Fahrplanwechsel: Besseres Angebot auf der Schiene in Niedersachsen
Foto: D.Lawrenz
[11.12.2020] Zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2020 werden eine Reihe von Verbesserungen umgesetzt, auf die sich Kunden des SPNV zwischen Harz und Nordsee freuen können. Insbesondere der Ausbau vorhandener Infrastrukturen ermöglicht optimierte Fahrplanlagen.
Nach Fertigstellung des Kreuzungsbahnhofs Rötgesbüttel kann nun der tägliche Stundentakt auf der Linie RB 47 Uelzen – Gifhorn – Braunschweig eingeführt werden. Das Land beteiligt sich mit 75 Prozent an den Gesamtkosten in Höhe von knapp 10 Millionen Euro für den Umbau. Die restlichen Kosten übernimmt der Regionalverband Großraum Braunschweig. Carmen Schwabl, Geschäftsführerin der Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG): „Damit wird ein Ziel erreicht, das der Regionalverband Braunschweig und die LNVG schon lange auf ihrer Agenda hatten. Durch die engere Taktung vom Zweistundentakt auf den Stundentakt sind die Fahrgäste nun flexibler unterwegs.“ Die attraktiven Anschlüsse (beispielsweise in Uelzen von und nach Hamburg) bleiben bestehen. In diesem Zusammenhang werden die Züge mit bisherigem Start und Ziel in Wittingen zukünftig in Uelzen beginnen oder enden. Damit werden neue Früh- beziehungsweise Spätverbindungen geschaffen. Lediglich die letzte Fahrtmöglichkeit an Sonn- und Feiertagen von Uelzen nach Wittingen wird statt 23:08 nun eine Stunde früher sein.
Ebenso ist die Infrastruktur im Abschnitt Herzberg (Harz) – Seesen modernisiert worden. Mit Inbetriebnahme der digitalen Stellwerke in diesem Abschnitt wird auf der Linie RB 46 Braunschweig – Herzberg (Harz) das Fahrplanangebot merklich ausgeweitet. So wird an Sonn- und Feiertagen auf diesem Abschnitt ein Stundentakt eingeführt, um den Südharz im Freizeitverkehr besser an die Region Braunschweig anzuschließen. Auch in den Abendstunden dürfen sich Fahrgäste auf eine tägliche Ausweitung des Angebotes auf der RB 46 freuen. Neu sind die Ankünfte in Herzberg (Harz) um 23:21 sowie die Abfahrt nach Braunschweig um 22:34. In Herzberg können Reisende in die Linie RB 80 umsteigen, so dass auch Osterode und Gittelde besser an die Kreisstadt Göttingen angebunden werden (Abfahrt 21:49 in Göttingen bzw. Ankunft Göttingen um 00:09). Zudem wird an Samstagen durch zusätzliche Zugfahrten im Abschnitt Seesen – Herzberg die Erreichbarkeit in den Frühstunden mit Ankünften in Herzberg (Harz) um 07:21 bzw. einer Abfahrt um 06:34 verbessert.
Der bisher in Goslar endende nachmittägliche Verstärker der Linie RE 10 Hannover – Bad Harzburg (Abfahrt Hannover Hbf 13:17) wird bis Bad Harzburg verlängert.
Auch das Angebot des RE 20 Uelzen – Stendal – Magdeburg wird zum Fahrplan 2021 erweitert. Die LNVG hat zusammen mit der NASA – dem zuständigen Aufgabenträger in Sachsen-Anhalt – ein zusätzliches tägliches Zugpaar in der nachmittäglichen Hauptverkehrszeit (Ankunft Uelzen 15:46, Abfahrt Uelzen 16:01) eingerichtet. Zudem gibt es am Hauptreisetag Freitag noch ein zusätzliches Zugpaar mit Ankunft in Uelzen 13:46 und Abfahrt in Uelzen 14:02. Damit besteht für Fahrgäste nun ein stündliches Angebot in Richtung Magdeburg von 13 Uhr bis 19 Uhr an Freitagen bzw. von 15 Uhr bis 19 Uhr an Montagen bis Donnerstagen.
Im niedersächsischen Abschnitt der Linie S3 der S-Bahn Hamburg gehören die sogenannten Kurzzüge zum Fahrplanwechsel der Vergangenheit an. In Zusammenarbeit mit der Hamburger Verkehrsbehörde sowie der S-Bahn Hamburg werden alle Fahrten zwischen Stade und Neugraben als Vollzüge verkehren. Damit werden die Sitzplatz- und Fahrradmitnahmekapazitäten verdoppelt – vor allem bei Zügen in der Nebenverkehrszeit und am Wochenende (wo es bislang nur ein saisonales Angebot gab). Ergänzt wird dieses Angebot durch einzelne zusätzliche Züge am Rand der Hauptverkehrszeiten.
Spürbare Verbesserungen dürfen Reisende auch in Südniedersachsen erwarten. Hier wurde auf Wunsch des Nordhessischen Verkehrsverbundes das gesamte Angebot zwischen Göttingen und Kassel bzw. zwischen Göttingen und Bebra neu ausgerichtet. Auf der Linie RB 87 (ehemalige RB 7) Göttingen – Eschwege – Bebra wird ein Stundentakt die bisherigen unregelmäßigen Fahrten ersetzen, dadurch entfallen die längeren Zeitlücken zwischen den Zügen von bis zu 90 Minuten. Die Abfahrten werden in der Universitätsstadt Göttingen nun immer mit der RB 83 zur Minute 14 sein, die Ankunft zur Minute 45 (mit einer Ausnahme morgens). Hiermit entstehen attraktive Anschlüsse an die RE 2 mit Anbindung an Hannover, an die RB 85 mit Anbindung von Paderborn sowie an verschiedene Fernverkehrslinien.
Die Linie RB 83 (ehemalige RB 8) Göttingen – Kassel Hbf verkehrt nun in der Hauptverkehrszeit häufiger und in einem gut merkbaren Halbstundentakt. So können morgens Fahrgäste öfter und mit erkennbarer Taktung z.B. zwischen Hannoversch Münden und Göttingen oder Kassel Hbf pendeln. Zur Komplettierung des Halbstundentaktes verkehrt eine Fahrt der RE 9 Kassel – Halle zwischen Kassel Hbf und Eichenberg im Takt der RB 83 (Abfahrt Kassel Hbf neu 05:46 statt 05:59). Diese Fahrt bedient zukünftig auch alle Unterwegshalte (z.B. Hedemünden). Im Bahnknoten Eichenberg besteht ein kurzer Anschluss an einen Zug der RB 87 nach Göttingen. Auch nachmittags gibt es eine neue Fahrt von Göttingen ab 15:48 sowie eine neue Fahrt in der Hauptverkehrszeit ab Kassel um 17:16. Zudem werden bislang zwischen Kassel und Eschwege verkehrende Züge nachmittags erstmals über Göttingen fahren (13:16 und 16:16 ab Kassel Hbf), wodurch für Pendler neue Verbindungen entstehen.
Quelle: LNVG, Hannover