Miniatur Wunderland: Venedig als Miniatur-Meisterwerk vollendet

xIMG 6988Frederik (links) und Gerrit Braun präsentieren Venedig im Modell. Foto: Dierk Lawrenz

Mit seinen 9 m² stellt Venedig als neuer Teilabschnitt des Miniatur Wunderlandes zwar keine neue Rekordmarke in Sachen Modellfläche auf, jedoch bemüht der bislang kleinste Abschnitt in ganz anderer Hinsicht Superlative. Denn die Liebe zum Detail, die unseren Modellbauern ohnehin seit Jahren attestiert wird, hat beim Bau der italienischen Lagunenstadt noch einmal ein völlig neues Niveau erreicht. Nicht umsonst wurde Venedig kurzerhand zum eigenen Teilabschnitt auf einer separaten Insel auserkoren, als klar wurde, dass der Arbeitsaufwand bis zur geplanten Eröffnung Italiens niemals zu stemmen sein würde. Über 35.000 Stunden wurde seither an der Kulisse des italienischen Weltkulturerbes mit seinen verwinkelten Gassen, Kanälen, Gondeln und Palazzi gearbeitet und dabei mit mehr Präzision denn je daran getüftelt dem Original möglichst nahe zu kommen.

xIMG 1213Gerhard Dauscher, Chef-Planer des Wunderlandes, zeigt Venedig mit dem markanten Markusturm. Foto: Dierk Lawrenz
Den beginnenden Verfall der Gebäude durch das regelmäßige Hochwasser – das sogenannte Acqua alta – realitätsgetreu abzubilden war eine echte Herausforderung für unsere Wunderland-Architekten. Aber auch die opulenten Verzierungen an den Fassaden taten ihr Übriges die Bauzeit und -kosten in die Höhe zu treiben.

xvenedigNeun Quadratmeter mit einer großen Liebe zum Detail: Die Miniaturausgabe von Venedig. Foto: Dierk Lawrenz

„Mit einem rekordverdächtigen Quadratmeterpreis von weit mehr als 100.000 Euro war Venedig wahrlich kein Schnäppchen. Aber das sagenhafte Ergebnis zeigt, dass es diese Investition auf jeden Fall wert war. In jedem Winkel unseres Miniatur-Venedigs steckt so viel Liebe – das lässt sich in Zahlen gar nicht bemessen“, so Frederik Braun.

xIMG 1178Der Dogenpalast (Palazzo Ducale) in Venedig war seit dem 9. Jahrhundert Sitz des Dogen und der Regierungs- und Justizorgane der Republik Venedig. Hier war das Regierungs- und Verwaltungszentrum. Ein Prachtbau im Original und besonders im Modell. Foto: Dierk Lawrenz

xIMG 1193„The Gritti Palace" Venice wurde bereits 1525 als Residenz des Dogen Andrea Gritti gebaut und gehört heute zu den Spitzenhotels der Stadt. Ist es da verwunderlich, daß die Wunderländer Touristen gerne in diesem Modell wohnen wollen? Foto: Dierk Lawrenz
Wenn man es dennoch versuchen will, klingt das ungefähr so: In den vergangenen 19 Monaten waren bis zu 60 Wunderland-Mitarbeiter in den Bau des neuen Abschnitts involviert. Sie haben mehr als 280 Häuser und Brücken von Hand gefertigt, 4.000 LEDs installiert, ca. 5.000 Meter Kabel verlegt und 160 Straßenlaternen einzeln angefertigt. Für Geschäftigkeit auf den Kanälen sorgen 150 venezianische Gondeln, die in mühevoller Handarbeit einzeln gefertigt, verziert und ausgestattet wurden. Die 4.000-teiligen Prokuratien unterstreichen dabei ebenso das ganz besondere venezianische Flair wie der aus 2.700 Einzelteilen gefertigte Dogenpalast oder der berühmte Markusplatz, auf dem sich unzählige Wunderländer dem bunten Karnevalstreiben widmen.

xIMG 1180Die Rialtobrücke (Ponte di Rialto) ist eines der bekanntesten Bauwerke der Stadt. Die Brücke führt über den Canal Grande und hat im Original eine Länge von 48 m, eine Breite von 22 m und eine Durchfahrtshöhe von 7,50 m. Dem Original entsprechend wird auch das Modell dauerhaft von Touristen gestürmt. Foto: Dierk LawrenzxIMG 1183Die „Basilica di San Marco“ und der Markusturm liegen im Zentrum von Venedig im Wunderlad. Diese Miniaturausgabe des berühmten Doms wurde in etwa 25 Wochen aus 2500 Teilen gebaut. Auch die berühmte Ikone der Madonna Nicopeia fehlt natürlich nicht. Foto: Dierk Lawrenz

Neben den bekannten Sehenswürdigkeiten hat das Venedig des Wunderlandes aber noch viel mehr zu bieten. „Bei der Planung von Venedig war es uns besonders wichtig, nicht nur das ‚Venedig der Touristen‘ abzubilden, sondern auch abseits der überlaufenen Touristenmagnete einen Einblick in das echte venezianische Leben und die Kultur der charmanten Norditaliener zu geben. Hierfür lohnt sich ein genauer Blick in die schmalen Gassen und kleinen Innenhöfe“, verrät Gerrit Braun.

xIMG 1208Sie gehört zu den markanten Sehenswürdigkeiten Venedigs und darf natürlich auch nicht im Hamburger Modell fehlen: Die Seufzerbrücke. Die „Ponte dei Sospiri“ verbindet den Dogenpalast und die Prigioni nuove, das neue Gefängnis, in Venedig und führt über den Rio di Palazzo, einen etwa acht Meter breiten Kanal. Die „Seufzerbrücke“ erhielt ihren Namen in der Vorstellung, dass die im Dogenpalast verurteilten Gefangenen auf ihrem Weg ins gegenüberliegende Gefängnis von hier aus zum letzten Mal mit einem Seufzen einen Blick in die Freiheit der Lagune werfen konnten. Foto: Dierk Lawrenz
Mit Venedig wächst das Miniatur Wunderland, das schon zum zweiten Mal in Folge von ausländischen Gästen zur beliebtesten Sehenswürdigkeit Deutschlands gewählt wurde, auf 1.499 m² reine Anlagenfläche. Bislang wurden schon ca. 21 Mio. Euro und knapp 800.000 Arbeitsstunden in den Bau der mittlerweile neun Themenwelten investiert, ca. 35.000 Stunden davon allein in den neuen Venedig-Abschnitt.

 

xIMG 1220Auch im Venedig-Modell gibt es ein ausschweifendes Nachtleben. Es versteht sich von selbst, daß dazu die Sonne in Abständen auch mal untergeht. Foto: Dierk Lawrenz

Quelle/Text: Miniatur Wunderland

Eine umfangreiche Präsentation des Venedig-Modells finden Sie in der April-Ausgabe des Eisenbahn-Kuriers, die am 9. März 2018 im Zeitschriftenhandel, in zahlreichen Modellbahn-Fachgeschäften und natürlich im EKshop.de erhältlich ist.