Sanierung Empfangsgebäude Hamburg-Harburg

HarburgStraenseiteDie sanierte Straßenfassade des Harburger Bahnhofes im Januar 2011.

08.01.2011: Zum Jahresende 2010 war die Sanierung des Empfangsgebäudes in Hamburg-Harburg weit fortgeschritten. Mit Unterstützung des vom Deutschen Bundestag beschlossenen Sonderprogramms Personenbahnhöfe werden in erster Linie energetische Maßnahmen durchgeführt sowie die Warte- und Verkehrsflächen ertüchtigt. Bei der Gelegenheit erstrahlt das im Stil der „Hannoverschen Schule“ ausgeführte Gebäude wieder in seiner alten Schönheit, wozu auch die komplett neuen Fenster nach historischen Vorlagen zählen. 

Der Bahnhof Hamburg-Harburg verfügt über drei Bahnsteige mit jeweils zwei Gleisen, die alle über überdachte Fußgängerbrücken miteinander verbunden sind. Das offizielle Empfangsgebäude für ankommende Bahnreisende befindet sich auf dem breiten mittleren Bahnsteig zwischen den Gleisen 3 und 4, es ist ebenfalls über die genannten Fußgängerbrücken mit dem straßenseitigen Empfangsgebäude verbunden.

Eisenbahnwappen_HarburgDas filigrane Wappen mit Flügelrad im Giebel des Empfangsgebäudes auf dem Bahnhof Harburg zwischen den Gleis 3 und 4.

Seit 1983 verfügt der Bahnhof Hamburg-Harburg auch über einen Tunnelbahnhof, der sich etwa im rechten Winkel unterhalb der ebenerdigen Gleisanlagen befindet. Er wird von den S-Bahnen angefahren, die im Verlauf der S3 nunmehr von Pinneberg über die Hamburger Innenstadt und Hamburg-Harburg bis nach Stade verkehren. Mit der S-Bahn auf einer eigenen Trasse wurde dem wachsenden Fahrgastaufkommen rechtzeitig Rechnung getragen, so dass der jahrelang befürchtete Engpass in Harburg zunächst entschärft werden konnte.

HarburgHistorischDie Straßenseite des Harburger Bahnhofes um 1900.

Der interessante Backsteinbau wurde vom Hannoveraner Architekten Hubert Stier (1838-1907) gebaut und in den Jahren 1895-1896 fertiggestellt. Am 1. Mai 1897 wurde er als Hauptbahnhof der Stadt Harburg eröffnet. Er löste damit den ersten Bahnhof in Harburg, der 1847 an der Grubestraße (heute etwa die Hannoversche Straße in Richtung Süderelbbrücken) von der Hannoverschen Staatsbahn gebaut worden war, ab und war nun der zentrale Bahnhof für die Strecken von Hannover, Bremen und Cuxhaven nach Hamburg bzw. in die Gegenrichtungen. Bis 1927 trug der die Bezeichnung „Harburg Hauptbahnhof“, bis zur Durchsetzung des Groß-Hamburg-Gesetzes im Jahre 1938 „Harburg-Wilhelmsburg Hauptbahnhof“.

HarburgPostatlasAnsicht des Harburger Streckenkreuzes, dargestellt in einem Post-Taschen-Atlas von Deutschland aus dem Jahr 1920.

Hubert Stier, Sohn des Berliner Architekten Wilhelm Stier, kam 1880 nach Hannover und wurde dort Lehrer an der Technischen Hochschule. Neben dem Hamburger Bahnhof zeichnete Stier als Architekt auch für die Bahnhöfe in Bremen, Uelzen, Kreiensen, Suderburg und auch für den ersten, heute durch einen Neubau ersetzten Bahnhof Hildesheim verantwortlich.

Wartesaal_HarburgEin Blick in das prächtige Bahnhofs-Restaurant von Chr. Heeschen im Bahnhof Harburg im Jahr 1901.