EK Oktober 2017

Eisenbahn-Kurier 10/2017

Vorbild-Themen

  • Brennpunkt Eisenbahn – Aktuelles entlang der Schiene
  • Auf „dünnes Eis“ begeben? Das Tunnelbau-Desaster von Rastatt und die Folgen
  • Auf Abwegen – Notverkehr „Rastatt“ mit zahlreichen Umleitungen
  • Weißer Riese & Blauer Bock: DE 2500 – Meilenstein des Drehstromantriebs
  • 1.000.000 km störungsfrei – 1965 beim Bw Dessau
  • TRAXX P160 AC3 – Die neue Baureihe 147
  • Schmalspurkreuzungen: Quer über DB-Streckengleise
  • Einst & Jetzt – V 320 001 in Kassel
  • Globetrotter: Au revior BB 67400! – Die letzten Einsätze der SNCF-Diesellok-Veteranen

Das Tunnelbau-Desaster von Rastatt und die Folgen

Foto: DB AG/Thomaas NiedermüllerFoto: DB AG/Thomaas Niedermüller Mittels Vereisung des Erdreichs wollte man keine fünf Meter unter der bestehenden Trasse der Rheintalbahn zwischen Karlsruhe und Baden-Baden den Rastatter Tunnel bohren – und hat sich damit sprichwörtlich auf dünnes Eis begeben. Das Vorhaben ging schief; eine der wichtigsten Verkehrsadern des europäischen Schienenverkehrs ist für mindestens acht Wochen komplett unterbrochen. Mit verheerenden Folgen für Bahnkunden, Wirtschaft und das System Eisenbahn …

Im Rahmen des Ausbaus der Rheintalbahn Karlsruhe – Basel entsteht zur Umgehung des Bahnhofs Rastatt ein Tunnel mit zwei eingleisigen Röhren. Die Neubaustrecke bzw. der Tunnel unterquert im Rastatter Ortsteil Niederbühl die bestehende Rheintalbahn Karlsruhe – Basel zwischen Bahnkm 98,0 und 99,0 in einem sehr spitzen Winkel, womit sich hier eine sehr große Unterquerungsfläche ergibt (vgl. Grafiken/Abbildungen). Westlich der Bestandsstrecke werden die beiden Gleise der Neubaustrecke dann in einem Trog an die bereits in Betrieb befindliche Schnellfahrstrecke in Richtung Baden-Baden angebunden.

Auf Abwegen – Notverkehr

Foto bei Eglisau: Mathias DerschFoto bei Eglisau: Mathias Dersch „Wo geht es lang?“, fragten sich in den Tagen nach Beginn der Vollsperrung der Rheinstrecke bei Rastatt vor allem die Disponenten der Güterbahnen. Denn Baustellen im DB-Streckennetz machten die Suche nach Alternativrouten beinahe unmöglich.

Im Reiseverkehr sorgte der Tunneleinbruch für chaotische Zustände. Tausende Reisende saßen am Wochenende 12./13. August in Karlsruhe, Baden-Baden, Offenburg, Freiburg und Basel fest, so dass die DB in Karlsruhe und Offenburg ICE-Garnituren als notdürftige Übernachtungsmöglichkeit aufstellte. Die Organisation des Busersatzverkehrs lief aufgrund des Wochenendes recht schleppend an. Anfangs verkehrten nur einzelne Busse zwischen Karlsruhe und Baden-Baden, die den Bedarf kaum abdecken konnten. Nach der Einrichtung eines Schienenersatzverkehrs (SEV) zwischen Rastatt und Baden-Baden, bei dem die Busse nahezu permanent – im Schnitt alle 5 bis 10 min mit ca. 450 Fahrten/ Tag – fahren, entspannte sich wenigstens diesbezüglich die Lage. Nebenbei bemerkt: Die DB zahlt 4 €/km und mehr an die Busunternehmen …

1.000.000 km störungsfrei beim Bw Dessau im Jahr 1965

Foto: Hans MüllerFoto: Hans MüllerDie Reichsbahn der DDR hatte in der Zeit des westdeutschen Wirtschaftswunders Probleme zu lösen, die man in der damaligen Bundesrepublik nicht kannte. Abgaben an die UdSSR, große Zerstörungen und kein „Start-Kapital“ aus den USA forderten Enormes. Die Eisenbahner der DR lösten mit viel Fleiß und Kreativität die bestehenden Herausforderungen. EK-Autor Hans Müller berichtet über jene Zeit.

Es ist der 28. August 1965. Auf Bahnsteig 2 des Dessauer Hbf hat der P 406 aus Magdeburg Einfahrt erhalten. Der von einer Lokomotive der Baureihe 38.10-40 beförderte Zug bietet mit seiner Garnitur alter Abteilwagen ein nahezu klassisches Abbild des Eisenbahnbetriebs bei den Preußisch-Hessischen Staatseisenbahnen.

Die neue Baureihe 147 – TRAXX P160 AC3

Foto: Karl Gerhard BaurFoto: Karl Gerhard BaurIn Heft 2/2017 hatte der EK die neue Güterzug-Baureihe 187 von Bombardier vorgestellt, die durch Weiterentwicklung aus der bewährten Bauareihe 185 entstanden ist. Analog hat auch die seit 2001 gebaute Regio-Baureihe 146 eine Weiterentwicklung zur Nachfolgerin der Baureihe 147 erfahren. Die ersten 20 Exemplare sind DB Regio Württemberg, Werk Stuttgart, zugeteilt und werden von dort vermehrt eingesetzt.

Insgesamt 226 Exemplare der Baureihe 146 waren in verschiedenen Varianten von Bombardier an die DB, an die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG), an Veolia sowie an die Ungarische Staatsbahn MÁV ausgeliefert worden. Die Loks sind mit Ausnahme der ersten 31 Loks für DB Regio als Zweifrequenzloks für die Spannungssysteme 15 kV/16,7 Hz sowie 25 kV/50 Hz ausgeführt und für eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h vorgesehen. In der langen Bauphase von über 15 Jahren hat der technische Fortschritt im mechanischen und speziell im elektrischen Teil eine Neukonzeption der wichtigen Regiolok sinnvoll gemacht. In der Bombardier-Nomenklatur wird die neue Baureihe 147 als TRAXX P160 AC 3-D in Einfrequenzausführung für 15 kV/ 16,7 Hz bezeichnet. „P“ bedeutet „Passenger“, „160“ bezeichnet die Höchstgeschwindigkeit.

Schmalspurkreuzungen quer über DB-Gleise

Foto: Gerd WolffFoto: Gerd WolffNiveaugleiche Kreuzungen von Schmalspurstrecken mit Normalspurgleisen waren früher immer wieder zu finden, die es auch in ganz unterschiedlichen Bauformen gab. EK-Autor Gerd Wolff erinnert an ein ­faszinierendes Kapitel vergangener ­Eisenbahntechnik.

Ob die DB AG heute noch zustimmen würde, dass die Gleise von Schmalspurbahnen Hauptbahngleise niveaugleich kreuzen? Wohl eher nicht. Damals, um die Wende zum 20. Jahrhundert, wurde eine Vielzahl von Kleinbahnen gebaut, die die Gleise der Hauptbahnen überqueren mussten. Mal wurden solche Niveaukreuzungen abgelehnt, mal wurde dem zugestimmt, man sah die Notwendigkeit und suchte nach Lösungen …


Modell-Themen im EK 10/2017

DE 2500 in H0 von Liliput
E 18 der DB in Spur 1 von Märklin
Maßstäbliche IC-Wagen von Piko in H0
H0-Modell der 152 von Piko
Neues Digitales von Märklin
DE 2500 in H0 von LiliputFoto: jsk
1/5 
start stop bwd fwd

 

  • Gare de Priméry“ – Eindrucksvolle H0-Anlage aus dem Burgund
  • DE 2500 in H0 – Drehstrom-Diesel von Liliput
  • Legendäre Ellok-Schönheit: E 18 in Spur 1 von Märklin
  • Fahrt frei für den IC ’79 – Maßstäbliche IC-Wagen von Piko in H0
  • Bayerischer Stangen-„Bulle“ – Das H0-Modell der 152 (E 52) von Piko
  • Neues Digitales von Märklin: Updates und Schaltdecoder
  • Neues von der „Modellbundesbahn“ – EK-Interview mit Karl Fischer
  • Baustelle, bitte aufpassen! Anlagenerweiterung in Spur 0 – Teil 2
RUBRIKEN:

Flohmarkt • Modellbahn-Kolumne • Neuheiten-Kurier • Veranstaltungen Vorbild/Modell • Impressum/Leserbriefe

Eindrucksvolle H0-Anlage aus dem Burgund

Foto: Jürgen WisckowFoto: Jürgen Wisckow

Modellbahn-Anlagen aus dem Ausland sind stets die besonderen Höhepunkte großer Modellbaumessen, geben sie uns doch einen Einblick in die hohe Modellbaukunst unserer Nachbarn. So zählte auch die H0-Anlage „Gare de Priméry“ des RMC 71 aus Frankreich zu den stets dicht umlagerten Attraktionen der diesjährigen „Intermodellbau“ in Dortmund. Wir stellen die sehenswerte Schauanlage vor.

Anlagenerweiterung in Spur 0 – Teil 2

Foto: Thorsten StröverFoto: Thorsten Ströver

Im ersten Teil hatte Thorsten Ströver den Beginn der Arbeiten zur landschaftlichen Erweiterung seiner Spur-0-Anlage beschrieben. Nachdem das Bett für den neuangelegten Fluss durchgetrocknet war, haben sich er und seine Söhne an die Gestaltung des Fließgewässers, den Bewuchs des Ufers und die Detaillierung der Umgebung gemacht. Seine Techniken, die sich problemlos auf andere Baugrößen übertragen lassen, stellt er in diesem Beitrag vor.