EK März 2017

Eisenbahn-Kurier 3/2017

Vorbild-Themen

  • Brennpunkt Eisenbahn – Aktuelles entlang der Schiene
  • Ein Tag auf Bellingrodts Spuren: Einst & Jetzt in Wuppertal
  • Viertes EU-Eisenbahnpaket – Inländische Personenverkehrsdienste im Wettbewerb
  • Rückkehr nach Deutschland – 23 058 vor kohlegefeuerter Wiederinbetriebnahme
  • Messwagen mit Wohngelegenheit: Die Gleismesstriebzüge der Baureihen 725/726
  • Durch das Tal der Wilden Weißeritz – Die Tharandter Rampe
  • Globetrotter Australien: „Down under“ – Kontinent der Dieselloks

Ein Tag auf Bellingrodts Spuren – Einst & Jetzt in Wuppertal

2017 03 bello Foto: Carl Bellingrodt/EK-VerlagFoto: Carl Bellingrodt/EK-VerlagIn keiner anderen Stadt hat das unermüdliche Schaffen Carl Bellingrodts so viele herrliche Fotografien der Eisenbahn hervorgebracht wie in seiner langjährigen Heimat Wuppertal. EK-Redakteur Norman Kampmann hat seinen Fotorucksack gepackt, um einen Tag auf Carl Bellingrodts Spuren zu wandeln.

Auf der Fahrt von Hagen nach Köln verschlingt den Reisenden ein wahres Häusermeer, sobald der Zug das Ennepetal verlassen und den Scheitelpunkt bei Schwelm passiert hat. Für kurze Augenblicke kann der Betrachter zwischen Wohnblöcken immer wieder das stahlgrüne Gerüst der weltbekannten Schwebebahn erblicken – und wieder vorbei. Bei einem Blick aus dem Zugfenster gerät man als Eisenbahnfreund in Wuppertal natürlich schnell ins Grübeln: Hier oben, auf dieser Brücke, hat Carl Bellingrodt dort nicht dieses Foto gemacht? Und da drüben? Hier hat er bestimmt auch einmal (zweimal, dreimal) mit seinem schweren Holzstativ gestanden. Wenige hundert Meter weiter ertappe ich mich erneut beim Gedanken daran, dass er hier wohl gleichfalls eine Szene meisterlich festgehalten haben dürfte. Eigentlich – und da bedarf es keiner Vermutung – dürfte zwischen Hagen, Wuppertal, Gruiten und Solingen vom Altmeister der Eisenbahnfotografie kein Streckenstück undokumentiert geblieben sein.

Viertes EU-Eisenbahnpaket – Inländische Personenverkehrsdienste im Wettbewerb

Foto: Dennis KosterFoto: Dennis Koster Noch kurz vor Weihnachten 2016 hat die Europäische Union ein neues Eisenbahnpaket verabschiedet und dabei eine weitere Marktöffnung eingeleitet. Dieses sogenannte vierte Eisenbahnpaket soll den Schienenverkehr in der EU attraktiver, innovativer und wettbewerbsfähiger gestalten.

Über lange Zeit waren Staatsbahnen die typische Organisationsform der Eisenbahngesellschaften in den verschiedenen Ländern Europas. Seit Beginn der neunziger Jahre hat sich das institutionelle Gefüge aufgrund europäischer Vorgaben jedoch stark geändert: Die bisher zumeist national ausgerichteten Bahnsysteme wurden mit der Hoffnung geöffnet, für Schienenverkehrsleistungen einen europaweiten Bahnmarkt entwickeln zu können. Begleitet wird die Liberalisierung des europäischen Bahnverkehrs durch technische Vorgaben zur Interoperabilität, die einerseits den durchgängigen Einsatz von Loks und Wagen in verschiedenen Ländern ermöglichen sollen …

23 058 vor kohlegefeuerter Wiederinbetriebnahme

Foto: Albert Schöppner/Archiv jskFoto: Albert Schöppner/Archiv jskDer Bestand an betriebsfähigen Dampflokomotiven in Deutschland wird im Verlauf des Jahres 2017 um eine Maschine reicher. Die DB-Neubaulok 23 058 der Eurovapor soll nach einer Odyssee wieder als kohlegefeuerte Lok von Heilbronn aus zum Einsatz kommen. Gerd Hilligardt, Präsident der Eurovapor, und Thorsten Bieler von der Gesellschaft für Bahn-Service mbH beschreiben das Vorhaben und die Geschichte der Lok.

Auf der Suche nach einer nachhaltigen und sicheren Einsatzperspektive für ihre seit über 40 Jahren im Besitz befindlichen DB-Neubaudampflokomotive 23 058 hat die Eurovapor sich dazu entschlossen, die Lok wieder auf Kohlefeuerung rückzubauen und in den kommenden Jahren in Deutschland einzusetzen. Damit sollen auch die nun anfallenden Kosten für den Umbau der Feuerungsart gedeckt werden …

Messzüge mit Wohngelegenheit  – die Baureihen 725/726

Foto: Albert HitfieldFoto: Albert HitfieldIm Jahr 1974 entwickelte die Bundesbahn-Versuchsanstalt (VersA) Minden die Gleismesszüge der Baureihen 725/726, die aus umgebauten Schienenbussen und neu beschafften Steuerwagen entstanden. Trotz ihrer längst überholten Messtechnik sind von den ursprünglich fünf in Dienst gestellten Einheiten anno 2017 immer noch zwei im Einsatz.

Zur Erfassung verschiedener Parameter der Gleisanlagen wie Spurweite, Überhöhung, Radius und Verwindung gab es aufgrund zunehmender Streckenbelastung und Geschwindigkeiten bereits ab den dreißiger Jahren Bestrebungen, die Strecken mittels entsprechend hergerichteter Fahrzeuge zu vermessen, anstatt nur auf die augenscheinliche Kontrolle der Streckenläufer zu setzen. Die ersten Messfahrzeuge wurden entwickelt und zunächst meist in Form umgebauter Reisezugwagen realisiert.

Die Tharandter Rampe

Foto: Markus BergeltFoto: Markus BergeltMit einer Steigung von 1:40 bzw. 25 ‰ wird im Verlauf der Strecke Dresden – Chemnitz der Abschnitt zwischen Tharandt und Klingenberg-Colmnitz erklommen. Was heute dank moderner Fahrzeugtechnik von den Reisenden nahezu unbemerkt und in schneller Fahrt überwunden wird, war zum einen ein Meilenstein beim Bau von Eisenbahnstrecken in Deutschland und zum anderen für fast 100 Jahre mit einem enormen betrieblichen Aufwand verbunden. Guido Wranik berichtet über die Geschichte der „Tharandter Rampe“.

Tharandt, Edle Krone, Klingenberg-Colmnitz – das sind Ortsnamen, die wohl auf jeden Eisenbahnfreund und Besucher der jeweils im Frühjahr stattfindenden Dresdner Dampflokfeste wie ein Magnet wirken, ganz gleich, ob er das Sounderlebnis der bergwärts fahrenden Dampfzüge in den Zügen „aufsaugt“ oder mit Videokamera und Fotoapparat ausgerüstet den Klangerlebnissen an der Strecke lauscht. Der normale Reisende dagegen wird bei seiner Fahrt von Dresden über Freital nach Freiberg aufgrund der modernen Fahrzeugtechnik von den Neigungsverhältnissen der Strecke nur wenig Notiz nehmen. Allenfalls der Blick aus dem Fenster lässt den Reiz dieses Abschnitts erahnen…


Modell-Themen im EK 3/2017

 

  • Schwarzwaldmädel – Die Baureihe 85 in Spur H0 von Roco
  • Nürnberg 2017 – Die Modellbahn-Neuheiten der Spielwarenmesse
  • Abseits der Spielwarenmesse – Weitere Modellbahn-Neuheiten 2017
RUBRIKEN:

Flohmarkt

Großer Messebericht

galerieBildergalerie von der Nürnberger Spelwarenmesse 2017

Der Eisenbahn-Kurier wieder mit großem Messeneuheitenteil.

Schwarzwaldmädel

BR 85 Foto: jskFoto: jsk

Roco hat dem EK ein weitgehend aus Serienteilen bestehendes Vorabmuster des lang­ersehnten Modells der Baureihe 85 überlassen. Wir können Ihnen, liebe EK-Leser, ­exklusiv erste Bilder des „Schwarzwaldmädels“ in artgerechter Umgebung präsentieren – bei einer Probefahrt auf der Hochschwarzwald-Anlage von Dieter Bertelsmann (siehe EK 10/2016, Seite 120). Ausdrücklich handelt es sich bei diesem Beitrag nicht um die ­Vorstellung eines fertigen Modells oder gar um einen Test, sondern um eine attraktive Vorschau.