National Express verfolgt Projekt S-Bahn Nürnberg nicht mehr

talentoEin Zug der Nürnberger S-Bahn erreicht den Bahnhof Erlangen. Foto: Karl Ramseier

National Express:

Im Februar 2015 hat die Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH (BEG) offiziell mitgeteilt, dass sie beabsichtige, den neuen Verkehrsvertrag für die Nürnberger S-Bahn an National Express Rail GmbH mit Sitz in Köln zu vergeben.
Es folgten mehrere von DB Regio (Bayern) initiierte Nachprüfungsverfahren, die aufgrund wiederholter Anrufung des Beschwerdegerichtes bis heute noch nicht abgeschlossen sind.
Jetzt hat National Express daher entschieden, auf Grund der massiven zeitlichen Verzöge-rungen das Projekt S-Bahn Nürnberg nicht mehr weiter zu verfolgen, da insbesondere die geforderte Lieferung neuer Fahrzeuge bis zum geplanten Inbetriebnahmetermin im Dezember 2018 zeitlich nicht mehr möglich ist.
Die Einführung neuer, moderner S-Bahn Züge bis 2018 war eine zentraler Aspekt der Ausschreibung um die S-Bahn Nürnberg. National Express hatte daher das Verkehrsangebot auf innovative Neufahrzeuge gestützt, um die Qualität der Nürnberger S-Bahn für den Fahrgast spürbar zu steigern und auch wachsende Fahrgastzahlen zu erzielen. Die aufgrund der juristischen Verfahren eingetretenen Verzögerungen sind jedoch so groß, dass eine termingerechte Lieferung der neuen Züge für eine Betriebsaufnahme im Dezember 2018 inzwischen völlig ausgeschlossen ist. Eine nunmehr erforderliche Verschiebung des Inbetriebnahmetermins auf einen späteren Zeitpunkt wäre unter diesem Gesichtspunkt erforderlich, könnte aber ein von DB Regio (Bayern) initiiertes weiteres Gerichtsverfahren zur Folge haben. Die Beibehaltung des Inbetriebnahmetermins im Dezember 2018 birgt ebenfalls Risiken, denn geeignete „Übergangsfahrzeuge“ zu beschaffen ist überaus schwierig, in jedem Fall aber sehr kostenintensiv; auch wären solche gebrauchten Fahrzeuge weder geeignet, den Fahrgästen eine bessere Beförderungsqualität zu bieten, noch Erlöserwartungen zu steigern.

xvizualizace 1Skoda sollte die neuen S-Bahnzüge für Nürnberg liefern. Foto: Skoda Transportation

Diese Entwicklung ist weder im Interesse von National Express und seinen Aktionären, noch von S-Bahn-Fahrgästen im Großraum Nürnberg. Deshalb hat das Unternehmen die BEG informiert, dass sie ihr hochwertiges aber auch kostengünstiges Verkehrsangebot für die S-Bahn Nürnberg nicht länger aufrechterhalten wird.
National Express wird sich auch zukünftig stark im Deutschen Schienenpersonenverkehr engagieren und plant bereits für das nächste Jahr die Teilnahme an verschiedenen SPNV-Ausschreibungen in Deutschland. „Wir werden auch künftig den Aufgabenträgern wettbewerbsfähige Angebote vorlegen, ohne jedoch die damit verbundenen Risiken aus den Augen zu verlieren“, sagt Tobias Richter, Geschäftsführer National Express.
National Express betreibt bereits den Rhein-Münsterland-Express in Nordrhein-Westfalen und wird ab Juni 2019 sukzessive den Betrieb von drei Linien des künftigen Rhein-Ruhr-Express (RRX) aufnehmen.

Quelle: National Express

xIMG 1847http://www.eisenbahn-kurier.de/administrator/index.php?option=com_content&view=article&return=featured&layout=edit&id=4639Auf der S-Bahn Nürnberg setzt DB Regio Triebwagen der Baureihe 442 ein. Foto: Dierk Lawrenz

Bayerische Eisenbahngesellschaft:

National Express nimmt nicht weiter am Vergabeverfahren S-Bahn Nürnberg teil
Der Bieter National Express Rail GmbH (NX) hat der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) mitgeteilt, dass er seine beiden Angebote für die Lose 1 und 2 im Vergabeverfahren S-Bahn Nürnberg nicht weiter aufrechterhalten kann. Nach Aussagen von NX sei aufgrund der durch die anhaltenden gerichtlichen Verfahren bedingten gravierenden Verzögerung der Zuschlagsentscheidung eine Betriebsaufnahme im Dezember 2018 mit den von NX angebotenen Neufahrzeu­gen nicht mehr zu gewährleisten. Außerdem würden durch eine derart kurzfristige Betriebsaufnahme unverhältnismäßig hohe zusätzliche Kosten entstehen.
Die BEG ist nun angehalten, unter Nichtberücksichtigung der beiden Angebote von National Express eine neue Angebotsauswertung vorzunehmen und das wirtschaftlichste Angebot zu ermitteln. Dies bedeutet allerdings nicht, dass die DB Regio, die gegen die Vergabeentscheidung an NX juristisch vorgegangen ist, automatisch den Zuschlag erhalten wird. Die BEG strebt an, bis Ende des Jahres eine neue Vergabeentscheidung getroffen und entsprechende Gremienbeschlüsse über die Vergabe herbeigeführt zu haben.
 Dass die Entscheidung der BEG, dem Bieter NX den Zuschlag für die Verkehrs­leistungen der S-Bahn Nürnberg erteilen zu wollen, fehlerfrei getroffen wurde und folgerichtig war, hatte zuletzt die Vergabekammer Südbayern in ihrem Beschluss vom 27.07.2016 bestätigt.

Quelle: BEG


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