HSB schauen auf ein erfolgreiches Jubiläumsjahr zurück ...

xHSB Fruhling Foto Dirk BahnsenMit Volldampf in den Frühling: Das durch das Jubiläum „25 Jahre Volldampf in Freiheit“ geprägte Geschäftsjahr 2016 schloss die HSB erfolgreich ab. Aber auch für die Zukunftsplanung wurde wichtige Schritte getan. Foto: HSB/Dirk Bahnsen

Ein gleichbleibend hohes Niveau bei den Fahrgastzahlen und den Umsätzen, aber auch stetig wachsende Aufwendungen in allen Bereichen: Unterm Strich war das Geschäftsjahr 2016 für die Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) wieder ein erfolgreiches. Geprägt wurde es vor allem durch das Jubiläum „25 Jahre Volldampf in Freiheit“. Vielfältig, und das sogar auch international, erinnerte das Unternehmen dabei an die Renaissance der Brockenstrecke und seine Gründung im Jahre 1991. Aber auch für die Zukunftsplanung wurden wichtige Schritte getan. So trat im vergangenen Jahr das Projekt der neuen Dampflokwerkstatt in eine neue Phase und das innovative Zugkollisionswarnsystem ging an den Start. Darüber hinaus setzte die HSB ihre umfangreichen Maßnahmen zur Instandhaltung des Fahrzeugparks sowie der Infrastruktur fort. Sie zählen neben der künftigen Personalgewinnung auch weiterhin zu den großen Herausforderungen für die kommenden Jahre. Zudem zeichnet sich bereits ab, dass die Harzer Schmalspurbahnen fortan noch stärker ins Visier internationaler Eisenbahnfreunde rücken werden.

xhsbrFullSizeRender 3Mit Volldampf auf den Brocken. Foto: Dierk Lawrenz

Trotz der zu den touristisch relevanten Zeiten teilweise ungünstigen Witterungsbedingungen waren in 2016 wieder über 1 Mio. Fahrgäste auf dem 140,4 km umfassenden Streckennetz der HSB unterwegs. Zwar fuhren 2015 noch   knapp drei Prozent mehr Reisende mit den Schmalspurbahnen durch den Harz, aber dennoch konnte das hohe Durchschnittsniveau der Vorjahre gehalten werden. Dies spiegelte sich auch bei der Frequentierung der einzelnen Strecken wider. So nutzten im vergangenen Jahr 633.000 Gäste die Brockenbahn, mit der Harzquerbahn im Bereich Nordhausen reisten 258.000 und in den Zügen der Selketalbahn insgesamt 94.000 Gäste. Das während der Ferienzeiten im Winterfahrplan 2015/16 erneut erhöhte Fahrtenangebot zum Brocken wurde sehr gut von den Fahrgästen angenommen.

xhsb003FullSizeRenderVon Wernigerode geht es mit den Dampflokomotiven der HSB auf den Brocken. Foto: Dierk Lawrenz

Nach 2015 erzielte die HSB bereits zum zweiten Mal einen Jahresumsatz von über 13 Mio. Euro. Allerdings erforderten die deutlich gestiegenen Aufwendungen in allen Unternehmensbereichen die am 1. März dieses Jahres vollzogene Anpassung der Ticketpreise. Auch wenn durch die gleichzeitig erfolgte Anhebung der Altersgrenze für Kinderermäßigungen insbesondere Familien zukünftig deutlich günstiger fahren, werden aufgrund der anhaltenden Kostenentwicklung weitere Preisanpassungen in den Folgejahren unumgänglich sein.

Das vergangene Jahr stand im Zeichen zweier ganz besonderer Jubiläen in der Geschichte der Harzer Schmalspurbahnen. So blickte die HSB unter dem Motto „25 Jahre Volldampf in Freiheit“ nicht nur auf die Wiederaufnahme des Zugverkehrs zum Brocken am 15. September 1991, sondern auch auf ihre dadurch nur rund zwei Monate später ermöglichte Unternehmensgründung zurück. Beide Geburtstage sowie der Rückblick auf das zurückliegende Vierteljahrhundert Harzer Bahngeschichte bildeten den Hintergrund für eine Reihe von Veranstaltungen, die am 19. März mit der Würdigung der zehnjährigen Anbindung Quedlinburgs an das HSB-Streckennetz ihren Anfang nahmen. In diesem Zusammenhang wurde am gleichen Tag auch der neue Sonderstempel der Deutschen Post AG in der        HSB-Verkaufsstelle auf dem Brocken erstmals offiziell eingesetzt. Seitdem werden alle hier aufgegebenen Postkarten und Briefsendungen damit versehen.

Die ab Ende März geplante Promotion-Tour mit einer Dampflokomotive durch diverse europäische Großstädte wurde aufgrund der Terroranschläge in Brüssel zwar abgesagt, dennoch war die Lokomotive im April für einige Tage beim Dampffestival einer nordfranzösischen Museumsbahn zu Gast. Und noch ein weiterer internationaler Auftritt gehörte zu den Höhepunkten des Jubiläumsjahres: Trotz des Tourausfalls stattete die HSB der europäischen Hauptstadt einen Besuch ab und war vom 25. bis 29. April für eine Woche mit ihrer umfangreichen Jubiläums-Ausstellung im Brüsseler EU-Parlament zu Gast. Die umfangreiche Präsentation mit ihren 22 Fotostellwänden und zahlreichen bahntypischen Exponaten gastierte in den Folgemonaten noch in der Berliner Landesvertretung Sachsen-Anhalts sowie in den Städten Quedlinburg, Wernigerode und Nordhausen. Die deutsche Hauptstadt war im Juni dann noch einmal ein Besuchsziel der HSB. Mit einer 119 Jahre alten Dampflok präsentierte sich das kommunale Bahnunternehmen auf dem „Sommerfest“ der Thüringer Landesvertretung.

xIMG 0443hsbZugkreuzung in Mägdesprung. Foto: Dierk Lawrenz

Die Kinder– und Familienfeste in Ilfeld und Quedlinburg im Mai und August zogen sehr viele Besucher an. Den feierlichen Höhepunkt des Jubiläumsjahres bildete dann am 17. September das große Fest in Wernigerode. Bei regnerischem Wetter wurden die Besucher des Festgeländes Zeugen, wie der erste von zwei Jubiläums-Sonderzügen zum Brocken am Westerntor-Bahnhof eine symbolische „Mauer“ durchfuhr. An Bord des Zuges zur offiziellen Feierstunde auf dem Brocken befanden sich auch Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow und Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel. Mit der Vorstellung des neuen Buches „Unsere HSB – Eine Zeitreise in Wort und Bild ab 1989“ schloss die HSB das Jubiläumsjahr dann am 19. November, dem Tag der Unternehmensgründung vor 25 Jahren, offiziell ab.

Neben den großen Jubiläen würdigte die HSB im vergangenen Jahr auch den     10. Geburtstag von „Faust – die Rockoper auf dem Brocken“. So wurden im Rahmen einer „Langen Faust-Nacht“ erstmals beide Teile der Erfolgsveranstaltung hintereinander aufgeführt. Mit der humorigen Version als „Komische Rockoper“ wurde ein neuer Akzent gesetzt. Noch im April dieses Jahres wird der nunmehr 70.000. Besucher erwartet, im Oktober wird die                    300. Veranstaltung der einmaligen Symbiose aus Literaturklassiker und rockiger Musik aufgeführt.

Außerhalb des umfangreichen Jubiläumsprogramms und des fahrplanmäßigen Zugangebots waren im vergangenen Jahr auch wieder die Sonder- und Charterzugfahrten sehr beliebt. So fuhren auf der Harzquer-, Selketal- und Brockenbahn insgesamt 214 Extrazüge mit rund 23.000 Fahrgästen. Ähnlich wie bei den Regelzügen saßen zwar auch hier weniger Fahrtteilnehmer in den Zügen. Durch eine Umsatzsteigerung in diesem Segment konnte dies jedoch ausgeglichen werden. Bei Familien mit kleinen Kindern waren auch im vergangenen Jahr wieder die Osterhasen- und Nikolausfahrten besonders beliebt. Gut frequentiert waren ebenfalls die Fahrten in den Sonnenuntergang oder die „Schlemmertouren“ mit dem 83-jährigen Triebwagen „T1“ durch das Selketal. Der klassische Silvester-Express fuhr in diesem Jahr von der Welterbestadt Quedlinburg aus zum Jahreswechsel auf den Brocken.

Für die zukünftige Instandhaltung des historischen Triebfahrzeugparks ist im Juli eine weitere wichtige Weichenstellung erfolgt. So sind die Vorbereitungen zur Errichtung der neuen Dampflokwerkstatt auf dem Wernigeröder „Ochsenteichgelände“ nunmehr in die konkrete Planungsphase eingetreten. Bei auch weiterhin optimalem Verlauf des wichtigen Zukunftsprojekts könnten der „erste Spatenstich“ noch zum bevorstehenden Jahreswechsel und die Fertigstellung bis Ende des Jahres 2019 erfolgen. Davon unabhängig liefen die Instandhaltungsmaßnahmen mit den bisherigen Möglichkeiten auf Hochtouren. In verschiedenen deutschen Werkstätten sowie in der eigenen 90 Jahre alten Fahrzeugwerkstatt in Wernigerode fanden erneut umfangreiche Untersuchungen und Reparaturen statt. So wurden bis März dieses Jahres an insgesamt 19 Fahrzeugen die vorgeschriebenen großen Untersuchungen planmäßig durchgeführt. Hierzu gehörten u. a. zehn Reisezugwagen, vier Dampflokomotiven sowie ein Triebwagen. Die bereits im Jahre 2015 begonnene Generalreparatur des Triebwagens 187 012 wird sich aufgrund erheblicher Lieferschwierigkeiten bei wichtigen Ersatzteilen noch weiter verzögern.

xIMG 0495hsbIn der Station Eisfelder Talmühle treffen die Strecken der Selketal- und der Harzquerbahn aufeinander. Foto: Dierk Lawrenz

Um den Betrieb der beliebten Dampfzüge zukünftig aufrecht erhalten zu können, sind in jedem Jahr neben der Fuhrpark-Pflege aber auch erhebliche Anstrengungen im Bereich der Streckeninfrastruktur erforderlich. Im vergangenen Jahr erneuerte die HSB beispielsweise insgesamt rund 1.700 m Gleise im Streckennetz, weitere Baumaßnahmen werden im laufenden Jahr folgen. Genau wie im vergangenen Jahr wird zur effizienteren Durchführung der Arbeiten wieder eine Vollsperrung der Selketalbahn sowie eines Teils der Harzquerbahn im äußerst verkehrsschwachen November erfolgen. Neben der immer teureren Instandhaltung der Fahrzeuge sind auch hier die Aufwendungen in den zurückliegenden Jahren stark angewachsen. So ist die Sanierung der Gleise mittlerweile um fast 50 % teurer als noch im Jahre 2011.

Der spätere Bau von sechs neuen technischen Bahnübergangs-Sicherungsanlagen im Bereich der Selketal- sowie der Harzquerbahn wurde im vergangenen Jahr planerisch ebenfalls fortgeführt. Konkret wird die HSB noch in diesem Jahr mit den entsprechenden Baumaßnahmen an den Bahnübergängen „Trautensteiner Straße“ in Benneckenstein sowie in Sternhaus Haferfeld beginnen. Darüber hinaus werden in diesem Jahr die Planungen zur technischen Sicherung des Bahnübergangs am Haltepunkt Güntersberge aufgenommen. Ein weiterer Meilenstein in puncto Sicherheit ging mit dem Zugkollisionswarnsystem im Dezember zumindest schon teilweise in Betrieb. Die deutschlandweit erstmalige Einrichtung eines entsprechenden Systems fand bislang nicht nur in Fachkreisen ein sehr großes Echo. Bis zum kommenden Sommer ist die vollständige Inbetriebnahme vorgesehen. Darüber hinaus werden die Planungen zur Errichtung einer Schnittstelle zwischen Bahn-, Bus- und Individualverkehr am Bahnhof Drei Annen Hohne fortgesetzt. Den baulichen Startschuss wird die HSB hier noch in diesem Jahr mit dem Neubau einer Toilettenanlage geben.

xhsbwFullSizeRender 4In Drei Annen Hohne zweigt die Brockenbahn von der Harzquerbahn ab. Foto: Dierk Lawrenz

Vor dem Hintergrund der allgemeinen demographischen Entwicklung spielt auch die künftige Personalgewinnung eine immer wichtigere Rolle für das Unternehmen, gilt es doch, das umfangreiche Fachwissen in allen Unternehmensbereichen langfristig zu sichern und an die Folgegenerationen weiterzugeben. Dazu zählt auch die eigene Durchführung umfangreicher Aus- und Fortbildungen. Insgesamt 49 Teilnehmer nahmen in 2016 an den entsprechenden Lehrgängen teil, davon rund 30 % externe aus dem In- und Ausland. Darüber hinaus starteten wieder vier neue Auszubildende in ihre Berufslaufbahn bei der HSB, im kommenden Sommer werden weitere sechs hinzukommen. Aktuell bildet die HSB siebzehn hoch motivierte Lehrlinge aus. Wie alle rund 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeigten auch sie im vergangenen Jahr wieder eine hohe Einsatzbereitschaft und haben im Unternehmen sehr gute Zukunftsperspektiven.
Bedingt durch den weltweiten Rückgang planmäßiger Dampflokeinsätze eröffnen sich für die Zukunft der Harzer Schmalspurbahnen in besonderer Hinsicht neue Aussichten und Möglichkeiten. Mit dem in Kürze bevorstehenden Ende der letzten nennenswerten Regelfahrten von Dampflokomotiven in China werden die dampfbetriebenen Schmalspurbahnen in Deutschland und Europa zukünftig noch stärker in den Fokus internationaler Eisenbahnfreunden rücken. Mit insgesamt    25 Dampflokomotiven, davon derzeit sechzehn betriebsfähigen, wird die HSB dabei die weltweit letzte „Hochburg“ bilden und dadurch noch intensiver als bislang eine Botschafterrolle für die Harzregion übernehmen.

Als touristische und verkehrliche Klammer des Harzes verbindet die HSB bereits seit 1991 die Bundesländer Sachsen-Anhalt und Thüringen, die Landkreise Harz und Nordhausen sowie mehrere Städte und Kommunen. Die mittlerweile seit über einem Vierteljahrhundert bewährte und im vergangenen Jubiläumsjahr noch einmal bekräftigte Zusammenarbeit mit den genannten Ländern und den kommunalen Gesellschaftern einschließlich des niedersächsischen Braunlage sowie deren finanzielles Engagement werden auch in 2017 wieder die Grundlage für die vielfältigen Aktivitäten der HSB im Bereich Eisenbahn und Tourismus bilden. Alle Informationen rund um die Schmalspurbahnen im Harz sind telefonisch unter 03943/558-0, im Internet unter www.hsb-wr.de sowie in allen Fahrkartenausgaben und Dampfläden erhältlich.

Quelle: HSB

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