Niedersachsen: Die Änderungen zum Fahrplanwechsel

xIMG 3568 retFoto: Dierk Lawrenz

Bahnreisende in Niedersachsen können ab Fahrplanwechsel zum 13. Dezember zwischen mehr Regionalzügen wählen. Die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG) hat das Verkehrsangebot zwischen Ems und Elbe noch einmal merklich verbessert und in zusätzliche Fahrplanangebote investiert. „Wir bestellen zusätzliche Fahrten dort, wo wir eine wachsende Nachfrage feststellen und mehr Menschen zum Bahnfahren bewegen können“, erläutert LNVG-Geschäftsführer Hans-Joachim Menn am Donnerstag in Hannover die Motive der 100prozentigen Landestochter. Gleichzeitig wird den Fahrgästen auf einigen Linien erstmals ein kostenfreier Internetzugang über WLAN angeboten. „Wir wollen testen, ob WLAN in den Regionalzügen technisch gut funktioniert und die Reisenden einen dauerhaften und verlässlichen Nutzen davon haben“, fasst Menn die Beweggründe für die Erprobung zusammen.

Hansenetz:
Im sog. Hansenetz, auf den Strecken von Bremen und Uelzen nach Hamburg, dürfen sich Berufspendler wie auch Freizeitreisende über zahlreiche kleinere und größere Verbesserungen im Fahrplanangebot freuen. Der im Dezember 2014 von Montag - Donnerstag neu eingeführte RegionalExpress (RE 3)-Verstärker von Hamburg Hbf (Abfahrt 18:31) nach Uelzen wird zukünftig auch an Freitagen verkehren und damit zum Wochenende hin für Entlastung auf der sehr gut frequentierten Strecke sorgen.
Zusätzlich gibt es freitags einen weiteren RB (Regionalbahn) 31-Verstärker von Hamburg Hbf (Abfahrt 14:03) nach Lüneburg. Ergänzend beginnt die bisher um 14:45 in Hamburg-Harburg startende Fahrt nach Lüneburg bereits um 14:34 in Hamburg Hbf. An den Wochenenden werden nun ab 12 Uhr alle in Hamburg-Harburg endenden bzw. beginnenden Fahrten der RB 31 zum/vom Hamburger Hbf verlängert. Diese Maßnahme wird die Attraktivität der RB 31 nochmals steigern, so dass die Fahrgäste eine echte Alternative zum oftmals stark ausgelasteten RE 3 erhalten.
Verbessern wird sich in der morgendlichen HVZ die zeitliche Verteilung der Fahrten von Uelzen nach Hamburg. Die bisherige Abfahrt in Uelzen um 6:31 Uhr wird auf 6:47 Uhr verlegt und liegt damit nahezu ideal zwischen den beiden unveränderten Zügen um 6:26 Uhr und 7:04 Uhr. Da auch die bisherige Standzeit in Lüneburg entfällt, ist die Ankunft für Fahrgäste in Hamburg nur geringfügig später (7:41 Uhr statt 7:35 Uhr).
Auch auf der Bremer Strecke reagiert die LNVG auf die spürbar gestiegene Nachfrage am frühen Freitag-Nachmittag. So gibt es an Freitagen von Hamburg Hbf nach Tostedt je einen zusätzlichen RB 41-Verstärker (Abfahrt 14:19) und RE 4-Verstärker (Abfahrt 14:50). Zudem ist es den Verkehrsplanern gelungen, drei bislang in Buchholz zur Hauptverkehrszeit beginnende bzw. endende Züge von bzw. nach Tostedt zu verlängern: Das sind die Fahrten mit Ankunft in Hamburg Hbf 7:50 (RB 41) sowie den Abfahrten in Hamburg Hbf 15:50 und 17:50 (beide RE 4). Der RB 41-Verstärker Buchholz 8:40 – Hamburg Hbf 9:06 wird um 13 Minuten vorverlegt und verkehrt damit im halbstündlichen Abstand zu den benachbarten RB 41-Taktzügen.
Wegen zu geringer Nachfrage entfallen, werden in den Nächten von Sonntag auf Montag die Fahrten Bremen Hbf 21:33 – Hamburg Hbf 22:41 sowie Hamburg Hbf 0:15 – Bremen Hbf 1:24. Nach Hamburg bestehen alternative Reisemöglichkeiten mit der RB 41 um 21:00 Uhr sowie um 21:59 Uhr ab Bremen Hbf. In der Gegenrichtung können die Fahrgäste auf die RB 41 um 23:38 Uhr nach Bremen Hbf sowie um 0:48 Uhr nach Rotenburg ausweichen.

Amerika-Linie:
Auf dem westlichen Teil der RB 37 werden neue Spätverbindungen an Freitagen und Samstagen eingerichtet. Die Fahrten Soltau 22:16 – Bremen Hbf 23:16 und Bremen Hbf 22:47 – Soltau 23:45 sorgen dafür, dass unternehmungslustige Fahrgäste ihre Heimreise erst zwei Stunden später als heute antreten können.

ERX648483Soltau1p111211erixx-Triebwagen 648 483 auf der Amerika-Linie bei Soltau. Foto: Erik Körschenhausen

EVB-Strecke Bremerhaven-Buxtehude:
Zwischen Weser und Elbe können Reisende im Fahrplan 2016 ebenfalls zwischen mehr Zügen wählen. Taktverschiebungen beim RE 5 und der RB 33 Bremerhaven – Buxtehude sollen für eine bessere Betriebsqualität im Zusammenspiel mit der S-Bahn Hamburg sorgen. So werden die Taktzeiten des RE 5 auf dem Abschnitt Hamburg-Harburg – Hechthausen (nur in Fahrtrichtung Hamburg – Cuxhaven) um bis zu 3 Minuten verschoben. In diesem Zusammenhang erfolgt im Weser-Elbe-Netz bei der RB 33 auch eine Anpassung der Wochenend-Taktlagen zwischen Bremervörde und Buxtehude, um in beiden Richtungen weiterhin gute Anschlüsse mit jeweils 5 Minuten-Übergang anzubieten.

xaIMG 0906Ein EVB-Triebwagen der Baureihe 648 in Buxtehude. Foto: Dierk Lawrenz

Hamburg – Cuxhaven:
Zur dauerhaften Stabilisierung der Betriebsqualität der Linie RE 5 wird die Fahrt Cuxhaven 7:50 – Hamburg Hbf 9:43 von Montag -Freitag in die Taktlage (Cuxhaven 8:10 – Hamburg Hbf 9:57) verschoben. Im Übrigen wird der nachmittägliche RE 5-Verstärker nach Stade an Freitagen um knapp zwei Stunden vorverlegt (Hamburg Hbf ab 15:42 statt 17:39). Bei der S-Bahn Hamburg wird es von Montag bis Freitag zwei zusätzliche Verbindungen über Buxtehude hinaus von bzw. nach Stade geben. Dabei handelt es sich um die Fahrten Hamburg Hbf ab 15:08 und Hamburg Hbf an 16:54. Damit setzt der 20-Minuten-Takt nach Stade in der nachmittäglichen HVZ bereits eine Stunde früher ein als bisher.

xaIMG 0917246 002 verkehrt ihrem metronom-Zug auf der Strecke Hamburg – Cuxhaven. Foto: Dierk Lawrenz

OWL Dieselnetz Süd:
Für Reisende im Osnabrücker Land verbessert sich am Wochenende das abendliche Fahrtenangebot. Im OWL Dieselnetz Süd werden die letzten Zugverbindungen an Samstagen zwischen Bielefeld und Osnabrück (RB 75 Haller Willem), zusätzlich auch in den Nächten von Freitag auf Samstag fahren. Abfahrt in Bielefeld ist um 23:29, ab Osnabrück startet der Zug um 23:12. So steht am Wochenende dem Besuch abendlicher Veranstaltungen in beiden Städten wie auch im Gerry-Weber-Stadion in Halle (Westf.) nichts entgegen.

Regio-S-Bahn Bremen/Niedersachsen:
Im Netz der Regio-S-Bahn Bremen/Niedersachsen tut sich ebenfalls eine Menge. So wird die Linie RS 2 Twistringen – Bremen Hbf – Bremerhaven-Lehe zwischen Twistringen und Bremen Hbf in ihrer Taktlage verschoben. Die Verkehrsplaner der LNVG wollen damit überholungsbedingte Verspätungen abbauen, über die sich Fahrgäste zunehmend beklagt hatten. Die Taktabfahrten ab Twistringen werden vorgezogen von Minute (Min.) 03 nach Min. 46. Dadurch haben die Züge im Bremer Hauptbahnhof (Ankunft Min. 27, Abfahrt Min. 40) eine Standzeit von 13 Minuten. Eventuelle Verspätungen können somit abgebaut werden, um zur Min. 40 pünktlich nach Bremerhaven-Lehe weiterzufahren. In der Gegenrichtung Bremerhaven- Lehe – Twistringen ändert sich nichts. Aufgrund erhöhter Nachfrage im RSBN-Netz werden die bislang nur an Freitagen verkehrenden Verstärker der RS 1 zwischen Vegesack und Bremen ab Fahrplanwechsel auch von Montag - Donnerstag fahren und so künftig von Montag - Freitag in Bremen um 13:19 und 13:49, in Vegesack um 13:50 und 14:20 starten.

xaIMG 6326Ein Triebwagen der Regio-S-Bahn in Bremen Hbf. Foto: Dierk Lawrenz

Emden – Rheine – Münster:
Auf der Emslandlinie RE 15 Emden – Rheine – Münster übernimmt erstmals die Westfalenbahn (WFB) mit 15 fabrikneuen, elektrischen Triebwagen vom Typ FLIRT 3 den Betrieb. Die spurtstarken und bis zu 160 km/h schnellen Triebwagen verkürzen die Fahrzeit auf der Linie um bis zu drei Minuten. Mit zusätzlichen Frühverbindungen von Meppen in Richtung Süden (Montag bis Samstag um 4:50 Uhr und sonntags um 6:50 Uhr) und Spätverbindungen am Wochenende in der Gegenrichtung mit Ankunft um 0:30 Uhr in Meppen wird das Fahrplanangebot besser an die Reisebedürfnisse der Kunden angepasst. Dazu gehören auch weiterhin einzelne Zugfahrten bis Emden-Außenhafen, die für Urlauber optimal auf die Fahrpläne der Inselfähren abgestimmt sind.

Rheine- / Bielefeld – Hannover – Braunschweig:
Auf den Ost-West-Linien RE 60 Rheine – Hannover – Braunschweig und RE 70 Bielefeld – Hannover – Braunschweig, die ebenfalls erstmals von der WFB bedient werden, bleibt das attraktive Fahrplanangebot weitgehend unverändert. Zusätzliche Verbindungen frühmorgens und spätabends zwischen Hannover und Minden sowie Minden und Osnabrück runden das Angebot für den Kunden am Wochenende ab. Auf beiden RE-Strecken werden zum ersten Mal in Niedersachsen elektrische Doppelstockzüge vom Typ KISS eingesetzt. Damit dürfen sich Fahrgäste ab 13. Dezember auch auf mehr Sitzplätze im Vergleich zu den bislang verkehrenden Regionalzügen der DB Regio AG freuen.
Weitere Besonderheit: Alle Züge auf der Emsland- und den Ost-West-Linien werden mit kostenfreiem WLAN für Fahrgäste ausgerüstet. Dieser Service wird Reisenden auch auf den Strecken Hannover - Wolfsburg und Hildesheim - Braunschweig - Wolfsburg angeboten. Die Hildesheimer Fahrgäste profitieren darüber hinaus von der Einrichtung eines täglichen Stundentaktes und von fabrikneuen, modernen Triebwagen vom Typ Coradia Continental.

S-Bahn Hannover:
Das Nahverkehrsangebot auf der Schiene wird auch im Netz der S-Bahn Hannover verbessert bzw. weiter verdichtet. Die derzeit an Sonntagen auf der S 3 bestehenden Zweistundenlücken gehören ab Fahrplanwechsel der Vergangenheit an. Dazu werden neue Fahrten um 8:34, 20:34 und 22:34 ab Hannover Hbf und um 7:43, 21:43 und 23:43 ab Hildesheim Hbf eingerichtet. Die Linie S 5 wird am Wochenende stündlich zwischen Hannover Hbf und Paderborn verkehren. Bisher gab es zwischen Bad Pyrmont und Paderborn am Samstag-Abend und am Sonntag nur zweistündliche Verbindungen. Damit sind die Fahrgäste, die zwischen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen unterwegs sind, künftig wesentlich flexibler in ihrer Reiseplanung.

Außerdem wird für Fahrgäste (Hannover Hbf ab 16:25) von Montag - Freitag mit der Verlängerung einer bisher in Hameln endenden und nun bis Bad Pyrmont reichenden Fahrt eine Taktlücke geschlossen. Damit bestehen zukünftig zwischen 14:55 und 17:55 halbstündliche Fahrtmöglichkeiten in die Kurstadt.
Neue Abendverbindungen gibt es auch in Südniedersachsen auf der RB 81. Die beiden Fahrten Northeim 21:10 – Bodenfelde 21:41 (bisher nur von Sonntag -Freitag) und Bodenfelde 22:14 – Northeim 22:46 (bisher nur sonntags) verkehren künftig jeden Tag.
Mit Hilfe einer sog. „Flügelung“ entfällt der Umstieg zwischen RB 84 und RB 85 in Ottbergen. Damit gibt es fortan umsteigefreie Verbindungen zwischen den beiden Universitätsstädten Göttingen und Paderborn. Auf der RB 85 wird sich zudem durch zweistündlich angepasste Taktzeiten zwischen Göttingen und Bodenfelde für Reisende die Anschlusssituation an den ICE in Göttingen merklich verbessern.

 

Quelle: LNVG