Skoda: 1. Tschechische Batteriestraßenbahn für die Türkei

xtramvaj v depu 1Die neue Batteriestraßenbahn für die Türkei. Foto: Skoda Transportation

[14. April 2015] Die einzigartige Batteriestraßenbahn, die schon bald in die türkische Stadt Konya geliefert wird, wird in den Straßen von Pilsen zu sehen sein.

Es handelt sich um eine moderne Niederflurstraßenbahn vom Typ ForCity Classic mit Batterieantrieb, der dem Fahrzeug einen oberleitungsfreien Betrieb auf einer Strecke von mindestens 3 Kilometern ermöglicht. Die Straßenbahn wird in Pilsen einen Teil ihrer Typenprüfungen absolvieren.

„Vor rund einem Jahr hat unser Unternehmen auf dem Testareal auf dem Škoda-Gelände erstmals in der Tschechischen Republik die einzigartige „catenary-free“ Technologie getestet. Damit haben wir bewiesen, dass wir mit der Konkurrenz auf dem Weltmarkt Schritt halten können. Auf den Schienen der Pilsner Verkehrsbetriebe ist heute bereits die dritte produzierte Batteriestraßenbahn gestartet, um hier einen Teil der Typenprüfungen zu absolvieren. Die ersten beiden Prototypen wurden bereits ins türkische Konya geliefert, wo sie die restlichen Typenprüfungen absolvieren werden. Weitere neun Straßenbahnen werden bis Ende Juli dieses Jahres hergestellt, alle werden in Folge Passagiere in Konya befördern,“ erklärt Václav Petr, Projektmanager bei Škoda Transportation.

Škoda Transportation hat mit den Verkehrsbetrieben in Konya ursprünglich einen Vertrag für 60 Straßenbahnen des Typs ForCity Classic abgeschlossen. Alle Straßenbahnen aus dieser Lieferung wurden Ende März dieses Jahres nach Konya geliefert. Im letzten Jahr hat der Kunde darüber hinaus zwölf weitere Straßenbahnen bestellt, diesmal mit Batterieantrieb. Alle Straßenbahnen für Konya sind in Niederflurbauweise ausgeführt, sind fünfteilig mit drei Drehgestellen und können außerdem auch mit Garnituren aus zwei Fahrzeugen im geplanten, vier Kilometer langen Tunnel betrieben werden. Sie sind also als leichte Metrozüge konstruiert. Der Gesamtwert des Vertrages für 72 Straßenbahnen beträgt 3,4 Milliarden Kronen.

Škoda Transportation hat im letzten Jahr eine Rekordproduktion von mehr als einhundert Straßenbahnen erreicht, auch in diesem Jahr plant das Unternehmen die Produktion von knapp einhundert Stück dieser modernen Fahrzeuge. „Es ist uns gelungen die Lieferungen von ForCity Classic Straßenbahnen für die ungarische Stadt Miskolc und für die türkische Stadt Konya erfolgreich abzuschließen. Neben den Batteriestraßenbahnen würden wir in diesem Jahr gerne mehr als fünfzig ForCity Plus Fahrzeuge für die slowakische Metropole Bratislava herstellen, wodurch es dort zu einer entscheidenden Verjüngung des Fuhrparks kommt. Ich darf auch nicht vergessen die mehr als 30 modernen ForCity Alfa Straßenbahnen für die Prager Verkehrsbetriebe zu erwähnen, die unter anderem mit Klimaanlagen und WLAN ausgerüstet werden. In China läuft außerdem die Herstellung von neun Straßenbahnen vom Typ 27T für den dortigen Markt an,“ fügt Tomáš Ignačák, Generaldirektor von Škoda Transportation hinzu.

Die „catenary-free“ Straßenbahnen können derzeit auch bei den schwersten Bedingungen des laufenden Stadtverkehrs mindestens eine Strecke von drei Kilometern bei einer Geschwindigkeit von bis zu 30 km/h ohne Aufladung über den Gleitbügel absolvieren. Diese Ladesoption wird vor allem dann verwendet, wenn die Straßenbahn in Gebiete ohne Oberleitungen einfährt, es können damit hohe Infrastrukturinvestitionen vermieden oder wie im Fall der Stadt Konya in den historischen Stadtteilen eine Beeinträchtigung des „genius loci“ verhindert werden.

„Für diese Zwecke hat Škoda ein eigenes System entwickelt, das von einer bewährten Konzeption, wie sie bereits bei den Trolleybussen von Škoda eingesetzt wird, abgeleitet wurde. Es handelt sich damit um das Ergebnis der Entwicklung von tschechischen Ingenieuren aus der Škoda Gruppe. Die speziellen Traktionsbatteriecontainer befinden sich am Dach des Fahrzeugs. Ihre Zusammensetzung und eine allfällige Erweiterung kann an die Betriebsbedingungen und die Wünsche des Kunden angepasst werden. Bei internen Tests konnte die Straßenbahn eine Strecke von mehr als zehn Kilometern absolvieren. Die Aufladung kann laufend während der Fahrt oder innerhalb weniger Minuten im Stehen durch Anschluss an eine Oberleitung erfolgen,“ ergänzt Jaroslav Kulhánek, der leitende Ingenieur des Projekts.

Quelle: Skoda Transportation