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weihnachten 2023
Foto: Eisenbahnstiftung

Alle 38 FLIRT in Estland im Einsatz: 45 % mehr Fahrgäste

xximpression estland flirtDie FLIRT-Züge sind auch in Estland erfolgreich. Foto: Stadler Rail

[19. Juni 2014] Ende 2012 hatten wir unter diesem Link über die FLIRT-Lieferungen nach Estland berichtet.

Stadler Rail hat den letzten von 38 FLIRT erfolgreich an den estnischen Bahnbetreiber Elron geliefert. Die beiden Unternehmen hatten die Liefer- und Leasingverträge im Jahr 2010 unterzeichnet und schlossen das Projekt nun erfolgreich mit einer um 240 Zugtage (Kumulierte Gesamtzahl von Tagen, um die sich die Lieferfrist für die gesamte Flotte von 38 Zügen verringert) vorgezogenen Lieferung ab. Stadler und Elron konnten das Projekt fristgerecht abwickeln. Mit dieser Investition hat Elron seine gesamte Reisezugflotte erneuert. Die höhere Servicequalität hat bereits zu einem Anstieg der Fahrgastzahlen um 45 % geführt.

Elron (damals noch Elektriraudtee) veröffentlichte 2009 eine Ausschreibung für den Kauf von 18 elektrischen (EMU) und 20 Dieselzügen (DMU). Stadler gewann die Ausschreibung und die Verträge wurden im August 2010 unterzeichnet. Elron bestellte insgesamt 12 dreiteilige und 6 vierteilige EMUs sowie 6 zweiteilige, 8 dreiteilige und 6 vierteilige DMUs – dies ist die grösste Reisezugflotte, die seit der estnischen Unabhängigkeit geordert wurde.

Betriebserfahrungen
Der erste elektrische Zug nahm im Juli 2013, der erste Dieselzug im Januar 2014 den Betrieb auf. Die von Elron getätigte Anschaffung bedeutet eine Runderneuerung der gesamten Zugflotte, deren Durchschnittsalter nun beinahe null Jahre beträgt. Mittlerweile haben die neuen Züge eine Gesamtstrecke von 1,2 Mio. Kilometern auf dem estnischen Schienennetz zurückgelegt. Mit einer Verfügbarkeit von konstanten 99,5 % haben sich die Züge als äusserst zuverlässig erwiesen. Die hohe Qualität des neuen Angebots wird belegt durch den stetigen Anstieg der Fahrgastzahlen. Elron verzeichnet ein Plus von 60 % auf den elektrischen Strecken und von 15 % auf den Dieselstrecken, insgesamt also eine Steigerung um 50 %.

Für den Bahnbetreiber bedeutet das deutlich höhere Gewinnmargen, nicht nur durch den Anstieg der Passagierzahlen, sondern auch durch sinkende Betriebskosten. Aufgrund des geringeren Gewichts der Züge zahlt das Unternehmen weniger Gebühren für den Zugang zum Schienennetz. Durch effiziente Energienutzung lassen sich mit den Dieselzügen Kraftstoffeinsparungen von ca. 30 % realisieren, während die elektrischen Züge durch die Rückspeisung von Bremsenergie in das Stromnetz ebenfalls überaus wirtschaftlich arbeiten. Dank dieser Einsparungen konnte Elron die Häufigkeit der Fahrten auf dem Schienennetz ohne zusätzlichen Kostenaufwand um 56 % steigern.

Über den FLIRT
Mit einer Wagenbreite von 3500 mm gehören die für Elron konstruierten Elektro- und Dieselzüge des Typs FLIRT zu den breitesten Reisezügen in der Europäischen Union. Die DMUs für Elron sind die ersten Diesel-FLIRTs von Stadler und gehören zu den ersten Dieselzügen in Europa, die mit Superkondensatoren für schnelle Beschleunigung und geringen Energieverbrauch ausgestattet sind. Die Breitspurfahrzeuge (1520 mm) wurden eigens für die rauen Wetterbedingungen in Estland konzipiert – hier konnte Stadler auf seine Erfahrungen aus ähnlichen Projekten in Finnland und Norwegen zurückgreifen. Die Aluminium-Leichtbauweise und die hohe Energieeffizienz der Züge tragen zu einer Senkung der Betriebskosten bei.

Die elektrischen Züge erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h und eine Beschleunigung von 1,2 m/s – eine bemerkenswerte Leistung für diesen Zugtyp. Auch die Dieselzüge glänzen mit einer raschen Beschleunigung von 0,85 m/s und einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h. Damit können Zeitverluste zwischen den einzelnen Haltestellen leicht aufgeholt werden. Das moderne und ergonomische Design des Führerstands leistet einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Zugführer. Auch die Fahrgäste freuen sich über das Plus an Komfort – zur Standardausstattung der Züge gehören ein modernes Informationssystem, Klimaanlage, kostenloses 4G-WLAN, Computertische, Steckdosen zum Aufladen von Notebooks oder Mobiltelefonen, Videoüberwachung sowie Mehrzweckbereiche zur Beförderung von Rollstühlen, Kinderwagen oder Fahrrädern. Die breiten Türen auf beiden Seiten des Zugs ermöglichen einen schnellen und bequemen Ein- und Ausstieg.

Quelle: Stadler Rail

 

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