DB-Werk Neumünster: Tag der offenen Tür
Wer einen „Blick hinter die Kulissen“ nicht verpassen wollte, konnte gestern den „Tag der Offenen Tür“ im DB-Werk Neumünster nutzen. In der Zeit von 10 bis16 Uhr bot die DB ein buntes Programm für Groß und Klein. Neben einem Bühnenprogramm gab es für Kinder eine Spielmeile mit Hüpfburg, Streichelzoo, Torwandschießen, Kranführerdiplom und vieles mehr.
Das Werk Neumünster ist mit 600 Mitarbeitern einer der größten industriellen Arbeitgeber in Schleswig-Holstein. Zurzeit werden hier 34 junge Leute ausgebildet. Die Hauptaufgabe liegt in der schweren Instandhaltung und dem Umbau von Verbrennungstriebwagen (VT), Elektrotriebwagen (ET) sowie Reisezugwagen (RZW). Gemeinsam mit seinen 11 Partnerwerken gewinnt das Werk Neumünster im internationalen Wettbewerb auch (Projekt-)Aufträge regionaler und ausländischer Bahnen.
In der Drehgestellaufarbeitung ein aufgebockter Dieseltriebwagen der Baureihe 642
Hier werden die Drehgestelle von den Reisezugwagen und neuerdings auch von den Dieseltriebwagen aufgearbeitet.
In der Wagenhalle werden die Reisezugwagen von DB Fernverkehr und vermehrt auch von DB Regio betreut.
Darunter auch die IC-Steuerwagen. Anhand von Schautafeln an der Seitenwand konnte der Besucher verfolgen, was an den Wagen alles so gemacht wird.
Auf dem Freigelände zwischen den Hallen wurde Musik, Essen und mehr angeboten. Auch die aus dem ESC-Vorentscheid bekannte drittplatzierte Musikgruppe "Diebesgut" mit Helene Nissen trat auf.
Die Buxtehude-Harsefelder Eisenbahnfreunde präsentierten ihr uriges Bahnmeistereifahrzeug KL1 der damaligen Bahnmeisterei Harsefeld-Süd der Buxtehude-Harsefelder Eisenbahn, einen Opel Caravan auf Schienenrädern.
Die "Conny" alias 218 460 der DB-Tochter Westfrankenbahn stand zur Besichtigung parat. Zur Zeit ist die Lok im Norden beheimatet, zur Bespannung des montäglich frühen IRE Hamburg - Berlin.
Eine der beiden Werksloks, die Köf 335 111, vor den vielen abgestellten Wagen der Marschbahn.
Die vielen "Married pair"-Wagen der Marschbahn, die wegen der Kupplungs- probleme seit Dezember letzten Jahres abgestellt sind und nun auf ihre neuen Kupplungen warten.
Die Rendsburger Eisenbahnfreunde waren mit ihrer Dampflok 042 271 (ölgefeuerte 41 271) zu Gast – neben ihr die zweite Werkslok 332 064.
Mit den anwesenden Triebwagen ist der Wandel von einem reinen Wagen-Ausbesserungswerk zu einem Kombiwerk nicht zu übersehen. Hier waren unter anderem die 644 549 und 642 111 aus Südbaden und Rhein-Neckar in Arbeit.
Ein wichtiges Standbein des Werkes ist zur Zeit der Großauftrag der S-Bahn Hamburg GmbH mit dem Umbau von 133 Triebzügen der Baureihen 474/874 bis 2021.
Zuerst werden die Wagen völlig entkernt und vorbereitet für den Umbau.
Auffälligste Änderung ist der Einbau von begehbaren und offenen Übergängen zwischen den drei Wagen des Triebzuges.
Im Wagen 474 520 waren schon die Fortschritte des Umbaus zu sehen.
Wie aus dem Ei gepellt und kurz vor der Fertigstellung. Bis jetzt sind schon über 20 Einheiten umgebaut.
Auch Meßwagen von DB Systemtechnik werden hier aufgearbeitet bzw. umgebaut. Hier Wagen 99 80-9360009, ein Meßsteuerwagen.
Dieser Halbgepäckwagen Bduu von TRI Train Rental GmbH wird für den Marschbahneinsatz vorbereitet. Bisher fuhr dieser Wagen im Meridian-Ersatzverkehr zwischen München und Kufstein.
Bericht und alle Aufnahmen: Erik Körschenhausen