EK August 2017

Eisenbahn-Kurier 8/2017

Vorbild-Themen

  • Brennpunkt Eisenbahn – Aktuelles entlang der Schiene
  • Doppeljubiläum : 125 Jahre Preßnitztalbahn – 25 Jahre Museumsbahn
  • Baureihen 110/113/115 – Verbleib bei NE-Bahnen, Museen und Vereinen
  • Einst & Jetzt: Der Petersbergtunnel bei Neef im Moseltal
  • Gepäckwagen-Provisorien – MDie996 und MDyg986 in Vorbild & Modell
  • „Giruno“ – Der neue Gotthardzug der SBB ist da!
  • Ferkeltaxi fahren: Betriebsfähige LVT im Sommer 2017
  • Globetrotter – Insel Sachalin – Den Pazifik immer im Blick

125 Jahre Preßnitztalbahn – 25 Jahre Museumsbahn

Foto: Klaus-Henning DammFoto: Klaus-Henning Damm Woran Ende der achtziger Jahre wohl nur einige „Verrückte“ geglaubt haben, ist seit vielen Jahren zu einer festen Größe in der deutschen Museumsbahnszene geworden: die in einer Teilstrecke wiederaufgebaute Preßnitztalbahn. Zu Pfingsten 2017 gab es gleich zwei Jubiläen zu feiern. Guido Wranik blickt auf die Geschehnisse in den vergangenen 125 Jahren dieser einzigartigen Schmalspurbahn zurück.

Sie gilt als eine der schönsten Schmalspurbahnen Sachsens und genießt bis weit über die sächsischen Landesgrenzen hinaus eine hohe Popularität: die einst von Wolkenstein nach Jöhstadt führende Preßnitztalbahn…

Baureihen 110/113/115 – der Verbleib bei NE-Bahnen, Museen & Vereinen

Foto: Daniel SauerFoto: Daniel Sauer Im EK 4/2017 hatten wir die Lokomotiven der Baureihen 139/140 vorgestellt, die nach dem Dienstende bei DB Cargo bei NE-Bahnen neue Verwendung gefunden haben. Auch etliche Einheits-Elloks der Baureihe E 10 (110, 113 und 115) wurden inzwischen verkauft oder blieben museal erhalten. Nachfolgend ­geben wir einen aktuellen Überblick.

DB Regio hatte bis 2014 keine Triebfahrzeuge an Unternehmen außerhalb des DB-Konzerns verkauft. Daher konnte keine Lok der Baureihe 110 direkt zu einer Privatbahn gelangen. Das DB-Fahrzeugwerk Dessau hat jedoch 110 511 (ex 139 134) nach ihrer Ausmusterung übernommen und betriebsfähig aufgearbeitet. Nachdem diese Lok jahrelang als Mietlok gedient hatte, wurde sie am 2. Oktober 2013 schließlich an die Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft Preßnitztalbahn (PRESS) verkauft. Seither wächst die Zahl der von der DB an NE-Bahnen verkauften Maschinen…

Behelfsgepäckwagen MDie996 und MDyg986

Foto: jskFoto: jskJahrzehntelang waren sie aus vielen DB-Zügen nicht wegzudenken – die Behelfsgepäckwagen der Gattungen MD4ie-50 (MDie996) und MD4yge-57 (MDyg986). Wir stellen Ihnen die Vorbilder sowie die soeben erschienenen neuen Brawa-Modelle vor.

Nach der Währungsreform 1948 begannen die Produktion und der Transport von Waren und Gütern langsam, aber stetig an Volumen zu steigen. Beim Transport nahm vor allem der Expressguttransport stark zu. Es konnte mit der Bahn schneller als mit dem Lkw befördert werden. Hinzu kam, dass es gegenüber einem Postpaket nicht nur schneller, sondern auch billiger transportiert werden konnte. Damals verfügten die Reisezüge noch über Gepäckwagen, in denen das Expressgut als „Mitläuferverkehr“ befördert wurde. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Vorteil war, dass es an den Gepäckabfertigungen der Personenbahnhöfe aufgegeben und abgeholt werden konnte – und das war sogar an Sonntagen möglich…

„Giruno“ – der neue SBB-Gotthardzug ist da

Foto: Dario HäusermannFoto: Dario HäusermannDer von Stadler Rail in Zusammenarbeit mit den SBB entwickelte EC 250 ist der erste Hochgeschwindigkeitstriebzug eines schweizerischen Fahrzeugherstellers. Seit Mai 2017 befindet sich die erste Garnitur in der Erprobung.

Ein Jahr nach Eröffnung des Gotthardbasistunnels (vgl. EK 7/2016, S. 52-55) und nur drei Jahre nach Auftragsvergabe präsentiert Stadler anlässlich seines 75-jährigen Bestehens den neuen Gotthardzug „Giruno“. Der RABe 501 wurde am 18.Mai 2017 im thurgauischen Bussnang über 400 geladenen Gästen vorgestellt. Für den intern „EC250“ genannten Zug ist Stadler mit Hilfe eines öffentlich ausgeschriebenen Wettbewerbs noch auf der Suche nach einem Produktnamen, der künftig die Namensreihe von FLIRT und KISS erweitern soll.
Im Jahr 2012 schrieben die Schweizerischen Bundesbahnen SBB insgesamt 29 Triebzüge für den Nord-Süd-Verkehr aus, mit einer Option auf 92 weitere Einheiten. Die Entscheidung zur Auftragsvergabe im Wert von knapp einer Milliarde Franken an Stadler erfolgte im Frühling 2014…

Globetrotter: die Eisenbahn auf Sachalin

Foto: Thomas KabischFoto: Thomas KabischSie ist die größte Insel Russlands und trotzdem hierzulande weitgehend unbekannt: Bis 1991 war Sachalin sogar militärisches Sperrgebiet. Lange Nachtschnellzüge mit russischen Breitprofilwagen auf japanischer 1.067-mm-Spurweite, das gibt es wohl nur auf Sachalin – noch! Denn das verbliebene Streckennetz soll umgespurt werden.

„Jeder, der nach Sachalin kommt, hat Anton Tschechows ,Reise nach Sachalin’ gelesen“, so sieht es ein 800 Seiten dicker Russland-Reiseführer vor, in dem der größten Insel des Landes gerade einmal zwei Seiten gewidmet werden. Ich hatte Tschechow nicht gelesen … Trotzdem zog mich Sachalin magisch an. Und das nicht nur, weil doch tatsächlich mit der Fahrplanauskunft der DB AG („HAFAS“) der Reisezugverkehr auf Sachalin recherchiert werden kann.

So lassen sich Schnellzüge finden, die für die über 600 km lange Distanz vom Hauptort Juschno-Sachalinsk bis Nogliki, dem nördlichsten Bahnhof der Insel, rund 14 Stunden benötigen. Beeindruckende Dimensionen, denn schließlich ist Sachalin ja „nur“ eine Insel. Knapp 1.000 km beträgt die Nord-Süd-Ausdehnung, während es in Ost-West-Richtung oft nur 50 bis 100 km sind. Die Bevölkerung der Oblast Sachalin (ca. 500.000 EW) konzentriert sich auf den Süden der Insel, dabei hat Juschno-Sachalinsk allein ca. 180.000 Einwohner. Alle weiteren Orte sind erheblich kleiner, der Norden ist nahezu unbesiedelt, und so bietet Sachalin noch viel wilde Natur und ist auch Heimat Bären…


Modell-Themen im EK 8/2017

Badisch-sächsischer H0e-Modulbahnhof
Verbesserter Allerwelts-Rungenwagen Kbs442
Baureihe 290 in H0 von ESU
Neuer Piko-Servoantrieb und Decoder
Mitteleinstiegssteuerwagen in H0 von Piko
Badisch-sächsischer H0e-ModulbahnhofFoto: Jürgen Wisckow
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  • Rund um Steinbach – Badisch-sächsischer H0e-Modulbahnhof
  • Detail für Detail: Verbesserter Allerwelts-Rungenwagen Kbs442
  • Fahrt frei in den Schwarzwald! – Das H0-Modell der Baureihe 85 von Roco
  • Mein Bild auf meinem Wagen – Moderner Digitaldruck für die Modellbahn
  • Zuverlässiger „Rangierhobel“: Die Baureihe 290 neu von ESU in H0
  • Roter im Untergrund … – Neuer Piko-Servoantrieb und Decoder
  • Spannende Fahrt nach Berlin – Der D 29 (Aachen Hbf – Berlin Pots. Bf.) von 1934
  • Tillig-Modell trifft Vorbild – Modell der 99 222 in H0m in Wernigerode vorgestellt
  • Mielichs lange Grüne: Mitteleinstiegswagen in H0 von Piko
  • Faszination Königsspur – 28. Spur-1-Treffen im Museum Sinsheim
RUBRIKEN:

Flohmarkt • Modellbahn-Kolumne • Neuheiten-Kurier • Veranstaltungen Vorbild/Modell • Impressum/Leserbriefe

Das H0-Modell der Baureihe 85 von Roco

Foto: jskFoto: jsk

Lange mussten sich die H0-Modellbahner gedulden, bis das Roco-Modell der „Höllentalbahn-Lok“ der Baureihe 85 lieferbar war. Innerbetriebliche Veränderungen hatten zu langen Verzögerungen geführt, bis endlich mit der Entwicklung begonnen werden konnte. Aber das Warten hat sich gelohnt, wie unser Test des Modells der Baureihe 85 in der Epoche-III-Ausführung der DB zeigt.

Der D 29 Aachen Hbf – Berlin Pots. Bf. von 1934

D29 1934 B

Dieses Mal stellen wir als Zugbildung einen DRG-Schnellzug der dreißiger Jahre vor, der alles bietet, was modernen Zügen heute fehlt: eine bunte Zuggarnitur, zahlreiche Kurswagen sowie einen aus heutiger Sicht ungewöhnlichen Zuglauf zur Erschließung der ländlichen Regionen.