Endstation Museum

x500KarlsruherKopf 1Foto: Deutsche Bahn

Die Personenwagen der Gattung n, im Volksmund auch „Silberlinge“ genannt, prägten seit den 1960er-Jahren das Bild des Schienennahverkehrs. Anfang der 1970er-Jahre wurde im DB-Werk Karlsruhe ein neuer Steuerwagen mit einer markanten Fahrzeugfront, eben dem „Karlsruher Kopf“, entwickelt. Diese Steuerwagen waren über vier Jahrzehnte im Land im Einsatz. Heute gehen sie mit einer Abschiedsfahrt von Ulm nach Crailsheim endgültig in den Ruhestand.

In Crailsheim wurde der Steuerwagen an das DB Museum Nürnberg übergeben. „Im Rahmen der Übergangsverträge werden wir in den kommenden Monaten einen Großteil der Silberlinge gegen moderneres Wagenmaterial tauschen. So können wir jetzt dem DB Museum ein Fahrzeug zur Verfügung stellen“, sagte Frank Dietrich, Geschäftsführer der DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH (RAB). Russalka Nikolov, Direktorin des DB Museums Nürnberg: „Wir freuen uns über dieses gut erhaltene Fahrzeug“, so die Direktorin. „Es ist im ehemaligen DB Werk Karlsruhe entwickelt worden und zählt somit zu einem der Eigengewächse der Bahn. Das macht es besonders wertvoll für uns. Wir werden es für die nächsten Generationen erhalten!“

Gemeinsam mit der Fachzeitschrift „Eisenbahn-Kurier“ hatte DB Regio Baden-Württemberg im August zu einem Fotowettbewerb aufgerufen. „Die Karlsruher Steuerwagen waren bei vielen Eisenbahnfreunden und -fotografen in den letzten Monaten ein sehr begehrtes Fotoobjekt. In der EK-Redaktion freut es uns deshalb sehr, dass DB Regio diese Fahrzeuge würdig verabschiedet und dazu den Fotowettbewerb ins Leben gerufen hat“, sagte Christian Wolf vom Eisenbahn-Kurier. Zusammen mit Frank Dietrich kürte er während der Abschiedsfahrt die drei Gewinner des Wettbewerbs. Platz eins sicherte sich Rudolf Warda aus Überlingen, Platz zwei belegte Ralf Schreiner aus Worms, und auf Platz drei landete Mathias Dersch aus Gottenheim. Sie erhielten einen Fotodruck ihres Motivs und ein Zuglaufschild der Abschiedsfahrt.

Steuerwagen:

Um die Wendezeiten in den Bahnhöfen zu verringern, hat die Bahn die meisten lokbespannten Regionalzüge mit sogenannten Steuerwagen ausgestattet. Steuerwagen verfügen an einem Fahrzeugende über einen Führerstand wie eine Lokomotive, von dem aus das am anderen Zugende arbeitende Triebfahrzeug ferngesteuert werden kann. So können die Züge ihre Fahrtrichtung wechseln, ohne dass die Lokomotive jedes Mal an die Zugspitze umrangiert werden muss.

Quelle: Deutsche Bahn