Ausbau der Bahnstrecke zwischen Stelle und Lüneburg fertig gestellt
[10. Juli 2014] Heute haben Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, und Dr. Volker Kefer, Vorstand Infrastruktur und Dienstleistungen der Deutschen Bahn AG, den neuen dreigleisigen Streckenabschnitt zwischen Stelle und Lüneburg in Niedersachsen feierlich eröffnet.
Seit Dezember 2009 wurden in dem rund 27 Kilometer langen Abschnitt ein drittes Gleis sowie zwischen Stelle und Ashausen zusätzlich ein viertes Gleis gebaut. Rund 350 Millionen Euro investieren Bund und Bahn in den Streckenausbau, der von der Europäischen Union aus dem Europäischen Fonds für Regionale Strukturentwicklung (EFRE) kofinanziert wird.
Enak Ferlemann sagte: „Ich freue mich, dass wir einen der großen Engpässe auf einer der viel befahrensten Schienenstrecken Norddeutschlands beheben konnten. Von nun an können Personen- und Güterzüge zwischen Hamburg und Hannover ungehindert nebeneinander fahren. Mit dem dritten Gleis zwischen Lüneburg und Harburg können mehr Güter von und zum Hamburger Hafen auf der umweltfreundlichen Bahn transportiert werden. Und der Nahverkehr kann deutlich verbessert werden.“
„Mit dem Ausbau zwischen Stelle und Lüneburg haben wir eine moderne, marktgerechte Infrastruktur für unsere Kunden geschaffen. Und um die Anwohnerinnen und Anwohner zu entlasten, investierten wir auch in umfangreichen Lärmschutz“, sagte Dr. Volker Kefer in Stelle. „Durch das dritte Gleis gewinnen wir zusätzliche Kapazitäten. Dies ist ein Plus für den Personennahverkehr in Niedersachen, der seine Angebote für die Reisenden deutlich verbessern konnte. Es bedeutet aber auch ein Plus für die Qualität im Güterverkehr der Region.“
Der Abschnitt Stelle–Lüneburg ist Teil der Bahnverbindung zwischen Hamburg und Hannover. Mit dem Ausbau wurde die Strecke fit gemacht für weiter steigende Verkehre, besonders im Hafenhinterlandverkehr, sowie für einen dichteren Takt im Regionalverkehr des Landes Niedersachsen.
Das zusätzliche Gleis zwischen Stelle und Lüneburg wurde dort gebaut, wo dies mit dem geringsten Eingriff in das Umfeld verbunden war. Rund 35 Kilometer Gleis wurden neu verlegt, dazu rund 52 Kilometer Oberleitungs-anlage errichtet. Neu gebaut oder erweitert wurden 52 Brücken und Durchlässe. Neu entstanden sind auch rund 17 Kilometer bis zu sechs Meter hohe Schallschutzwände.
In den Stationen Ashausen, Winsen, Radbruch und Bardowick wurden Bahnsteige neu gebaut oder erneuert. Die Betriebsleittechnik auf dem Streckenabschnitt wurde modernisiert.
Daten zum dreigleisigen Ausbau der Bahnstrecke zwischen Stelle und Lüneburg
Streckenlänge: 27 km
Bauzeit: 2009-2014
Investition: rund 350 Millionen Euro
(Bund, EU, DB, Niedersachsen)
Gleisbau:
- Neubau von 35 Kilometern Gleis für Tempo 200
- Ausbau von 305.000 m³ Boden
- Einbau von 200.000 m³ Boden
- Neubau von 17 Kilometern Tiefenentwässerung
Brücken und Durchlässe:
- Abriss und Neubau von einer Eisenbahn- und sieben Straßenbrücken
- Abriss und Neubau von fünf Durchlässen
- Ersatz einer Straßenbrücke durch eine Straßenunterführung
- Verbreitern von 15 Eisenbahnbrücken und 17 Durchlässen
Elektrifizierung:
- Neubau von 52 Kilometern Oberleitung
- Neubau von 720 Oberleitungsmasten
- Anpassung der bestehenden Oberleitung auf 16 Kilometern
Schallschutz:
- Neubau von 17 Kilometern Schallschutzwänden bis zu sechs Meter hoch
Leit- und Sicherungstechnik:
- Neubau von zwei elektronischen Stellwerken
- Modernisierung des elektronischen Stellwerks Lüneburg
- Modernisierung des Leit- und Sicherungstechnik (LZB = linienförmige Zugbeeinflussung)
Stationen Ashausen, Winsen, Radbruch und Bardowick:
- Neubau bzw. Erneuerung von sechs Bahnsteigen mit 170 m Länge
- Neubau bzw. Erneuerung von zwei Bahnsteigen mit 220 m Länge in Winsen
Quelle: Deutsche Bahn AG • Fotos: Erik Körschenhausen