Hanseatische Infrastrukturgesellschaft kauft Abschnitt Nordenham – Blexen

x5 150087v.l.: Ulrich Bischoping von der Deutschen Bahn, Bürgermeister Carsten Seyfahrt, MdL Karin Logemann, Minister Olaf Lies, Dr. Wolfgang Bacher von der Hanseatischen Infrastrukturgesellschaft und Dr. Carla Eickmann aus dem Wirtschaftsministerium. Foto: Land Niedersachsen

 Der Streckenabschnitt Nordenham - Blexen kann künftig wieder für den Güterverkehr genutzt werden. Durch intensive Vermittlung des niedersächsischen Wirtschaftsministeriums ist es gelungen, ein Unternehmen zu finden, das jetzt einen rund vier Kilometer langen Streckenabschnitt von der Deutschen Bahn gekauft hat. Das Ziel ist die Reaktivierung der Strecke für den Schienengüterverkehr, wovon eine Reihe von ortsansässigen Industrie und Hafenbetrieben profitieren kann. Käuferin ist die Hanseatische Infrastrukturgesellschaft aus Braunschweig, die nach eigener Auskunft einen sechsstelligen Betrag in die Instandsetzung der Strecke investieren und sie dann betreiben wird.

x5NordenhamBlexenKartenausschnitt aus dem Eisenbahnatlas Deutschland, Verlag Schweers+Wall GmbH, Köln.

Am 1. März kamen auf Einladung von Minister Lies Dr. Wolfgang Bacher als Vertreter der Hanseatischen Infrastrukturgesellschaft, Ulrich Bischoping von der Deutschen Bahn, Nordenhams Bürgermeister Carsten Seyfarth und die örtlich Landtagsabgeordnete Karin Logemann zusammen, um über das weitere Vorgehen zu sprechen. Möglichst noch in diesem Jahr sollen die ersten Güterzüge auf der teils seit den 80er Jahren stillgelegten Strecke wieder rollen. Die Hanseatische Infrastrukturgesellschaft will den ganzen Bereich bis Blexen wieder für den Güterverkehr auf der Schiene erschließen. Ab Nordenham sollen die Züge über das Netz der Deutschen Bahn weiterlaufen.

xNordenhamFullSizeRender 8Die 1904 von Nordenham nach Blexen eröffnete Strecke hatte stets eine hohe wirtschaftliche Bedeutung, z.B. für den Transport von Kraftstoffen. Hier sind die Lagertanks der Deutsch-Amerikanischen Petroleum Gesellschaft in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts zu sehen, die amerikanisches Benzin u.a. unter dem Namen DAPOLIN (heute ESSO) auf den Markt brachte. Bild: Slg.Lawrenz

Minister Olaf Lies sagte in Hannover: „Es ist das Ziel der niedersächsischen Landesregierung, wo immer es geht, Bahnstrecken zu reaktivieren. Dies trägt dazu bei, Güterverkehr von der Straße auf die Schiene zu bringen. Das aktuelle Beispiel zeigt, wie sinnvoll es sein kann, wenn das Angebot der Deutschen Bahn von mittelständischen Unternehmen ergänzt wird. Davon profitieren alle."

x500 FullSizeRender 7Die Strecke Nodenham – Blexen (am linken Bildrand) in einer Karte der ehem. BD Hannover, erschienen Mitte der fünfziger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Bild: Slg. Lawrenz

Auch die Abgeordnete Karin Logemann, die sich über Jahre für diese für Nordenham strategisch wichtige Anbindung eingesetzt hat, zeigte sich erfreut: „Mit dieser guten Nachricht sichern wir Arbeitsplätze und Unternehmensstandorte. Es geht um eine Lebensader für Nordenham, die Wesermarsch und die Region. Das eröffnet den Unternehmen, wie zum Beispiel Rhenus Midgard GmbH & Co. KG, Steelwind Nordenham GmbH, Nordenhamer Zinkhütte und Weser Metall GmbH neue logistische Möglichkeiten, Güterverkehrsmengen zu steuern. Auch der Neukunden- und Auftragsgewinnung wird hier seitens der Unternehmen ein hoher Stellenwert eingeräumt."

x6161385Am Endpunkt der Strecke befindet sich das markante Bahnhofsgebäude Blexen an der Fähre nach Bremerhaven. Nach dem Verkauf durch die DB diente das Gebäude jahrelang unter dem Namen „Weserschlößchen“ als Hotel und Restaurant. Nach einem längeren Leerstand haben erst unlängst zwei Architekten das Gebäude erworben und wollen es nach einer Renovierung wieder als Restaurant und später auch als Hotel zugänglich machen. Bild: Slg. Lawrenz

Bürgermeister Carsten Seyfahrt erklärte: „Das ist eine gute Nachricht für Nordenham. Es war ein langer Atem gefragt. Ich freue mich, dass die langen Verhandlungen und Bemühungen jetzt von Erfolg gekrönt sind. Mein besonderer Dank geht an die Hanseatische Infrastrukturgesellschaft, an Herrn Dr. Wolfgang Bacher und an Minister Lies, der immer an das Vorhaben geglaubt hat."

Quelle: Land Niedersachsen, EK

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