HSB: „Harzkamel“ wieder in Wernigerode eingetroffen

xHSB 199 874 Abladen Wernigerode Foto HSB Dirk BahnsenPräzisionsarbeit am 28. November 2014 an der Wernigeröder Fahrzeughalle der HSB: Mit zwei Drehkränen wird das „Harzkamel“ 199 874 wieder auf Harzer Gleise gehoben.
Foto: HSB/Dirk Bahnsen

[2. Dezember 2014] Auf dem Straßenwege kehrte sie nach vier Monaten nun wieder zurück nach Wernigerode: Die Diesellokomotive 199 874 der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB).

Nach der in Stendal erfolgten Untersuchung steht die auch als „Harzkamel“ bekannte Maschine jetzt wieder für Einsätze auf Harzer Gleisen zur Verfügung.

Schwere Technik und größte Präzision waren am vergangenen Freitagmorgen an der Fahrzeughalle der HSB an der Ilsenburger Straße erforderlich, um den 40 t schweren Koloss bei winterlichen Außentemperaturen und vor den Augen einiger Schaulustiger von einem Straßentieflader wieder auf die schmalspurigen Schienen zu setzen. Mit zwei großen Drehkranen und der Unterstützung von Mitarbeitern der HSB sowie der Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft Pressnitztalbahn mbH (PRESS), welche den rund 180 km langen Straßentransport in der Nacht zuvor durchgeführt hatte, wurde die Diesellokomotive 199 874 von ihren Transportdrehgestellen wieder auf ihre regulären Drehgestelle gehievt.

Auch Mitarbeiter der Alstom Lokomotiven Service GmbH waren bei dem einmaligen Schauspiel vor Ort und packten mit an. In der Stendaler Außenstelle des bekannten Unternehmens hatte die Maschine in den zurückliegenden vier Monaten die laut § 32 der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung für Schmalspurbahnen (ESBO) vorgeschriebene Untersuchung erhalten, nachdem sie Ende Juli – auch auf dem Straßenwege – von Wernigerode dorthin überführt worden war. Im frischen Lack steht sie nun für die kommende Jahren wieder für Einsätze im Harz bereit.

Die 199 874 gehört zu einer Reihe von insgesamt sechs großen Diesellokomotiven der Baureihe 199.8 bei der HSB. Zwischen 1988 und 1990 gelangten zehn Exemplare dieser Serie in den Harz. Entstanden aus dem Umbau von regelspurigen Lokomotiven der Baureihe 110 sollten sie nach dem Willen der damaligen Deutschen Reichsbahn (DR) die Dampflokomotiven im Harz ablösen. Doch aufgrund der politischen Wende wurde daraus nichts mehr. Die HSB, welche ab 1993 den Betrieb von der DR übernahm, setzte aus Attraktivitätsgründen auf Dampflokomotiven. Geblieben sind sechs Exemplare und der liebevolle Spitzname „Harzkamel“, den die Lokomotiven aufgrund ihrer Größe und des Schaukelns auf den Schmalspurgleisen erhielten. Die drei davon betriebsfähigen Maschinen werden heute noch im Güterzug-, Arbeitszug- und Rangierdienst sowie bei winterlichen Fahrten der Schneefräse bei der HSB eingesetzt.

Quelle: HSB

Über den Abtransport nach Stendal hatten wir unter diesem Link berichtet.