Die Kleinbahn Heudeber – Mattierzoll einst & jetzt
Bahnhof Dardesheim, auf halbem Wege zwischen Heudeber und Mattierzoll um 1900. Lok 3 (Vulcan 1897/F.-Nr. 1607) ist mit ihrem Zug angekommen und präsentiert sich zusammen mit dem Bahnhofspersonal und den Bürgern für eine "photographische Aufnahme". Foto: Slg. D.Lawrenz
[30.August 2020] Die Kleinbahn-AG Heudeber – Mattierzoll wurde Ende des 19.Jahrhunderts vom Königreich Preußen, der Provinz Sachsen, dem Kreis Halberstadt und der Bahnbaugeslelschaft Lenz & Co. gegründet. Lenz übernahm bis 1903 auch die Betriebsführung. Die Gesellschaft betrieb die 21 km lange normalspurige Strecke von Heudeber-Danstedt an der Strecke Halle – Vienenburg mit Mattierzoll im Landkreis Wolfenbüttel an der Strecke Börßum – Jerxheim – Oschersleben.
Der Güterverkehr wurde am 1.8.1898 aufgenommen, der Personenverkehr folgte einen Monat später. Für den Betrieb standen zunächst drei B-Tenderlokomotiven von Vulcan zur Verfügung, die Lenz & Co. für die Haffuferbahn vorgesehen hatte, aber direkt ins Harzvorland liefern ließ. 1922 übernahm die KHM eine pr. T3 von der Kyffhäuser Kleinbahn, die diese zwei Jahre zuvor als „Berlin 6120“ gekauft hatte.
1931 kaufte die KHM eine weitere T3, die 89 6009, die uns wohlbekannt ist und seit 1971 zum Museumslokbestand der DR/DB gehört.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Strecke zwischen Mattierzoll und Veltheim unterbrochen und von Heuderber aus als Stichstrecke weiter bedient. Die Einstellung des Personenverkehrs zwischen Hessen und Veltheim erfolgte zum 20.11.1961, acht Jahre später stellte man auf diesem Abschnitt den gesamten Betrieb ein. 1970 schließlich kam auch auf dem restlichen Abschnitt Heudeber-Damnstedt – Hessen die Einstellung des Personenverkehrs.
Bahnhof Dardesheim nach der Grenzöffnung im Jahr 1990. Nur noch der Schriftzug am Gebäude erinnert daran, dass hier einmal die EIsenbahn fuhr. Foto: D.Lawrenz