Vor 25 Jahren: Abschied von der Baureihe 475
[11.12.22] Der 21. Dezember 1997, ein nasskalter, trüber Sonntag vor genau 25 Jahren, war für die Berliner S-Bahn ein besonders trauriger Tag. An diesem Sonntag war eine große Abschiedsfahrt mit Fahrzeugen der Baureihe 475 vorgesehen, die fast siebzig Jahre das Rückgrat der Berliner S-Bahn bildeten.
Für die „große Elektrisierung“ der Berliner Stadt-, Ring- und Vorortbahnen wurde in den Jahren 1927 bis 1931 die bis dahin größte Triebwagenserie von 634 Trieb-, 461 Steuer- und 173 Beiwagen ausgeliefert. Die als Bauart 1927/30 ( Typ Stadtbahnwagen) in Betrieb genommenen Gleichspannungszüge wurden ab 1942 mit BR ET/ES/EB 165 bezeichnet und später in die Baureihen 275 (1970) und 475 (1992) umgezeichnet. Beim Zusammenschluss von DR und DB zur DB AG (1992) gehörten 143 Trieb-, 15 Steuer- und 128 Beiwagen zum Betriebspark der BR 475, die inzwischen Kultstatus erreicht hatten.
Trotz der gelungenen Abschiedsfahrt wollten die vielen S-Bahn Fans den wirklich letzten Zug im S-Bahnhof Schöneweide am liebsten festhalten, um die Weiterfahrt in die Hauptwerkstatt zwecks Verschrottung zu verhindern.
Der heute vorhandene, älteste Triebwagen der Baureihe 275 kann jederzeit im Verkehrszentrum München bewundert werden: Es handelt sich dabei um den Wumag Prototyp Bo´Bo´-g4t (C4) von 1927, “2187 Berlin“, „esT 3110“, „ET 165 040“, der zuletzt bei der BVG als „275 625-2“ im Einsatz war und 1994 ausgemustert wurde.
Beitrag: Ekkehard Kolodziej