Filmaufnahmen mit 103 227-5
[27. Oktober 2014] Vor 30 Jahren lief im Deutschen Fernsehen ein Werbefilm der damaligen Deutschen Bundesbahn.
Er zeigte eine 103, die mit hoher Geschwindigkeit mehrmals eine weiße Wand durchstieß, auf der unterschiedliche Prozentzahlen übergroß aufgedruckt waren. Der Spot sollte auf verschiedene Rabatte der DB aufmerksam machen und die 103 als wichtigstes Triebfahrzeug des damaligen IC-Verkehrs erschien als Hauptdarsteller passend.
Die Dreharbeiten zu diesem Film fanden allerdings nicht an einer Hochgeschwindigkeitsstrecke statt. Als „Location“ wurde ein Streckenabschnitt zwischen Jesteburg und Marxen der damals noch vorhandenen Strecke Buchholz/Nordh.—Marxen (—Lüneburg) ausgesucht und zum zweitägigen Dreh an einem Wochenende erschien dort an einem Samstag im Januar 1983 die 103 227-5 im Schlepp der 261 673-8.
Das Filmteam hatte ein Holztor aufgebaut, das zwischen den einzelnen Fahrten mit dem mit den Prozentzahlen bedruckten Papier bespannt wurde. Die 261 673-8 beschleunigte dann auf stolze 30 bis 40 km/h und schob 103 227-5 durch die Papierwände. Durch die Nachbearbeitung im Studio wurde im Film dann der Eindruck erweckt, dass die 103 mit 200 km/h unterwegs sei. Die auf der stillgelgten Strecke fehlende Oberleitung wurde ebenfalls später in den Film „eingebaut“.
Das Filmteam hatte sich übrigens für die 103 ein Dreilicht-Spitzensignal mit zwei roten und einer weißen Lampe ausgedacht. Als der Lokführer der 103 dieses ablehnen wollte, weil unkorrekt, wurde er belehrt, dass er auch nicht jeden Tag mit seiner Lok durch Papierwände geschoben wird und man die Szenen jetzt so abdrehen wird.
Leider ist der Werbefilm derzeit nicht in den einschlägigen Mediatheken zu finden. Das „Making of...“ hat aber auch nach 30 Jahren noch immer seinen Reiz.
Text/Fotos: Dierk Lawrenz