Knoten Dresden – neue Gleisanlagen, Bahnsteige und elektronische Stell­werkstechnik in Betrieb

xDB13691Empfangsgebäude des Bahnhofes Dresden-Neustadt.
Foto: Christian Bedeschinski / Deutsche Bahn AG

[15. Oktober 2013] Die Deutsche Bahn AG (DB AG) erreicht Anfang November im Zusammenhang mit dem Bauvorhaben im Eisenbahnknoten Dresden einen weiteren wichtigen Meilenstein.

Im Zeitraum vom Freitag, 18. Oktober (22 Uhr) bis zum 3. November (14 Uhr) erfolgen umfangreiche Arbeiten für die Inbetriebnahme der Bahnsteige vier und fünf im Bahnhof Dresden-Neustadt, der Fernbahngleise zwischen Dresden-Neustadt und Radebeul Ost und der S-Bahngleise im Bereich Radebeul Ost, Radebeul West und Coswig. Das Elektronische Stellwerk (ESTW) Radebeul Ost und Radebeul Nord wird ebenfalls in diesem Zeitraum in Betrieb gehen.

Während der Inbetriebnahmephase sind neben Arbeiten an den Gleisanlagen, der Signal- und Sicherungstechnik umfassende Softwarewechsel im Elektronischen Stellwerk (ESTW) erforderlich. Gleichzeitig stehen die Funktions- und Abnahmeprüfungen an den neuen Gleisen, Weichen und Oberleitungsanlagen sowie der Sicherungstechnik im Mittelpunkt.

xdresdenQuelle: Eisenbahnatlas Deutschland, Verlag Schweers + Wall GmbH

Übersicht über die Sperrphasen (Beachten Sie bitte dazu unsere separate Verkehrsmeldung Nr. 358)

  • Sperrphase 1: Vom 18. Oktober (22 Uhr), bis 1. November (12 Uhr), kann die Strecke Coswig–Dresden-Neustadt nicht befahren werden.
  • Sperrphase 2: Vom 1. November (12 Uhr) bis 3. November (14 Uhr), können weder die Strecke Coswig–Dresden-Neustadt noch der Bahnhof Dresden-Neustadt befahren werden.
  • Sperrphase 3: In der Nacht vom 1. November (23 Uhr) bis 2. November (5 Uhr) ist wegen Softwarewechsel in der Unterzentrale Dresden Hbf der gesamte Eisenbahnknoten Dresden gesperrt.

Die Arbeiten erfolgen in zwei Bauphasen:

In der ersten Bauphase (Sperrphase 1) vom 18. bis zum 31. Oktober konzentrieren sich die Arbeiten – neben den intensiven Bau- und Inbetriebnahmearbeiten im Bahnhof Dresden-Neustadt – vor allem auf den Bereich Radebeul Ost. Dort werden die neuen Fernbahngleise aus Richtung Dresden-Neustadt an die bereits in Betrieb befindlichen Fernbahngleise aus Richtung Radebeul Ost angeschwenkt. Zuvor muss das etwa in Höhe der Forststraße den Bahnhof diagonal querende Gleis, über welches heute der Eisenbahnverkehr läuft, zurückgebaut werden. Weiterhin werden die Weichenverbindungen zu den neuen S-Bahngleise eingebaut. Nach Fertigstellung der Gleise müssen diese noch mit der Oberleitung überspannt und mit der erforderlichen Signaltechnik ausgerüstet werden.

In der zweiten Bauphase (Sperrphase 2+3) vom 1. bis zum 3. November erfolgen die für die Inbetriebnahme der ESTW Radebeul Ost und Radebeul Nord notwendigen Softwarewechsel und technischen Abnahmen. Mit Abschluss der Arbeiten können die Gleise vier und fünf im Bahnhof Dresden-Neustadt wieder befahren werden. Gleichzeitig gehen die Gleise eins bis drei außer Betrieb, um auch hier die Gleistragwerke und Bahnsteige zu erneuern. Im Streckenabschnitt Dresden-Neustadt‒Radebeul Ost können dann die Arbeiten für den Bau der zukünftigen S-Bahngleise begonnen werden. Zwischen Radebeul West und Coswig beginnen die Arbeiten für den Bau der künftigen Fernbahngleise.

Erneuerung der Gleistragwerke im Bahnhof Dresden Neustadt

Seit 2010 erneuert die DB schrittweise alle Gleistragwerke im Bahnhof Dresden-Neustadt. Die Bahnsteige und die Gleise werden erneuert und die beiden Personentunnel inklusive der Zugänge zu den Bahnsteigen saniert. Der Bahnhof erhält fünf Aufzüge und wird somit barrierefrei ausgebaut. Ziel der bis 2016 laufenden Bauarbeiten ist es, den Bahnhof durch höhere Ein- und Ausfahrgeschwindigkeiten und durch die Erneuerung der Ingenieurbauwerke deutlich leistungsfähiger zu machen. Weichen und Signale werden nicht mehr lokal über Stellwerke bedient, sondern sind seit 2008 an ein Elektronisches Stellwerk angeschlossen und werden von der Betriebszentrale in Leipzig aus gesteuert. Darüber hinaus sind die aktuell stattfindenden Bauarbeiten am Bahnhof Dresden-Neustadt für den geplanten viergleisigen Ausbau in Richtung Coswig eine entscheidende Voraussetzung.

Überblick über das Gesamtvorhaben S-Bahn-Ausbau Dresden-Neustadt–Coswig–Meißen

Bereits seit Januar 2010 treibt die DB den Ausbau der S-Bahn-Linie von Dresden-Neustadt über Coswig nach Meißen Triebischtal sowie den bis Coswig parallel verlaufenden Ausbau der Fernverkehrsstrecke Leipzig–Dresden (Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. (VDS) 9 kontinuierlich voran. In den nächsten Jahren soll der 13 Kilometer lange Abschnitt zwischen Dresden-Neustadt und Coswig auf vier Gleise ausgebaut werden. Künftig sollen je zwei Gleise von Nah- beziehungsweise Fernverkehrszügen befahren werden. Damit wird zwischen Dresden-Neustadt und Coswig eine vollständige Entflechtung des langsameren Nah- und schnelleren Fernverkehrs möglich. Eindeutiger Vorteil für die Kunden: Durch die Beseitigung des Mischbetriebs werden ein reibungsloserer Betrieb sowie geringere Wartezeiten möglich. Damit verbunden sind die Erneuerung von Gleis-, Weichen-, und Oberleitungsanlagen sowie Telekommunikations- und Energieversorgungseinrichtungen. Insgesamt werden in diesem Abschnitt 22 Eisenbahnüberführungen, zahlreiche Bahnsteigtunnel und Stützbauwerke erneuert beziehungsweise angepasst sowie zwei Elektronische Stellwerke errichtet.

Im Zusammenhang mit den Modernisierungsarbeiten baut die DB alle sieben S-Bahn-Haltepunkte entlang der Strecke barrierefrei aus. In Dresden entsteht bis 2016 der neue Haltepunkt Dresden-Bischofsplatz, der direkt an der Brücke über die Fritz-Reuter-Straße errichtet und von der Hechtstraße aus erreichbar sein wird.

Das Gesamtvorhaben „Eisenbahnknoten Dresden“

Bei den Bauarbeiten im Eisenbahnknoten Dresden handelt es sich um eines der größten regionalen Eisenbahn-Bauvorhaben. In die grundlegende Erneuerung der Eisenbahninfrastruktur im Großraum Dresden investiert die DB seit Ende der neunziger Jahre bis 2016 insgesamt mehr als eine Milliarde Euro.

Quelle: Deutsche Bahn AG

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EKDRESDEN


Dresden, die Hauptstadt des Freistaates Sachsens, ist ein besonderer Verkehrsknoten. Seit mehr als 160 Jahren verkehren hier die Eisenbahnen. Deren umfangreiche Anlagen stellen sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr ein wichtiges Bindeglied zwischen den benachbarten Ländern Polen und Tschechien sowie Deutschland und den Ländern Westeuropas dar. Die im Elbtal liegende, auch Elbflorenz genannte Metropole verfügt über einen Hafen in Dresden-Friedrichstadt, der eine besondere Bedeutung in der Binnenschifffahrt hat.

Eine lange Geschichte hat zudem die Personenschifffahrt auf der Elbe, bei der die Raddampfer der Weißen Flotte u.a. elbaufwärts in die Sächsische Schweiz fahren. Seit 1872 verkehren Straßenbahnen in Dresden, zunächst als Pferdebetrieb, ab 1893 dann elektrisch. Seit 1935 verfügt Dresden auch über einen Flughafen, der in Klotzsche im Norden der Stadt nationale und internationale Verbindungen ermöglicht.

Abgerundet wird dieser Reigen städtischen Verkehrs mit der Standseilbahn in Loschwitz, dem bis Mitte der siebziger Jahre durchgeführten Betrieb mit Oberleitungsomnibussen und vielem mehr.

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