Molli-Lok 99 331 besucht Borkumer Kleinbahn

xIMG 8036Karte: Eisenbahnatlas Deutschland, Verlag Schweers+Wall GmbH

00001 50099 331 und Lok BORKUM stehen abfahrbereit am Bahnhof auf Borkum. Foto: Borkumer Kleinnbahn

[15. September 2019] So etwas hat es auf Borkum seit mehr als 50 Jahren nicht mehr gegeben, denn seit gestern gibt es bei der Kleinbahn die Gelegenheit, mit der kohlebefeuerten Lok 99 331 der Mecklenburgischen Bäderbahn „Molli“ Dampfzugfahrten zu unternehmen. Die Borkumer Kleinbahn und Dampfschiffahrt GmbH ist stolz auf ihre Dampflok „Borkum“, aber die wird heute mit Leichtöl befeuert.

Am 10. September war die Lok in Bad Doberan verladen und auf einem Tieflader zur Fähre transportiert worden.

x00199 331 steht in Bad Doberan auf dem Tieflader. Foto: D. Lawrenz

x002Das EK-Filmteam (links) im Interview mit Michael Mißlitz, Geschäftsführer der Mecklenburgischen Bäderbahn MOLLI. Foto: D. Lawrenz

x003Der reisefertige Schwertransport verläßt die Molli-Werkstatt in Bad Doberan. Foto: D. Lawrenz

x00599 322 (links) ist gerade mit ihrem Personenzug auf dem Bahnhof Bad Doberan eingetroffen und fährt zur Ergänzung ihrer Vorräte ins Bw. Foto: D. Lawrenz

x006Auf großer Fahrt: 99 331 verläßt Bad Doberan. Foto: D. Lawrenz

Nach der Entladung auf der Insel und der Inbetriebnahme ging es gestern los.

x007Dr. Bernhard Brons (links) un Theodor Robbers (rechts) begrüßen Michael Mißlitz von der Mecklenburgischen Bäderbahn Molli und die 99 331. Foto: Borkumer Kleinbahn

x008Die Geschäftsführer der beiden Bahngesellschaften begrüßen die Molli-Lok auf Borkum. Foto: F. Thürmer

Kleinbahn-Geschäftsführer Dr. Bernhard Brons betont, dass bis 1968 Dampfloks mit Kohlenfeuerung im Einsatz waren. „Wir haben hier eine echte historische Bahn, mit entweder Original für Borkum angeschafften Fahrzeugen oder mindestens seit 60 Jahren hier im Betrieb. Eben nichts zusammen Gesuchtes.“ Die zuvor in Dienst befindlichen Lokomotiven wurden nicht mehr gebraucht, da eine Umstellung des Güterverkehrs von der Schiene auf die Straße stattfand. „Früher wurde mit den Dampflokomotiven noch die Kohle bis vor die Hotels gefahren“, verrät Brons.

x5e8ed11d2 3488 485c a8d1 91911895d6acLok BORKUM, das Schmuckstück der Borkumer Kleinbahn. Foto: F.Thürmer

Heute kann man wieder in alten Zeiten schwelgen und dies nicht nur optisch wahrnehmen, sondern auch durch die Nase, denn die Kohlebefeuerung hat einen eigenen Geruch. „Wir freuen uns sehr, dass unser Molli-Gast als Botschafter der Region Rostock auf der Insel Borkum so außerordentlich großes Interesse weckt. Wir schaffen damit Aufmerksamkeit für zwei traditionsreiche Unternehmen, die ganz zeitgemäßen Schienenverkehr in besonders beliebten Urlaubsregionen anbieten. Borkum und der Landkreis Rostock werden davon profitieren. Die hervorragende Zusammenarbeit mit der beiden Bahnunternehmen zeigt: „Was wir Norddeutschen uns vornehmen, das ziehen wir auch durch“, sagt Sebastian Constien, Landrat des Landkreises Rostock, des größten Gesellschafters der Mecklenburgischen Bäderbahn Molli GmbH.

Bis es aber soweit war, gab es einiges zu tun, denn der Molli fährt zwar auf der gleichen 900 mm Spurbreite, verfügt aber über ein anderes Puffersystem. „Die Borkumer Kleinbahn hat extra einen Wagen auf unser Puffersystem umgebaut, so dass wir diesen als Puffer zu deren Fahrzeugen nutzen können“, erklärt Michael Mißlitz, Geschäftsführer und Eisenbahnbetriebsleiter des Molli. „Unsere Lokführer bestätigen die spezielle Anforderung der Kleinbahn“, sagt er weiter. Wer eine Fahrt unternimmt, muss sich bei einem Halt gut festhalten, denn da geht schon mal ein Ruck durch den Zug – aber das ist normal! Die Molli hat eigens vier Lokführer mitgebracht, die sich am Donnerstag und Freitag nur mit der technischen Abnahme beschäftigten und am Freitag auf Probefahrt gingen. „Unsere Leute sind mit Herzblut dabei; die müssen schaufeln, rangieren, aufpassen und fahren – es macht denen einfach Spaß“, sagt Mißlitz. Theodor Robbers, Geschäftsführer und Eisenbahnbetriebsleiter der Borkumer Kleinbahn meint dazu: „Der Molli hat uns Personell verstärkt“, aber Mißlitz will davon nichts wissen: „die nehmen wir auch wieder mit“, kontert er.

Am Umgang merkt man schon, dass dies nicht nur für die Gäste gemacht wird, sondern auch für die Mitarbeiter, denn die verschiedenen Fahrzeuge und der Austausch erhöhen die Attraktivität des Unternehmens. „Wir haben eine Erlebnis-Eisenbahn“, sagt Robbers, darum bräuchte sich die Kleinbahn auch keine Sorgen über Personal machen.

Bei der Borkumer Kleinbahn verfügen alle Mitarbeiter über eine handwerkliche Ausbildung. Da gibt es Schlosser, Maler, Tischler, und natürlich Kaufleute. Im täglichen Betrieb haben die Mitarbeiter dann mehrere Berufe, denn der Zugleiter kann auch der Streckenkolonne angehören oder der Schaffner auch Wattführer sein. Im Winter geht es dann in der Werkstatt um die Instandhaltung. Und auch beim Molli ist das so: „Morgen‘s Heizer und nachmittags in der Gastronomie“, sagt Mißlitz.

x01299 331 verläßt den Bahnhof Borkum in Richtung Reede. Foto: F.Thürmer

x00999 331 erreicht den Hafen in Borkum. Als Heizer auf dem Führerstand: Molli-Mitarbeiter und EK-Fotoautor Jan Methling. Foto: Borkumer Kleinbahn

x013Ankunft im Hafen: Das EK-Filmteam hält die Szene fest. Im Hintergrund die Fähre OSTFRIESLAND. Foto: F.Thürmer

x01499 331 ist im Hafen angekommen, hat abgekuppelt und setzt nun für die Rückfahrt an das andere Zugende. Links im Bild das EK-Filmteam, das auch diese Fahrt im Bild festhält. Forto: F.Thürmer

x015Mit dem Kohlenkasten voraus geht es von der Reede zurück in die Stadt zum Bahnhof Borkum. Foto: F.Thürmer

x016Zurück zum Bahnhof: Das EK-Filmteam bei der Arbeit. Foto: F.Thürmer

x5efbda761 7997 428b 859e d6f1ee9c36abUnterwegs von der Reede in die Stadt. Streceknfahrt mit der 99 331. Foto: F.Thürmer

x54fcedae7 18a7 440f 9263 b6ce1be9b6b9Kameramann filmt Kameramann: EK meets NDR. Foto: F.Thürmer

Nach rund zweieinhalb Jahren Vorbereitungszeit ist der Molli nun bis zum 22. September auf Borkum zu Gast. Gemeinsam mit der Kleinbahn bietet er sowohl Regelzugfahrten als auch Sonderfahrten an. Auf die Frage warum, der Molli nur so kurz bleibe, sagte Mißlitz: „Auch wir haben Hochsaison und alle Mitarbeiter werden gebraucht.“ Eine Wiederholung soll es auf jeden Fall geben, sozusagen den Gegenbesuch, aber die Details stehen noch aus.

Quelle: Borkumer Kleinbahn und Dampfschiffahrt GmbH / Mecklenburgische Bäderbahn Molli
Fotos: Borkumer Kleinbahn, F. Thürmer, D. Lawrenz

Die 99 331 ist noch bis zum 22. September 2019 auf Borkum. Nähere Einzelheiten zu den Fahrten gibt es unter diesem Link.


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