Was macht eigentlich 13 1247?
[30.10.2020] Vor 25 Jahren haben wir in der Februar-Ausgabe des EK berichtet, dass die 13 1247 in Polen im Ausbesserungswerk Pila (ehem. Schneidemühl) wieder betriebsfähig hergerichtet werden soll. Da es sich bei der Lok um die letzte existierende deutsche 2’B-Schnellzuglok handeln dürfte, haben wir bei unseren polnischen Freunden nachgefragt, was aus diesen Plänen und der Lok geworden ist.
1912 lieferte Linke-Hofmann in Breslau die S6 „656 Altona“ an die K.P.E.V. 1926 erhielt die Lok die Reichsbahn-Nummer 13 1247.
Bereits zwei Jahre später erfolgte die Ausmusterung am 4. Dezember 1928 im Bw Berlin-Rummelsburg. Als letzte Maschine der ihrer Gattung wurde sie allerdings nicht zerlegt, sondern kam anschließend zur Schule der Deutschen Reichsbahn in Brandenburg. 1935 schnitt das RAW Brandenburg-West die Lok auf der linken Seite (Kessel, Zylinder, Führerstand, Tender) auf, gleichzeitig mit der 17 008, die heute im Technikmuseum in Berlin zu finden ist.
Die 13 1247 verblieb anschließend noch einige Zeit zu Anschauungs- und Ausbildungszwecken in Brandenburg. Gegen Ende des zweiten Weltkriegs wurde sie zusammen mit anderen Maschinen von der russischen Besatzungsmacht in Richtung Osten abgefahren. Die Lok kam schließlich nach Łódź in Polen und wurde listenmäßig mit der fiktiven Nr. Pd5-17 geführt. 1954 kam sie nach Warschau und wurde am Eisenbahner-Technikum aufgestellt. Nachdem die Witterung der Maschine arg zugesetzt hatte, brachte man sie am 23.4.2010 in das PSMK-Eisenbahnmuseum in Skierniewice , wo sie zunächst ebenfalls im Freien abgestellt war.
Im April 2017 konnte die Lok in den renovierten Teil des Museums umziehen und wartet nun geschützt auf eine optische Aufarbeitung. Eine betriebsfähige Aufarbeitung ist aufgrund des aufgeschnittenen Kessels und Zylinders allerdings nicht beabsichtigt.
Nähere Infos und weitere Bilder sind unter diesem Link zu finden: http://www.polskieparowozy.pl/index2.php?desc=on&par=S6
Fotos: EK-Archiv und PSMK
Text: D. Lawrenz und Marek Ciesielski