenbahn (BPE). Diese, aus der im Juni 1956 eröffneten Berliner Pioniereisenbahn hervorgegangene Bahn hat ihre Heimat im Freizeit- und Erholungspark Wuhlheide, gelegen im Berliner Stadtbezirk Köpenick-Treptow.

Die Neubaulok der Parkeisenbahn gehört zu den modernsten Dieselloks auf 600 mm.

Es handelt sich bei der Lokomotive um eine von der Firma SCHÖMA (Christoph Schöttler Maschinenfabrik GmbH - SCHÖMA, Diepholz) mit den Fabrikdaten 6 531/2012 gebauten Maschine des Types CFL-60 DCL. Basierend auf dem Modell einer im Jahr 2002 unter der Fab.-Nr. 5 716 an die Chemnitzer Parkeisenbahn gelieferten Lok ist sie als bisheriges Unikat speziell nach den Wünschen der Berliner Betreiber im niedersächsischen Diepholz hergestellt worden.

Finanziert wurde die Lokomotive durch die BPE gGmbH mit Fördergeldern aus PMO-Mitteln. Dabei handelt es sich um Gelder aus dem Vermögen der Parteien und Massenorganisationen der ehemaligen DDR die im westlichen Ausland „geparkt” aufgefunden worden waren und in den Neuen Bundesländern verschiedenen, überwiegend gemeinnützigen Zwecken zugeführt wurden.

Die zweiachsige Lokomotive mit den technischen Daten

• Achsstand: 2,0 Meter
• Raddurchmesser: 700 Millimeter
• minimaler befahrbarer Bogenradius: 25 Meter
• Länge über Puffer 6.640 mm
• Höchstgeschwindigkeit 20 km/h

ist mit einem aufgeladenem Deutz 4-Zylinder-Reihenmotor des Types TCD 2013 L04 2V ausgestattet. Dieser erbringt eine maximale Leistung von 111 kW. Diese Antriebsleistung wird über einen einstufigen Drehmomentwandler und ein elektrohydraulisches Lastschaltgetriebe des US-Amerikanischen Herstellers Clark per Gelenkwellen auf die SCHÖMA-Achsgetriebe der beiden angetriebenen Radsätze übertragen. Motor, Kühlanlage, Getriebe, Abgasanlage und die notwendigen Nebenaggregate befinden sich gut zugänglich im zweigeteilten Vorbau von cirka 4 Meter Länge. In ihm finden sich auch das kompakt ausgeführte Pneumatikgerüst mit den Ventilen der elektropneumatischen Klotzbremse und die gekapselte Elektronik-Einheit inclusive des Motor-Steuerungssystemes.

Die Schöma-Lok der Parkeisenbahn in einer Seitenansicht.

Unterhalb des Lokomotivrahmens befinden sich der Kraftstofftank, die vier Sand-Behälter und der Vorratsbehälter der Spurkranzschmierung. Die jeweils in Fahrtrichtung führende Achse kann gesandet werden. Die bei der BPE als 199 105-8 eingereihte Lok besitzt einen geräumigen, über zwei seitliche Schiebetüren zugänglichen, beheizbaren und schallisolierten Endführerstand mit diagonal angeordneten Führerpulten für beide Fahrtrichtungen. Die Front- und Heckscheiben sind ebenfalls beheizbar sowie mit Scheibenwisch und –wascheinrichtungen versehen. Die Lokomotive besitzt eine Ausrüstung für den Wendezugbetrieb sowie eine Funkrangier-Fernsteuerung, als Überwachungseinrichtung wird eine SIFA üblicher Bauform verwendet. Über ein Multifunktionsdisplay lassen sich die wichtigsten Betriebsparameter, Medien-Verbräuche und Fehlermeldungen abrufen. Als akustische Warneinrichtungen besitzt die Lokomotive zwei Makrofone in unterschiedlicher Tonhöhe sowie ein pneumatisches Läutewerk. Die von den Parkeisenbahnern liebevoll „Dicke“ genannte Lokomotive hat ein signalschwarz lackierten Rahmen, purpurrote Aufbauten und cremeweiße Zierstreifen.

Weitere Informationen zur Berliner Parkeisenbahn, geplanten Veranstaltungen und die Fahrpläne sind unter www.parkeisenbahn.de zu finden.

Text und Fotos (31.7.2013): Peter Bauchwitz

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Unser Filmtipp:

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Klein aber fein – so könnte man Schmalspurbahnen mit 600 mm Spurweite bezeichnen. Die Feldbahnen gehören zu den kleinsten Eisenbahnen. In der Vergangenheit wurden sie oft von Industrie-, Bergbau- und Militärbahnen genutzt. Aber auch Bahnen mit öffentlichem Verkehr waren oder sind auf dieser Spurweite unterwegs. Zu den größten Netzen Europas gehörte die Mecklenburg-Pommersche-Schmal­spur­bahn (MPSB), von der es heute nur noch Fragmente gibt. Zu den großen Industriebahnen zählte die Muskauer Waldeisenbahn.

Wir sind in die Geschichte der kleinen Spur eingestiegen. In seltenen historischen Szenen sehen sie die MPSB, Feldbahnen im Krieg, Trümmerbahnen, die Muskauer Waldeisenbahn uvm. In der Gegenwart waren wir im Frank­furter Feldbahnmuseum, bei den Parkeisenbahnen in Berlin und Chemnitz, im Deutschen Dampflokmuseum Neuenmarkt-Wirsberg, in Schwichtenberg bei der MPSB und bei der Muskauer Waldeisenbahn. 58 Minuten lang rumpeln wir über 600-mm Spur und erzählen Ihnen die Geschichte dazu.

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