Eisenbahn-Kurier 12/2017
Vorbild-Themen
- Brennpunkt Eisenbahn – Aktuelles entlang der Schiene
- Baureihen 445/446 – Die neuen Twindexx-Triebzüge rollen an!
- Einst eine Landplage … – Wo sind die erhaltenen 50.35 heute?
- Einst & Jetzt – Der Strümpfelbach-Viadukt bei Welzheim
- Drehgestelle Görlitz V und VI – Standard-Laufwerke des DDR-Waggonbaus
- Räder müssen rollen … – Russland-Feldzug und Reichsbahn-Propaganda
- Versicherungsfall „194 178“ – Bestandsaufnahme eines Versicherungsstreits
- Globetrotter: Eisenbahnbau als Handelspolitik – Chinas Griff nach Afrika
Baureihen 445/446 – die neuen TWINDEXX-Triebzüge rollen an!
Mit rund dreijähriger Verspätung wurden im Sommer die ersten Doppelstock-Endtriebwagen der Baureihen 445/446 der TWINDEXX-Vario-Plattform von Bombardier an DB Regio übergeben. Nach Erteilung der Zulassung für die Baureihe 445 durch das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) kommen die neuen Fahrzeuge nun nach und nach in Betrieb.
Aus verschiedenen Verkehrsverträgen resultierte ab 2012 bis dato die Bestellung von 75 TWINDEXX-Vario-Zügen für DB Regio mit insgesamt 150 angetriebenen „Triebwagen“, die herstellerseitig die Bezeichnung TWINDEXX 160 DE tragen. Anfang 2016 kamen die ersten Fahrzeuge endlich in Bewegung. Der einzelne 445 008 unternahm ab Anfang des Jahres erste Testfahrten in Velim, bevor er mit je einem Regio- und einem Fernverkehrs-Mittelwagen sowie dem 445 005 am anderen Ende gekuppelt, im Frühjahr auf mehrwöchige Messfahrten durch Deutschland ging.
Übersicht der erhaltenen 50.35
SIn diesen Tagen ist im EK-Verlag das Baureihenbuch über die Baureihe 5035 erschienen. Als Ergänzung dazu gibt EK-Redakteur Sebastian Werner einen aktuellen Überblick über den Bestand der noch erhaltenen Reko-50 der Deutschen Reichsbahn, von denen sich heute knapp die Hälfte fernab ihres einstigen Einsatzgebietes befindet.
Neben den Vertreterinnen der Baureihe 52.80 hatten sich Anfang der neunziger Jahre auch die Maschinen der Baureihe 50.35 deutschlandweit bei Museumsbahnvereinen als zuverlässige Lokomotiven etabliert. Auch wenn mit 50 3559 im Oktober 1988 der planmäßige Dampflokbetrieb auf Normalspurgleisen bei der Deutschen Reichsbahn beendet wurde, überlebten noch zahlreiche Reko-50 die nächsten Jahre. Entsprechend befanden sich am 31. Dezember 1989 offiziell noch folgende 5035 im Bestand der DR …
Drehgestelle Görlitz V und VI – Standardlaufwerke des DDR-Fahrzeugbaus
In der Nachkriegszeit entwickelte der Waggonbau Görlitz für den DDR-Waggonbau neue Drehgestellbauarten, die sich als Standarddrehgestelle bei DR-Wagen, bei Exportfahrzeugen in aller Welt und heutigen Doppelstockwagen bewährt haben. Aus der Sicht von Konstrukteur und Hersteller geben uns Heinz Kasiske und Martin Minde Einblicke in die Entwicklung.
Eine Sternstunde bei der Entwicklung moderner Drehgestelle in Deutschland begann mit dem Wettbewerb der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft (DRG) zur Entwicklung eines neuartigen Drehgestells im Jahre 1923, an dem sich fünf namhafte deutsche Unternehmen beteiligten. Während vier von ihnen nur veränderte Varianten zum vorhandenen Stand vorschlugen, gelang der WUMAG in Görlitz ein innovativer Sprung.
Russlandfeldzug und Reichsbahn-Propaganda: Räder müssen rollen …
Im Krieg des „III. Reichs“ gegen die UdSSR spielte die Transportlogistik der Reichsbahn eine unverzichtbare Rolle, doch ihre Überlastung führte bald in eine schwerwiegende Transportkrise. EK-Autor Stefan Ponzlet zeigt, wie die Bahn in Gang gehalten werden sollte: mit einem Bündel von Maßnahmen – und der Propagandaoffensive „Räder müssen rollen für den Sieg“.
Mit dem Angriff im Juni 1941 begann der deutsche Eroberungs- und Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion. Die Wehrmacht konnte zunächst weit nach Osten vorstoßen, erfuhr jedoch schon in der Schlacht um Moskau Ende 1941/Anfang 1942 die erste größere Niederlage. Der russische Winter legte erhebliche Fehlplanungen der deutschen Führung offen, die sowohl eine geeignete Winterausrüstung ihrer Truppen unterlassen als auch die gravierenden Auswirkungen des Winters und der Natur auf die Transportwege übersehen hatte.
Chinas Griff nach Afrika – Eisenbahnbau als Handelspolitik
In Äthiopien, Djibouti und Kenia zeigt sich derzeit, wie chinesische Wirtschaftspolitik den afrikanischen Kontinent verändert. Heruntergewirtschaftete Schmalspurbahnen werden durch hochmoderne Normalspurstrecken ersetzt. China liefert dabei die komplette Ausstattung, finanziert und betreibt die Bahnen. So beherrscht China die Kette von der Rohstoffgewinnung bis zu den Seehäfen und umgekehrt zu den Absatzmärkten im Hinterland.
Vor über 100 Jahren waren es Franzosen, Italiener, Deutsche und Engländer, die als Kolonialherren ihre Machtstellung etwa in Ostafrika durch den Bau von Eisenbahnen absicherten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war es damit vorbei, ein Land nach dem anderen wurde unabhängig. In die Verkehrswege wurde kaum investiert, manche Länder haben ihre Eisenbahn komplett stillgelegt.
Modell-Themen im EK 12/2017
- 22. Modell-Hobby-Spiel in Leipzig – Der Messetreff im Osten
- Alpinist, nicht nur für die Berge – Der erste „Vectron“ in H0 von Roco
- Ländlicher H0-Bahnhof – Norddeutsches Empfangsgebäude „Deinste“
- Felsennachbildung – Realistisch und mit einfachen Mitteln
- NL 472 „Aurora“ – Kurzer bis langer Epoche-VI-Nachtzug
- Was lange währt … – Rocos neue Rückmeldegeneration für die Z21
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Felsennachbildung – realistisch und mit einfachen Mitteln
Die realistische Nachbildung von Felsen gehört zur „hohen Schule“ des Landschaftsmodellbaus. Arnold Humer zeigt seinen Weg, wie mit wenig Werkzeug und geringem Materialeinsatz Modellfelsen mit echten Bruchstrukturen entstehen können.
Norddeutsches Empfangsgebäude „Deinste“
Mit dem bei Eisenbahnfreunden bestens bekannten Bahnhof „Deinste“ bietet Auhagen ein Gebäude-Kleinod als Bausatz an, dem sich Matthias Fröhlich für uns angenommen hat.