Alstom liefert 40 neue Elektrotriebzüge für Schleswig-Holstein
[25.7.23] Die Entscheidung ist gefallen: Den Zuschlag für die Herstellung und Instandsetzung von 40 neuen Elektrotriebzügen für Schleswig-Holstein hat der international agierende Bahnhersteller ALSTOM Deutschland erhalten. Die Frist, in der unterlegenen Bieter noch Zeit hatten, gegen diese Entscheidung ein Nachprüfverfahren anzustrengen, ist abgelaufen.
Der Wirtschafts- und der Finanzausschuss des Landtages hatten dem Vergabevotum der NAH.SH GmbH bereits am 13. Juli 2023 zugestimmt. Bei der Ausschreibung geht es um das so genannte Bahnnetz Mitte/Süd-West mit den Linien RE 7/70 Kiel/Flensburg – Hamburg und RB 61/71 Wrist/Itzehoe – Hamburg, auf denen die Züge dann zum Einsatz kommen.
Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen: „Ein wichtiger Meilenstein ist erreicht: Auf diesen Bahnlinien sind die meisten Menschen in Schleswig-Holstein im Nahverkehr unterwegs. Diesen Menschen müssen wir in Zukunft ein starkes Angebot machen. Dazu gehören ein verlässlicher Fahrplan und moderne, leistungsstarke Fahrzeuge, die durch ihr Design und den Fahrkomfort überzeugen. Den Rahmen dafür haben wir jetzt geschaffen und setzen damit ein klares Signal für die Verkehrswende im echten Norden.“
Das Vergabeverfahren fand als Verhandlungsverfahren mit drei Verhandlungsrunden statt. Alstom soll mindestens 40 neue Triebzüge vom Typ „CORADIA STREAM HC“ liefern und wird über 30 Jahre für die Instandhaltung der Fahrzeuge verantwortlich sein. Alstom will dafür die DB-Werkstatt in Kiel ertüchtigen.
„Der Coradia Stream High Capacity verbindet auf optimale Weise unsere Expertise in nachhaltiger und digitaler Mobilität mit dem Ziel, die Kapazitäten in diesen wichtigen Netzen in Schleswig-Holstein zu maximieren. Er bietet eine hochmoderne Lösung für die aktuellen und zukünftigen Mobilitäts- bedürfnisse der Region,“ sagte Müslüm Yakisan, Präsident der Region DACH bei Alstom. „Wir sind hocherfreut, dass NAH.SH uns die Möglichkeit gibt, einen wichtigen und langfristigen Beitrag zur Zukunft der Mobilität in Norddeutschland zu leisten. Unser High-Capacity-Konzept passt perfekt zu ihren Anforderungen, und wir freuen uns darauf, die Weiterentwicklung des Regionalverkehrs mitzugestalten.“
Der Hintergrund zum Verfahren:
Das gesamte Vergabeverfahren für das Netz Mitte/ Süd-West staffelt sich in drei getrennte Vergaben: Mit Alstom wurde nun ein Unternehmen beauftragt, das die Triebzüge liefert und wartet (Vergabe Netz Mitte/Süd-West). Gegenwärtig sucht die NAH.SH im Auftrag des Landes den Fahrzeugvorhalter, der die neuen Züge finanzieren soll (Vergabe Netz Mitte/Süd-West) und sie dann den Verkehrsunternehmen in den Bahnnetzen Mitte und Süd-West zur Verfügung stellt. Ab dem zweiten Quartal 2024 startet die Vergabe des eigentlichen Eisenbahn-Betriebs (Vergabe Netz Mitte/Süd-West).
Heute fahren auf den Bahnlinien RE 7, RE 70, RB 61 und RB 71 die beiden Bahnunternehmen DB Regio und nordbahn. Deren Verkehrsverträge laufen zum Dezember 2027 aus. Die Verträge sehen nicht vor, die bisherigen Fahrzeuge weiter zu nutzen. Die neuen Züge sollen demnach ab Dezember 2027 rollen.
Quelle: Alstom / nah.sh