Der historische Vierwagenzug der Hamburger Hochbahn auf Zuführungsfahrt vom Betriebshof Barmbek zum Berliner Tor und passierte auf dem Innenring die Station Uhlandstraße im Hamburger Stadtteil Hohenfelde.

[6. Oktober 2014] Zum diesjährigen Verkehrshistorischen Tag in Hamburg – wo fast alle betriebsfähigen historischen Fahrzeuge des öffentlichen Nahverkehrs auf der Schiene, Straße und Wasser nach einem ausgeklügelten Fahrplan unterwegs waren – hat die Hamburger Hochbahn AG (HHA) erstmals alle vier betriebsfähigen historischen U-Bahnwagen der Bauarten "T" und "TU" zu einem Vierwagenzug vereint.

Auf der ersten Rückrunde von Niendorf zum Berliner Tor im Einschnitt zwischen Hagenbecks Tierpark und dem Tunnelmund vor dem Bahnhof Lutterothstraße führte der TU-1-Wagen 8838 den historischen Vierwagenzug.

Der Vierwagenzug besteht aus den beiden T-Wagen mit den Nummern 11 von 1912 und 220 von 1920, den ältesten U-Bahnen Hamburgs, sowie aus den zwei Umbauwagen TU-1 8838 (von 1948/49 Waggonbau Falkenried aus dem kriegsbeschädigten Wagen T12 324 von 1927 der WUMAG) und TU-2 8762 (Umbau/Modernisierung aus dem T13 392 von 1929 des Herstellers AEG / Créde Kassel).

Die vier historischen U-Bahnwagen absolvierten ihre Runden auf dem Hinweg über dem Innenring (Berliner Tor - Rathaus - Landungsbrücken - Schlump - Hagenbecks Tierpark - Niendorf) und auf dem Rückweg über die U2-Tunnelstrecke (Niendorf - Schlump - Messehallen - Jungfernstieg - Berliner Tor) mit Bravour. Die vielen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Fahrpersonale und Werkstättenmitarbeiter der Hochbahn sorgten für freudige Gesichter bei den Nahverkehrsfreunden, aber auch besonders viele Einheimische und Touristen zückten ihre Kameras und Handys bei dem nicht alltäglichen Anblick dieses schönen Hochbahnzuges.

Die steile und enge kurvige Rampe Mönkedamm zwischen den Stationen Rathaus und Rödingsmarkt in der Innenstadt.

Der T-/TU-Wagenzug in der Station Rödingsmarkt auf dem Hamburger Innenring von 1912. Links die Fassade der alten Hamburger Oberfinanzdirektion von 1910.

Hamburg hat mehr Brücken als Venedig und Amsterdam zusammen (!) – auf der Binnenhafenbrücke am Baumwall fuhr dieser historische Hochbahnzug in Richtung Landungsbrücken.

Die prachtvolle Kulisse für den Hochbahnzug am Vorsetzen zwischen Baumwall und den Landungsbrücken kurz vor der Einfahrt in die letztgenannte Station. Links die Schwedische Gustafs-Adolfs-Kirche und rechts die sehr "preiswerte" Elbphilharmonie (böse Zungen nennen sie die "Elb-Disharmonie"…).

Nach der Station Landungsbrücken führt die Hochbahnstrecke in einer harten Rechtskurve in den Geesthangrücken und verschwindet sogleich in einem U-Bahntunnel in Richtung St. Pauli / Millerntor.

Text und Aufnahmen: Erik Körschenhausen

Unser Tipp zum Weiterlesen:

Mehr über die U-Bahn ist in unserem Hamburg-Band aus unserer Reihe Straßen- und Stadtbahnen in Deutschland zu finden, der unter diesem Link erhältlich ist.